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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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konnten. In diesem Fall hätten sie ihre Chance vertan, die Kavallerie auseinander zu brechen. Sie war darauf angewiesen, dass die Verteidiger an den Eisendornen den Großteil der Angreifer zunächst passieren ließen.
    Ein erneuter Blick über die Schulter ergab, dass ihre hünenhaften Verfolger soeben mit erhobenen Waffen an dem Ziegelgebäude vorüberdonnerten. Die meisten hatten das Ende des Gebäudes bereits passiert, doch dann erhob sich unvermittelt ein heulendes Gebrüll, als die dahinjagenden Schlachtrösser Hals über Kopf in die Eisendorne hineinrasten. Die nachfolgenden Pferde konnten nicht mehr abbremsen und prallten in vollem Lauf gegen die bereits gepfählten Tiere. Reiter schrien auf, als sie zerquetscht wurden, andere wurden über die Köpfe ihrer Pferde geschleudert.
    Als die jetzt pferdelosen Krieger die Nachzügler der nach wie vor heranpreschenden Kavallerie aufzuhalten versuchten, ging aus den Fenstern ein Pfeilhagel auf sie nieder, sodass sie bei dem verzweifelten Versuch getroffen wurden, ihre Tiere noch abzubremsen. Schließlich wurden Pferde wie Reiter von dem aus allen Richtungen auf sie niedergehenden, alles niedermähenden Schwarm von Pfeilen zu Boden gerissen. Viele versuchten noch, einen Arm hochzureißen, nur um entsetzt zu erkennen, dass sie es in der Panik versäumt hatten, ihre Schilde mitzunehmen.
    Während die letzten Reiter noch immer in die plötzlich aufgetauchte Straßensperre hineinrasten, wandte Nicci sich an einer Gabelung der breiten Straße nach rechts. Die Kavallerie war ihr jetzt unmittelbar auf den Fersen und jagte hinter ihr die Straße entlang.
    »Wartet, bis die erste Hälfte vorüber ist!«, brüllte sie den hinter der Ecke einer hohen Steinmauer verborgenen Männern im Vorüberreiten zu.
    Wieder hörte man einen wuchtigen Aufprall, gefolgt vom entsetzlichen Geräusch der vor Schmerz und Angst schreienden Tiere, als diese völlig überraschend gepfählt oder aufgeschlitzt wurden. Soldaten schrien auf, als sie gewaltsam aus dem Sattel geworfen wurden. Sofort kamen hinter dem Gebäude Männer mit Speeren in den Händen hervor und stachen sie ab, ehe sie auch nur eine Chance hatten, sich wieder aufzurappeln und zu fliehen. Äxte, Schwerter und neunschwänzige Katzen, eben noch im Besitz der Gefallenen, wurden flugs eingesammelt, um Augenblicke später bereits gegen die Imperiale Ordnung eingesetzt zu werden.
    Eine Untergruppe der bereits zweimal genarrten Kavallerie wollte sich nicht noch ein drittes Mal zum Narren halten lassen und scherte in vollem Galopp von der Hauptkolonne aus. Ein Teil nahm eine Nebenstraße linker Hand, während der andere in eine enge Gasse zu ihrer Rechten einbog.
    Die sie verfolgenden Reiter hatten noch keine nennenswerte Strecke zurückgelegt, geschweige denn Gelegenheit gehabt, sich darüber klar zu werden, ob sie die Verfolgung nicht besser abbrechen sollten, da passierte Nicci bereits die dritte Sperre aus Eisendornen, deren Bemannung diese mit einem Ruck nach oben riss und die Stützen in Stellung brachte. Die Pferde unmittelbar hinter ihr rasten in die Dorne hinein, und gleich darauf vernahm sie unmittelbar hinter ihrem Rücken ein Geräusch, das an Entsetzlichkeit nicht zu überbieten war, denn die ungeheure Masse der Pferdeleiber prallte mit einem dumpfen Krachen auf die bereits gepfählten Führungstiere und wurde dadurch jäh gestoppt. Sofort erhob sich unter den in dieser plötzlich entstandenen Massenpanik gefangenen Kavalleristen ein schauriges Gebrüll. Fast im selben Augenblick sahen sich die in die Straßen rechts und links ausgescherten Reiter in ganz ähnlichen eisernen Fallen gefangen, und plötzlich saßen die Angreifer fest – in einer ausweglosen, nicht etwa aus Felsen, sondern aus Ziegeln und Eisen bestehenden Schlucht.
    Der Aufprall, mit dem die in vollem Tempo heranrasenden Tiere in das die Hauptstraße vollständig blockierende chaotische Gewirr aus schwer verwundeten Männern und Pferden hineinjagten, war grässlich, Fleisch prallte auf Fleisch, Knochen splitterten, Pferde schrien vor Schmerz. Die Wucht des Zusammenpralls war so ungeheuer, dass die Sperre aus Eisendornen in die Brüche ging und eine Bresche in den Engpass aus Kadavern gesprengt wurde. Mächtige Schlachtrösser, manche noch mit ihrem Gesichtspanzer, drängten vereinzelt durch die Lücke, nur um sogleich ins Schlittern zu geraten und in den Blutlachen getöteter Soldaten und anderer Tiere auszugleiten, ehe sie von den nachfolgenden Tieren, die in

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