Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)
(dargestellt von Liv Tyler und James Marsden) ihrem grantigen Dad einen weit entwickelten Roboter als Alltagshilfe an die Seite stellen.
Nach den zu erwartenden Anlaufschwierigkeiten wärmt sich Frank dann aber doch für seinen neuen Robo-Mitbewohner auf – fast so sehr wie für Bibliothekarin Jennifer (Susan Sarandon). Besonders, da der gealterte Juwelendieb auf den Trichter kommt, dass sein geschwätziges Küchengerät auf zwei Beinen ihm noch bei dem einen oder anderen Coup assistieren könnte, wenn Frank sich entschließt, das Rentnerdasein aufzugeben und noch einmal seiner alten Profession nachzugehen, und sei es nur, um den ganzen reichen Snobs eins auszuwischen …
Es ist schon beachtlich, was Jake Schreier und sein Filmhochschule-Klassenkamerad, Drehbuch-Autor Christopher D. Ford, an zwanzig Drehtagen im Großraum New York und mit gerade mal zweieinhalb Millionen Dollar Budget auf die Beine gestellt haben. Und obwohl der von den Daft-Pank-Kostümdesignern der Firma Alterian geschaffene Roboter viel glattes, futuristisches Technik-Flair aus dem nahen Osten in die Zukunftsgeschichte und ihr Setting bringt, konzentriert sich Robot & Frank doch klar auf die menschlichen Aspekte der mit exakt der richtigen Dosis Humor und Feingefühl erzählten Story: auf das Älterwerden und die Probleme, Vorurteile und Gedanken, die damit einhergehen.
Heraus kam ein warmherziger, zwar dem Genre, aber keineswegs seinen typischen Mechanismen verpflichteter Science-Fiction-Film, der auf dem Sundance Film Festival 2012 verdientermaßen den Alfred-P.-Sloan-Preis eingestrichen hat. Diesen Filmpreis bekommen traditionell Filme, die sich auf Wissenschaftler, Erfinder, Mathematiker und Ähnliches konzentrieren.
Nun haben den Preis ein alter Juwelendieb und sein Haushalts-Roboter abgeräumt – sie hätten ihn sich natürlich auch so holen können, wenn sie ihn nicht bekommen hätten.
Christian Endres
SILENT HILL: REVELATION 3D
F/USA/Can 2012 · Regie: Michael J. Bassett · Darsteller: Adelaide Clemens, Carrie-Anne Moss, Sean Bean, Radha Mitchell, Malcom McDowell
★✩✩✩✩✩
Kinoerfahrung im Dezember 2012: Man begibt sich, vom Schneeregen durchnässt, in ein Multiplex, zahlt widerwillig den 3D-Zuschlag, kauft eine Fanta und lässt sich in den Sessel plumpsen. Dann guckt man sich maximal teilnahmslos zwei Stunden lang generischen Schlock an, lässt die Woody-Allen-Brille doof liegen und geht wieder nach Hause, als wäre nichts gewesen. Es ist einfach nicht der Rede wert, was man hier zu sehen bekommt, und in der Tat war ja auch nichts anderes zu erwarten. Zu unnötig und beliebig mutet die Idee einer Fortsetzung von Christophe Gans’ Konami-Game-Verfilmung Silent Hill aus dem Jahr 2006 an. Auch die war schon kein Meilenstein des Horrorkinos, schaffte aber mit einer gelungenen Reproduktion des Monster- und Setdesigns aus dem Spiel im Rahmen einer halbwegs konsistenten Mysterystory, die ihr narratives Movens ebenfalls der Vorlage entnahm, so etwas wie Werktreue, die dem ganzen Unterfangen guttat. Das war nicht super, aber kompetent gemacht und stellenweise durchaus creepy.
Sechs Jahre später kommt nun endlich der schon lange kolportierte zweite Teil des nunmehr zur Reihe mutierten Stoffes – und zerfällt ähnlich wie die Realität, die sich in diesen Filmen immer zum Klang einer irren Werkssirene aus der Hölle in CGI-Schnipsel auflöst, direkt vor den Augen des Zuschauers in seine Einzelteile. Natürlich in 3D. Die Überlebenden des ersten Films sind auf der Flucht, Sean Bean und Tochter Adelaide Clemens (Michelle Williams’ illegitimer Klon?) ziehen von einer Undercoverbude zur nächsten, die Kleine wird von schlimmen Visionen geplagt, eine wütende Sekte (hallo Synchronisation: ein »Cult« ist kein »Kult«) um das Gruselmädchen Alessa will irgendwas von ihr, ein junger Laiendarsteller hilft ihr bei irgendwas, Malcolm McDowell verdient sich was dazu, und am Ende fällt wieder der Ascheregen. Zwischendrin setzt es preisgünstige Effekte, dümmliche Facebook-Referenzen und hölzernes Schauspiel aus dem Baumarkt. Unter der Regie des Masterminds hinter Solomon Kane . Das klingt alles spektakulärer, als es ist, denn so richtig aufregen will und kann man sich darüber eigentlich nicht mehr. Denn genau das kommt raus, wenn mit allen Mitteln versucht wird, auch noch die letzte wiedererkennbaren Marke für eine schnelle Mark vom verdienten Tod abzuhalten. Regel Nummer eins: Gib dem Kunden nichts, was er noch
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