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Das Schwert der Keltin

Das Schwert der Keltin

Titel: Das Schwert der Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Schwertgürtel verschränkt. »Wir müssen gehen, solange die Nacht noch bei uns ist. Die Römer sind Schwächlinge; nachts, wenn es finster ist, trinken sie Wein, um sich Mut zu machen.« Etwas formeller fügte er hinzu: »Sei guten Mutes. Wir können nicht scheitern.«
    »Und wenn ihr doch versagen solltet, wird der Bär euch holen.«
    »Natürlich. Das ist das Versprechen, das wir geben. Aber es ist ein gerne gegebenes Versprechen.« Ardacos wandte sich so rasch ab, dass sein Umhang um ihn herumflatterte. »Warte am Feuer auf mich. Wir werden nicht lange nach Tagesanbruch zurückkehren.«

III
    Die Luft stank nach Färberwaid und Bärenfett und folglich nach Kampf. Für ein Kind, das während einer Schlacht empfangen worden und mitten in einem Krieg zur Welt gekommen war, war dies der vertraute Geruch der Kindheit, so normal und alltäglich wie der aromatische Duft von gebratenem Hasenfleisch. Diesmal jedoch roch es anders, schärfer, so als ob sich der beißende Geruch von Otterkot mit dem Moschusgeruch des Bärenfetts vermischt hätte, so dass er einem die Tränen in die Augen trieb, wenn man ihn zu tief einatmete. Cunomar, Sohn der größten Kriegerin und des größten Kriegers, die seine Welt jemals gesehen hatte, klammerte sich an die Mähne des grauen Schlachtrosses seiner Mutter und versuchte verstohlen, durch den Mund zu atmen. Die kraftvollen Arme seiner Mutter hielten ihn sicher auf dem Hals des Pferdes fest, auf jenem Platz vor dem Sattel, wo tapfere Kinder reiten durften, wenn sie brav waren und die Erwachsenen, die sich zum Krieg rüsteten, nicht mit zu vielen Fragen bestürmten.
    Allerdings fiel es Cunomar nicht leicht, brav zu sein. Zweimal schon hatte das Kind Dinge beobachtet, die neu und unerwartet waren, und hatte danach fragen wollen. Die erste Sache hatte sich lange vor Tagesanbruch ereignet, als eine Gruppe von Kriegern in gestohlenen Umhängen des Feindes in die Nacht hinausgeritten war. Das zweite Ereignis war einige Zeit später gewesen, als Ardacos seine Zeremonie mit dem Bärenfett beendet hatte und dann ebenfalls aufgebrochen war, mit leichtem Gepäck und zu Fuß und mit nur zwei anderen Kriegern als Begleitung.
    Cunomar mochte Ardacos. Eine seiner frühesten Erinnerungen bestand darin, wie sich der kleine, dunkelhäutige Krieger mit dem zerfurchten Gesicht im Schein des Feuers über ihn gebeugt und mit seinen Fingern die Zeichen des Schutzes gemalt hatte, bevor er ihn hochgehoben und zu einem Versteck in der Dunkelheit eines Flusstales getragen hatte, wo sie zusammen unter den tief herabhängenden Ästen eines Haselnussbaumes gelegen hatten, zu ihren Füßen die schnell dahinströmenden Fluten des Flusses und rechts und links von ihnen schützende Felsen. Cunomar erinnerte sich nur noch an wenig mehr, etwa dass die Nacht ungewöhnlich lang gewesen war und es fast die ganze Zeit über geregnet hatte, ein stetiges Rauschen, das die Geräusche der Kämpfe übertönte, so dass er nicht hatte erkennen können, wie nahe der Feind herangekommen war, und auch nichts davon gemerkt hatte, auf welch harte Probe die Schutzzeichen gestellt worden waren.
    Sein wahrer Beschützer in jener Nacht war Ardacos gewesen, ein sehr viel wirkungsvollerer Schutz als die Unheil abwehrenden Zeichen. Er hatte die ganze Nacht hindurch mit gezücktem Kampfmesser neben Cunomar gekauert, und gemeinsam hatten sie auf die Geräusche des Abschlachtens gehorcht. Als schließlich der Morgen heraufdämmerte, war der kleine, drahtige Mann auf leisen Sohlen in den strömenden Regen hinausgegangen und wenig später mit dem frisch abgetrennten Kopf eines feindlichen Soldaten zurückgekehrt, um den Beweis dafür zu liefern, dass Cunomar sich gefahrlos aus seinem Versteck hervorwagen konnte. Das war der Augenblick gewesen, in dem Cunomar beschlossen hatte, dass er später, wenn er älter war, ein Krieger wie Ardacos sein wollte und unter dem Zeichen der Bärin kämpfen würde, von Kopf bis Fuß mit Bärenfett und Färberwaid eingeschmiert, damit die Augen der Feinde ihn nicht sehen und ihre Klingen ihn nicht schneiden könnten.
    In jenem Jahr, das seither vergangen war, hatte Cunomar gelernt, das charakteristische Trommeln von Klauen auf einem Schädel zu erkennen, das die Kriegerinnen und Krieger der Bärin zum Beginn ihrer Zeremonie zusammenrief, und er hatte die rituellen Gesänge auswendig gelernt, die dem Moment vorausgingen, in dem Ardacos das Bärenfell und den Schädel brachte und den Bärentanz aufführte, der ihm

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