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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mühevoller Weg, ehe Kristen Stewart etwa zehn Minuten vor Schluss endlich eine Rüstung überzieht, grimmig gen böse Königin reitet und ihr den Dolch ins Herz rammt. Vorher gibt es viel uninspirierten Leerlauf. Charme sucht man vergebens, Dynamik sowieso, und die Bilder sind alle so sattsam bekannt, dass man gar nicht wagt, das Wort »Fantasy« in den Mund zu nehmen. Alle scheinen sich unwohl zu fühlen, Hemsworth und Stewart latschen durch die Landschaft, als suchten sie verzweifelt die Markierung, an der sie für die Kamera mal halten müssen. Und die Zwerge – mein Gott, was hat man da diesen exzellenten Schauspielern angetan? Bleibt Charlize Theron, die böse Königin, die sich eigentlich auch nur in routiniertem Over-Acting übt und gleich am Anfang verrät, dass sie das alles ja nur tut, weil die Männer eben nur auf schöne, junge Frauen abfahren. Gruselig, aber auf die ganz falsche Art und Weise.

    Es gibt natürlich Beispiele, wie man das besser macht, allen voran Andy Tennats Auf immer und ewig . Oder Bill Willinghams Comic-Reihe Fables (in der es Snow White auch mal mit den Zwergen zu tun kriegt – aber das vergisst man nie!). Selbst die TV-Reihen Once Upon a Time und Grimm sind weniger hölzern und elend. Humorvolle Zeitgenossen werden wahrscheinlich sogar sagen, das Real-Life Drama um Sanders, Stewart und Patterson sei erheblich aufregender gewesen. Nun, wer Stewart bei der Oscar-Verleihung auf Krücken gesehen hat, weiß zumindest, dass die junge Frau eins kapiert hat: Jetzt hilft nur noch eine Rolle als behinderte Nonne, die kleine Kinder aus den Fängen von Nazis befreit.
    Bernd Kronsbein

TAKE SHELTER – EIN STURM ZIEHT AUF
    (TAKE SHELTER)
    USA 2011   ·  Regie: Jeff Nichols   ·  Darsteller: Michael Shannon, Jessica Chastain, Katy Mixon, Shea Whigham, Kathy Baker
    ★★★★★✩
    Ein Mann und seine Apokalypse: Curtis LaForche hat Visionen. Zunächst ist es nur ein dumpfes Grollen am Horizont. Doch nach und nach entwickeln sich die Dinge, die der Bauarbeiter und Familienvater sieht, zu einem drohenden Unwetter biblischen Ausmaßes. Geplagt von Halluzinationen, Albträumen und affektiven Störungen, in deren Mittelpunkt die unmittelbare Gefährdung seiner Familie steht, und angesichts der familiären Historie psychischer Erkrankungen – seine Mutter leidet an Schizophrenie –, sucht er ärztliche Hilfe. Doch die ist gar nicht so leicht zu bekommen, denn das Geld ist knapp und psychiatrische Kompetenz teuer. Also steigert sich der geplagte Mann weiter in seinen Wahn und beginnt, hinter dem Haus einen Schutzbunker anzulegen. Eine Aktion, die finanzielle Ressourcen verschlingt, welche die Familie nicht hat, und die schließlich sogar zum Verlust seines Jobs führt – eine Katastrophe, an der wiederum die aussichtsreiche Operation der taubstummen Tochter scheitert. So stürzt der zunehmend erratischer handelnde Mann im Bestreben, seine Familie vor einem halluzinierten Sturm zu retten, seine Liebsten in den ganz realen Abgrund des wirtschaftlichen Ruins.

    Mit seinem zweiten Film gelingt Regisseur und Autor Jeff Nichols ein beeindruckendes Kitchen-Sink-Drama, das Themen wie Schizophrenie, Mittelklasse-Angst, brüchigen familiären Zusammenhalt und zunehmend prekäre Lebensverhältnisse mit genuin filmischen und ganz und gar unessayistischen Mitteln verbindet – und dabei auch nicht vor Suspense- und Horror-Elementen zurückschreckt, wenn es darum geht, Curtis’ Halluzinationen darzustellen. Ein gänzlich unaufgeregter Stil dominiert den Film: Der langsame Schnitt und der sparsam eingesetzte Score erzeugen einen träumerischen Rhythmus, der dem Naturalismus der gezeigten Welt beinahe mystische Untertöne verleiht. Eine Kombination, die die Intentionen des Regisseurs verdeutlicht, denn der drohende Sturm ist sowohl ganz subjektive Manifestation mentaler Krankheit als auch objektive Metapher für die Bedrohung der amerikanischen »99%« durch ökonomische Verwerfungen und ideologische Vakuen (auch die wiederholt erwähnte Kirche bietet in Zeiten der Krise keinen wirklichen Halt mehr).
    Dass das alles so wunderbar funktioniert, liegt nicht zuletzt auch am grandiosen Spiel der Hauptdarsteller: Jessica Chastain verkörpert die geplagte Ehefrau porzellanhäutig und mit nuanciertem Wechselspiel aus zunehmender Verwirrung und dem Furor der Verzweiflung, während Michael Shannon das langsame Abrutschen in die Psychose zunächst beeindruckend zurückhaltend spielt, dann aber in einer wirklich

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