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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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entziehen, jede Ordnung aufgegeben. Wer für seine Freiheit kämpfte, war von einer glühenden Entschlossenheit beseelt, mit der diese Soldaten nicht gerechnet hatten; ihre Taktik aus Einschüchterung und primitiver Abschlachterei war in sich zusammengefallen.
    Im schwindenden Licht der Abenddämmerung sah Nicci Victor mit einer schweren Keule auf jeden Schädel der Imperialen Ordnung eindreschen, den er finden konnte, und lenkte Sa’din mitten durch das Gemetzel in seine Richtung.
    »Victor!«
    Er sah auf, einen mörderischen Ausdruck im Gesicht. »Was gibt es?«, rief er über den Schlachtenlärm hinweg, die stählernen Klingen seiner Waffe voller Blut.
    Nicci lenkte ihr Pferd näher heran. »Unmittelbar hinter der Kavallerie folgen Fußtruppen; dann wird sich zeigen, wir gut wir tatsächlich gewappnet sind. Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass sie ihre Meinung jetzt noch ändern und ihren Angriff abbrechen. Und sollten ihnen doch noch Bedenken kommen, werde ich ihnen etwas zeigen, dem sie so wenig widerstehen können, dass sie es bis in das Zentrum hinein verfolgen werden.«
    Victor zeigte ihr ein entschlossenes Grinsen. »Gut. Wir werden auf sie vorbereitet sein.«
    War die Armee erst einmal bis in die Stadt vorgedrungen, konnten sie ihre geschlossene Formation unmöglich länger aufrechterhalten, vielmehr wären die Soldaten gezwungen, sich aufzuspalten und auf verschiedenen Straßen vorzurücken. Sobald dies geschehen war, konnten die einzelnen Unterabteilungen von den Verteidigern weiter zersplittert werden. Gingen die einzelnen Untergruppen dann zum Angriff über oder ergriffen sie die Flucht, bekämen sie es sofort mit versteckten Bogenschützen sowie mit schwer bewaffneten Speerträgern zu tun, von den zahlreichen Straßenfallen ganz zu schweigen.
    Zudem war Altur’Rang eine Stadt von beträchtlicher Größe. Sobald sich die Dunkelheit über die Stadt gesenkt hatte, würden viele der Invasoren die Orientierung verlieren und sich verlaufen. Wegen der engen Straßen in den dicht bevölkerten Vierteln konnten sie nicht zusammenbleiben, um sich zu einem geordneten Angriff zu formieren. Sie wären der Möglichkeit beraubt, sich nach Belieben in der Stadt zu bewegen, um über deren unschuldige Bewohner herzufallen, und würden stattdessen unerbittlich in die Enge getrieben und immer weiter dezimiert. Innerhalb kürzester Zeit würden die einzelnen Gruppen immer mehr zerfallen, teils wegen der durch die ständigen Hinterhalte bedingten Verluste, aber auch weil nicht wenige aus ihren Reihen versuchen würden, sich auf anderen Wegen in Sicherheit zu bringen. Nicci hatte dafür gesorgt, dass sie sich an keinem Punkt der Stadt sicher fühlen konnten.
    »Ihr seid vorne über und über mit Blut beschmiert«, rief Victor zu ihr hoch. »Seid Ihr etwa verletzt?«
    »Ich war unachtsam und bin vom Pferd gefallen, aber sonst geht es mir gut. Dies muss noch heute Abend zu Ende gebracht werden«, ermahnte sie Victor.
    »Ihr könnt es wohl kaum erwarten, Richard hinterherzureiten?«
    Sie schmunzelte, ließ seine Frage aber unbeantwortet. »Ich sollte jetzt besser losziehen und dem Hornissennest den zweiten deftigen Schlag versetzen. Bei meiner Rückkehr werden sie mir dicht auf den Fersen sein.«
    Er nickte knapp. »Wir sind bereit.«
    Als sie ein Stück weiter vorn drei Soldaten erblickte, die sich ohne ihre Pferde aus dem Staub zu machen versuchten, hielt sie kurz inne, um einen schimmernden Bann durch eine enge, gewundene Gasse zu jagen. In schneller Folge hörte man drei dumpfe Schläge, als die Lanze aus purer Energie sich durch ihr Fleisch und ihre Knochen bohrte und sie zu Boden riss.
    Sie wandte sich wieder zu ihm herum. »Noch ein Letztes, Victor.«
    »Und das wäre?«
    »Nicht einer von ihnen darf lebend entkommen. Nicht einer.«
    Den Lärm der tobenden Schlacht im Rücken, musterte er einen Moment lang prüfend ihre Augen. »Verstehe. Ishaq erwartet Euch bereits. Versucht, die Hornissen so schnell wie irgend möglich zu ihm zu locken.«
    Nicci nahm Sa’din scharf an die Zügel, um ihn ruhig zu halten, und nickte. »Ich werde sie mitten durch die …«
    Das unvermittelte Rauschen eines aufflammenden Feuers ließ sie herumfahren. Drüben im Osten loderten gewaltige Flammenwände in den Himmel, und das konnte nur eins bedeuten.
    Fluchend kletterte Victor auf den Kadaver eines Schlachtrosses und reckte den Hals, um über die Dächer hinweg einen Blick auf die dichten Rauchwolken zu erhaschen, die in den dunkler

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