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Das Schwert der Keltin

Das Schwert der Keltin

Titel: Das Schwert der Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Göttern, versprach ihnen Blut als Gegenleistung für den Sieg und forderte Mut und etwas noch Bedeutenderes als Preis dafür.
    Wohl wissend, wo ihr eigener Mut an seine Grenzen stieß, trat Breaca nic Graine, in allen Stämmen als Bodicea, die Siegreiche, bekannt, in den Schein des Feuers.
    Die Männer und Frauen der Bärin bildeten einen Kreis um sie herum. Am helllichten Tag hätte sie jeden Einzelnen von ihnen beim Namen nennen können. Sie waren ihre Freunde, ihre engsten Kameraden - Kriegerinnen und Krieger, für die sie im Kampf sterben würde und die ohne das geringste Zögern oder die geringsten Zweifel wiederum für sie ihr Leben opfern würden. Jetzt jedoch, nur dürftig beleuchtet von den züngelnden Flammen, hatten die tanzenden Gestalten, die sie umringten, nur noch eine sehr entfernte Ähnlichkeit mit Menschen, und von Ardacos konnte Breaca überhaupt keine Spur sehen.
    »Kriegerinnen und Krieger der Bärin, wir brauchen euch.«
    »Trage deine Bitte vor.« Die Stimme war die eines Bären, getragen von einer Woge von Trommelklängen. »Der Bär lebt, um zu dienen, aber nur jemand, dessen Mut groß genug ist, dass er die Gefahr erkennt, darf seine Bitte vorbringen.«
    »Die Götter werden meinen Mut ebenso auf die Probe stellen wie den euren.« Die Worte, ebenso wie die Rhythmen, gehörten zu einem Ritual, das noch von den Urahnen stammte, aus einer unvorstellbar lange zurückliegenden Zeit. Ihre Stimme hebend, um das laute Rasseln der Bärenklauen zu übertönen, sagte Breaca: »Wir, die wir am hellen Tag in Schlachten kämpfen, bitten diejenigen, die bei Nacht Jagd auf Menschen machen, um ihre Unterstützung. Es handelt sich um eine Aufgabe, für die niemand sonst geeignet ist. Sie ist zudem mit einer großen Gefahr verbunden, der niemand sonst trotzen kann. Wir brauchen jemanden, der den Feind aufspüren kann, jemanden, der Jagd auf ihn machen kann, und jemanden, der töten kann, ohne auch nur einen einzigen der Feinde am Leben zu lassen. Könnt ihr das? Und werdet ihr es tun?«
    Der Tanz pulsierte. Die Trommelklänge rührten etwas in Breacas Innerem an, zerrten an ihrer Seele. Wogen von Leidenschaft, von Bedauern, Liebe, Verlust und Mitleid überfluteten ihr Herz. Mühsam um äußerliche Ruhe und Gelassenheit ringend, sagte Breaca abermals: »Kriegerinnen und Krieger der Bärin. Könnt ihr das? Werdet ihr es tun?«
    Eine einzelne, in ein dickes Bärenfell gehüllte Gestalt löste sich aus dem Kreis der Tanzenden und schlurfte vorwärts. Es hätte ein Mann oder auch eine Frau sein können, beides oder auch keines von beidem. Mit einer Stimme, wie Breaca sie noch nie zuvor gehört hatte, sagte die bärenähnliche Gestalt: »Wir sind dazu fähig. Wir sind dazu bereit. Wir tun es.«
    »Ich danke euch. Möge Nemain euch den Weg erleuchten, möge Briga euch im Kampfe Beistand leisten, und möge der Bär euch sicher in die andere Welt geleiten, wenn ihr dereinst im Sterben liegt. Ich bin euch dankbar - wirklich.«
    Dieser letzte Satz war nicht von Generationen von Bittstellern vorgegeben worden, sondern stammte allein von ihr. Breaca trat ein paar Schritte zur Seite, um den Platz vor dem Feuer frei zu machen.
    Auf ein gedämpftes, raues Hüsteln hin verstummten die Schädeltrommeln abrupt. Der Kreis öffnete sich, und in seine Mitte traten ein Dekurio der römischen Kavallerie und zwei Soldaten seiner Hilfstruppe. Wie auf den Befehl eines Vorgesetzten hin marschierten die drei im Gleichschritt vorwärts und blieben schließlich vor dem Feuer stehen.
    Der Offizier stand ein paar Schritte vor seinen Untergebenen und war um einiges prächtiger gekleidet. Sein Umhang war von einem intensiven Dunkelrot und am Saum mit weißen Streifen verziert, und sein glänzender Kettenpanzer fing das Mondlicht ein und machte glitzernde Sterne daraus. Sein Helm ließ ihn etwas größer erscheinen, als er tatsächlich war, machte ihn aber dennoch nicht annähernd so groß wie die beiden Soldaten, die ihn flankierten und ihn um gut eine Handlänge überragten. Ihre Gesichter unter den Helmen waren mit Kalk bemalt: Dicke weiße Ringe um die Augen und schnurgerade Linien auf beiden Wangen verliehen ihnen ein gespenstisches Aussehen, das nichts Menschenähnliches mehr an sich hatte. Alle drei stanken durchdringend nach Bärenfett, Wieselurin und Färberwaid.
    Sie stellten sich in einer Reihe vor dem Feuer auf. Jeder von ihnen verneigte sich leicht und zog dann etwas unter seinem beziehungsweise ihrem Umhang hervor - denn

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