Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)
beeindruckender Special Effects, technischer Perfektion und einem echt guten Michael Fassbender. ’nuff said.
Lars Zwickies
REAL STEEL
USA 2011 · Regie: Shawn Levy · Darsteller: Hugh Jackman, Dakota Goyo, Evangeline Lilly, Kevin Durand
★★★★✩✩
Nicht nur für Filmkritiker, auch für den ganz normalen Kinogänger, gibt es solche Augenblicke: Man sitzt im Kino und erwartet eigentlich nur einen durchschnittlich unterhaltsamen Film. Und dann bläst das Geschehen auf der Leinwand einen weg, man ist vollkommen gefangen von der Handlung, fasziniert von den Darstellern. Solche Momente sind selten und überraschend, zumal, wenn sie von einem Regisseur wie Shawn Levy kommen, der vorher präpubertäre Albernheiten wie Nachts im Museum produziert hat.
Vielleicht liegt es ja wirklich an der ausgezeichneten Kurzgeschichte »Steel« des immer noch sträflich unterschätzten Richard Matheson. 1963 wurde die Story schon einmal für eine Folge der TV-Serie Twilight Zone adaptiert. In dieser neuen Version nun gibt Hugh Jackman den ehemaligen Boxer Charlie Kenton, der in einer nahen Zukunft, in der alle »gefährlichen« Sportarten verboten wurden, jetzt Roboter in den Ring steigen lässt. Als seine Exfreundin stirbt, muss er erstmals Verantwortung übernehmen, denn da gibt es den gemeinsamen Sohn Max. Ohne mit der Wimper zu zucken, verkauft Charlie das Sorgerecht an ein reiches Ehepaar, verlangt aber, dass der Sohn noch die Sommerferien bei ihm verbringt. Von dem Geld kauft er den einstigen Champ-Robot Noisy Boy, der jedoch gleich im ersten Einsatz geschrottet wird. Gemeinsam motzen Vater und Sohn nun den Sparring-Bot Atom wieder auf, und der hat eine bisher unentdeckte Schattenfunktion. Der getunte Altrobot sorgt dafür, dass Industrielle und Sportsfreunde gleichermaßen interessiert sind.
Das mag vorhersehbar klingen, aber Jackman spielt den Boxer mit viel Herz und lässt sich immer wieder komplette Szenen von seinem jungen Filmpartner stehlen. Und genau das macht Real Steel trotz nicht immer überzeugender Tricktechnik zu einem warmherzigen, sentimentalen, unterhaltsamen Familienfilm.
Lutz Göllner
RED LIGHTS
USA 2012 · Regie: Rodrigo Cortés · Darsteller: Sigourney Weaver, Cillian Murphy, Robert de Niro
★★✩✩✩✩
Vor zwei Jahren beeindruckte der spanische Regisseur Rodrigo Cortés mit dem klaustrophobischen Thriller Buried . Einziger Schauplatz des Films war ein Sarg, was zum einen die Produktionskosten senkte, zum anderen dank Cortés inszenatorischem Einfallsreichtum dafür sorgte, dass Buried ein überraschender Erfolg wurde und Cortés das, was man in Hollywood »heiß« nennt. Die Folge dieser plötzlichen Berühmtheit ist nun Red Lights , der in jeder Hinsicht das Gegenteil von Buried ist: teuer, bombastisch, von vorne bis hinten mit Stars besetzt, vor allem aber auch unoriginell und überambitioniert. Kurz gesagt ein weiterer Beleg dafür, dass weniger manchmal mehr ist.
Dabei fängt die Geschichte nicht uninteressant an: Die Wissenschaftlerin Margaret Matheson (Sigourney Weaver) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wahrsager, Magier und andere Scharlatane zu entlarven und der Ratio zum Sieg zu verhelfen. Ihr zur Seite steht der junge Tom Buckley (Cillian Murphy), der besonders großes Interesse daran hat, den aus dem Ruhestand zurückgekehrten Simon Silver (Robert de Niro) zu beobachten. Dieser ist der Star des Übernatürlichen, erinnert mit seiner Fähigkeit, per Telefon Besteck zu verbiegen, an Uri Geller, soll zu allem Überfluss auch noch blind sein und ist Mathesons Nemesis. Vor Jahren hatte Silver ihr die größte Niederlage im Kampf um den gesunden Menschenverstand beigefügt, und nun scheint das Duell in die zweite, alles entscheidende Runde zu gehen.
So weit, so akzeptabel, nur liegt auf der Hand, dass es so einfach nicht sein kann, es kommt also zwangsläufig zu einem jener extremen Twists, einer Wendung, die kurz vor Ende des Films alles zuvor Gesehene auf den Kopf stellt. Das kann manchmal funktionieren, wie in vielen Filmen von M. Night Shyamalan ( Der sechste Sinn , Unzerbrechlich ) oder auch in Christopher Nolans bestem Film Prestige . Besonders der stand hier deutlich Pate, aber mehr soll dann doch nicht verraten werden. Zunehmend verrennt sich Cortés’ überkonstruiertes Drehbuch in absurden Wendungen, die in einem kaum fassbaren Finale münden. All das wäre zu verkraften, wäre Red Lights stilistisch ansprechend. Doch verblüffenderweise weiß
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