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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Regisseur des New Hollywoods, jener Riege junger Filmemacher, die in den Siebzigerjahren die Bühne betraten, ist es Francis Ford Coppola immer wieder gelungen, sich neu zu erfinden. Seit ein paar Jahren, in seinem dritten oder vierten Frühling, dreht er mit digitalen Mitteln relativ kleine Filme, die dafür extrem persönliche Geschichten erzählen. Auf Jugend ohne Jugend und Tetro folgt nun Twixt , vordergründig eine Geistergeschichte. Val Kilmer spielt den abgehalfterten Autor Hall Baltimore (als »Stephen King für Arme« wird er einmal bezeichnet), der im Kaff Swann Valley sein neues Buch vorstellen soll. Doch allein der Sheriff Bobby LaGrange (Bruce Dern) interessiert sich für den Autor und schlägt ihm eine Zusammenarbeit vor: Vor Jahren habe eine mysteriöse Mordserie die Stadt erschüttert, die möglicherweise noch nicht zu Ende ist, wovon ein totes Mädchen mit Holzpflock im Herz zeugt. Während der Sheriff eine Goth-Motorradgang verdächtigt, begegnet Hall in seinen Alkohol geschwängerten Träumen nicht nur Edgar Allen Poe, sondern auch der ätherisch schönen, sehr mysteriösen V. (Elle Fanning), die sich als Vampir outet.
    Wie sich das für Träume gehört, ist auch diese Geschichte vor allem mysteriös, nicht immer nachvollziehbar aneinandergereiht, bleibt dabei aber aus zwei Gründen stets faszinierend: Zum einen ist Coppola schlicht und ergreifend ein brillanter Stilist. Welche Bilder er selbst mit den geringsten Möglichkeiten erzeugt, welche Atmosphäre mit einer Mischung aus sphärischer Musik, unwirklich wirkenden Dialogen, Schwarz-Weiß-Bildern, in denen einzelne, oft blutrote Farbtupfer besonders hervorstechen, das ist außerordentlich. So verspielt, originell und voller Ideen muss Kino sein.

    Zum anderen ist die Geschichte weit mehr als einfach nur eine Geistergeschichte. Der von Val Kilmer gespielte Autor, der fraglos als Alter Ego Coppolas gesehen werden kann, laboriert seit Langem an einer alten Schuld: Seine Tochter starb einst bei einem Unfall, den Hall zwar nicht verursachte, aber durch seinen Alkoholismus auch nicht verhinderte. In V. sieht Hall nun seine verstorbene Tochter, imaginiert sie in der Geschichte, die er schreibt, und hofft auf Vergebung – wenn schon nicht im realen Leben, so doch zumindest durch seine Literatur.
    Der Prozess des Schreibens als kathartischer Moment, davon handelt Twixt vor allem, und so fragt man sich mehr und mehr, was Realität ist und was nur in den Träumen Halls existiert. Denn so wie Hall ein Trauma verarbeitet, so tut es auch Coppola, dessen Sohn Gino Mitte der Achtzigerjahre jung verstarb. Einmal mehr beschäftigt sich Coppola also auch in Twixt mit dem Thema, das ihn mehr als alle anderen umtreibt: der verlorenen Jugend, dem Älterwerden, dem Leben und dem Tod. Dass er dies im Gewand einer Genregeschichte tut, hat die Rezeption meistens bedauerlicherweise in eine die Subtexte ignorierende Richtung gelenkt, die übersehen, was für ein persönlicher Film Twixt letztlich ist.
    Michael Meyns

UNIVERSAL SOLDIER – DAY OF RECKONING
    USA 2012   ·  Regie: John Hyams   ·  Darsteller: Scott Atkins, Jean-Claude van Damme, Dolph Lundgren
    ★★★★✩✩
    Schade, dass Filme wie Universal Soldier – Day of Reckoning fast nie im Kino zu sehen sind. Denn was John Hyams in seinem zweiten Universal Soldier -Film abliefert, ist stilistisch aufregender, experimenteller und gewagter, als das meiste andere, was gewöhnlich im Kino läuft. Darüber hinaus ist Universal Soldier – Day of Reckoning brutal bis an die Schmerzgrenze, lässt kaum zerstörbare Maschinenmenschen mit Macheten, Hanteln, Baseballschlägern und Waffen – sehr vielen Waffen – aufeinander losgehen und in exzessiven Gewaltszenen zu Brei prügeln und schießen. Irgendwann hört man auf zu zählen, aber wenn es einen Film mit mehr Kopfschüssen und an die Wand klatschenden Gehirnen gibt, wäre das verwunderlich.

    Dass es John Hyams ernst meint, merkt man spätestens nach drei Minuten, wenn Jean-Claude van Damme ein kleines Mädchen per Kopfschuss erledigt. Und das vor den Augen von John (Scott Atkins), der gezwungen wird mitanzusehen, wie Luc Devereux (van Damme) und andere Universal Soldiers seine Familie ausmerzen und er selbst im Koma landet. Ein paar Monate später wacht er auf und hat nur Rache im Sinn. Ein FBI-Agent bringt ihn auf die Spur von Devereux, der in bester Kurtz/ Apocalypse Now -Manier im Untergrund lebt und sich mit einer zunehmenden Anzahl Universal Soldiers

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