Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)
durchdringen. Hierzu ist eine Taschenlampe notwendig. Je höher die Lichtleistung, um so schneller wird die Dunkelheit überwunden. Erst danach kann man die Gegner direkt angreifen.
Das, was Alan Wake von den meisten anderen Spielen abhebt, ist die hochspannend erzählte Hintergrundgeschichte. Im ersten Kapitel (die Spielhandlung ist in fünf Episoden untergliedert und imitiert damit den Seriencharakter solcher Mystery-Filme wie Twin Peaks ) verschwindet Alans Frau und er wacht kurz darauf in seinem verunglückten Auto mitten im Wald auf. Er befreit sich aus dem Fahrzeug und macht sich auf die Suche nach Antworten. Alan wird mit vielen Ungereimtheiten konfrontiert So existiert seltsamerweise die von ihm gemietete Hütte am See schon viele Jahre nicht mehr. Zudem scheint seit seiner Ankunft in Bright Falls eine ganze Woche vergangen zu sein. Er kann sich nur nicht mehr daran erinnern. Während die Dunkelheit immer aggressiver gegen ihn vorgeht, beginnt Alan irgendwann an seinem Geisteszustand zu zweifeln. Geschieht dies alles nur in seinem Kopf? Ist die aus den Fugen geratene Welt eine Antwort seiner Psyche auf den möglichen Tod seiner Frau. Oder ist er nicht mehr in der Lange, zwischen Wirklichkeit und Fiktion zu unterscheiden. Was aber, wenn dies doch die Wirklichkeit ist? Später erfährt er von einem anderen Schriftsteller, der in Bright Falls verschollen ist. Ist er vielleicht dieser andere Schriftsteller? Ist Alan Wake nur eine Fiktion? Er selbst vielleicht Teil einer multiplen Persönlichkeit?
Neben der grandios inszenierten Spielgeschichte überzeugen auch die entworfenen Handlungsschauplätze. Durch die detailverliebte Levelarchitektur und die authentisch designten Stadt- und Naturlandschaften macht selbst das Erkunden der Spielumgebung eine Menge Spaß. Der Spieler ist während des Abenteuers in Brigh Falls und der näheren Umgebung der Kleinstadt unterwegs. Wegpunkte sind dabei ein Radiosender, ein Trailerpark, ein stillgelegtes Bergwerk, ein Krankenhaus für psychisch labile Künstler und die romantische Bergwelt der Region.
Sehenswert sind zudem die für Alan Wake entwickelten Licht- und Schatteneffekte. Ist man im Dunkeln unterwegs und wird von Besessenen oder leblosen Poltergeistern (Gegenstände, die vom Dunkel übernommen wurden) angegriffen, ist dies schon recht unheimlich.
Obwohl sich die Spielmechanik nach und nach abnutzt, behält Alan Wake durch die hervorragend erzählte Hintergrundgeschichte seine Spannung bis zum Schluss. Um die Handlung vollständig nachvollziehen zu können, ist es durchaus empfehlenswert, das Spiel ein zweites Mal durchzuspielen.
Gerd Frey
ALIEN FRONTIERS
Clever Mojo Games · Brettspiel · iPad
★★★★ ✩✩
Der Crowdfunding-Ansatz von Seiten wie Kickstarter, bei dem Liebhaberprojekte über die finanzielle Beteiligung interessierter User realisiert werden, erweist sich für viele kleine Spieleschmieden als Segen. Schließlich erlaubt die Art der Finanzierung via zugesicherte Verkäufe auch die Umsetzung von Ideen, die ohne diese Absicherung des Vorverkaufs für sich genommen oft ein erhebliches unternehmerisches Risiko darstellen. So auch im Fall der iOS-Umsetzung des Brettspiels Alien Frontiers .
Auf einem für den Beginner etwas unübersichtlich geratenen Spielbrett gilt es seine begrenzten Ressourcen derart einzusetzen, dass man bei der Kolonisation eines fremden Planeten die Oberhand behält. Über Investitionen in Raumstationen, außerirdische Technologie oder Minen verschafft sich der Spieler Vorteile, sammelt Ressourcen und legt seine Gewinnstrategie fest. Zu Beginn jeder Runde werden zu verteilende Punkte ermittelt, die dann, in den unterschiedlichen Kategorien eingesetzt, den Abbau von Eisenerz oder den Bau von Siedlungsschiffen erlauben. Die eigene Agenda zu fördern und gleichzeitig die Gegenspieler davon abzuhalten, sich auf der Planetenoberfläche allzu große Vorteile zu sichern, ist dabei zentraler Spielmechanismus. Das Ziel besteht darin, die acht Regionen des Planeten – allesamt nach großen Autoren wie Isaac Asimov, Robert Heinlein oder Frank Herbert benannt – mit eigenen Kolonien zu füllen. Gerade Neuankömmlingen, die mit der Brettspiel-Vorlage nicht vertraut sind, steht jedoch eine steile Lernkurve bevor. In Ermangelung eines interaktiven Tutorials und mit einer umfassenden Bedienungsanleitung als einzigem Wegweiser in das komplexe Spiel zeigt sich Alien Frontiers als wenig einsteigerfreundlich. Wer jedoch einmal die
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