Das sechste Opfer (German Edition)
denn in ihr bewahrte er das Feuerwerk auf, das heute Punkt Mitternacht verschossen werden sollte.
Simon ging durch den Raum hindurch und öffnete die Tür zu seinem Wohnzimmer. Es war hell und gemütlich eingerichtet, obwohl man ihm anmerkte, dass sein Besitzer sich meist woanders aufhielt. Die Sofakissen wirkten neu und unberührt, die Decke darauf schien noch nie benutzt worden zu sein. Auf dem Tisch herrschte eine fast unheimliche Ordnung, ganz im Widerspruch zum Arbeitszimmer.
Simon Neumayer hielt sich tatsächlich meistens im Salon auf, bei den Gästen, wo er sich um sie kümmerte, ihnen jeden Wunsch von den Augen ablas, ihre Klagen entgegennahm und versuchte, ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, damit die vielen leeren, weißen Kästchen in seinem Kalender bald nicht mehr leer und weiß blieben. Wenn er sich dann am Ende eines Tages todmüde in seine Räume zurückzog, fiel er einfach nur in sein Bett und schlief ein, oftmals noch in Hose und Pullover. Doch davon war er heute noch weit entfernt. Für ihn würde es der längste Tag des Jahres werden, und bevor er beruhigt ins Bett fallen konnte, wollte er seinen Gästen das Ereignis des Jahrhunderts präsentieren. Aber dazu musste Lukas Petzold endlich auftauchen.
Ende der Leseprobe
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