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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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die Datenräume eingedrungen waren.
    »Blut, Knochen und Hirn«, wiederholte ich und wärmte mich an den Erinnerungen, die ihre Worte weckten.
    Chelo hatte jedem von uns eine Hand auf den Rücken gelegt. Ihre Berührung beruhigte mich.
    Kayleen und ich fielen gemeinsam in den Rest der Artistos-Netze. Wir blieben so nahe an der Stadt, wie sie noch reichten, und spürten Alicia und Induan an ihrer Körperwärme auf. Dann zogen wir uns ein Stück zurück und beobachteten, wie sich Akashi und seine Leute den Mädchen näherten. Induan schaltete ihre Modifikation ab und sah Akashi an. Er erschrak, obwohl er mit ihr gerechnet hatte. Dann nickte er, und sie wurde wieder unsichtbar.
    Sie waren auf dem Weg zu ihrem Ziel.
    Ich rannte in den Netzen an ihnen vorbei und überließ es Kayleen, den Stadtrand zu überwachen.
    Das Feld mit der Nano-Saat zwischen dem Kleinen Samtpark und der Stadt lag still da. Es war inaktiv, aber von der Dämmerungsmacht aus konnte es wieder scharf gemacht werden. Ich schlüpfte durch die erste ruhige Verbindung zwischen dem Rand des Feldes und dem übrigen Netz der Islaner, nahm einen Faden auf und fand die nächste Verbindung. Es waren ein Dutzend, mehr, als ich vom Schiff aus gesehen hatte.
    Es war gut, in der Nähe zu sein.
    Akashi und seine Gruppe würden auf ein Signal warten, das Chelo über Ohrempfänger gab. Ich musste nur für die Sicherheit der beiden Mädchen sorgen. Wenn ich in diesen Netzen war, konnte ich nicht einmal ihre Körperwärme wahrnehmen. Die Islaner hatten nicht mehrere Generationen lang zwischen lautlosen und tödlichen Raubtieren gelebt.
    Ich suchte nach Alicia und Induan. Die Sicht war schlecht, weil sie durch die geringe Intelligenz der einfachen Verbindung zu den tödlichen Nanos gedämpft wurde. Ich hielt trotzdem Ausschau, suchte nach einer verschwommenen Bewegung, wenn Füße oder Schatten das Mondlicht verwischten.
    Nichts.
    Weiter hinauf, tiefer in die Netze der Islaner hinein. Ich versuchte mich genauso zu bewegen wie ein normaler Datenstrom, wie eine Meldung oder ein Befehl.
    Da!
    Eine Kamera, die das Grasland beobachtete. Ein abgemagerter schwarz-weißer Hund, wahrscheinlich eins der Tiere, die in der verlassenen Stadt zurückgeblieben waren, bewegte sich allein am Feldrand entlang. Geh nicht näher ran , dachte ich. Ich wollte nicht, dass heute Nacht irgendein Lebewesen den tödlichen Nanos zum Opfer fiel.
    Ich konzentrierte meinen Blick auf die Mitte des Kamerabildes und beobachtete das Feld. Da! Eine huschende Bewegung, ein grünlich-schwarzer Hauch, wo eigentlich Grau sein sollte. Sie hatten schon über die Hälfte der Strecke zurückgelegt.
    Ich wartete gespannt. Und zählte.
    Sie mussten das Feld jetzt überquert haben. Der Hund legte sich unter einen Strauch und streckte den Kopf auf den Pfoten aus. Offenbar wehte der Wind in die richtige Richtung. Ich merkte mir die Stelle, falls der Hund uns noch einmal in die Quere kommen sollte.
    Ich zog mich zurück und fiel Kayleen entgegen. »Ich glaube, sie sind daran vorbei.«
    »Du musstest die Netze der Islaner nicht abschalten?«
    »Noch nicht. Was hast du herausgefunden?«
    »Bis jetzt ist alles in Ordnung. Liam und Dianne haben sich mit den anderen getroffen. Von Jenna ist noch nichts zu sehen.«
    Von ihr sollte auch nichts zu sehen sein. Sie und die Leute, die ihnen mit Waffen entgegenkamen, sollten sich durch den tiefen Wald der Stadt nähern, auf demselben Weg, den Akashi das letzte Mal genommen hatte. »Gut.«
    »Das gefällt mir nicht. Nichts zu wissen, meine ich. Ich möchte, dass es vorbei ist. Ich will Caro und Jherrel wiederhaben. Du wirst begeistert sein, wenn du sie kennenlernst.«
    »Psst …« Ich schickte ihr beruhigende Energie. Es war nicht gut, wenn sie jetzt in Plappern verfiel. Jetzt war die Zeit zum Abwarten und Beobachten. Ich tauchte so weit wieder auf, um Chelos Hand auf meinem Rücken zu spüren, den Kopf zu drehen und ihr stumm zuzunicken.
    Kayleen und ich warteten. Alicias Stärke war das Risiko. Sie würde es zweifellos schaffen. Sie musste es schaffen.
    Mein Zeitgefühl tief in den Netzen war ganz anders, und ich musste gelegentlich Daten abrufen, um den Ablauf der zwanzig Minuten zu messen, die wir den Mädchen versprochen hatten.
    »Ich gehe jetzt.« Jetzt kam vermutlich der schwierigste Teil der Nacht. Liam und Dianne mussten inzwischen auf dem Klippenweg sein. Ich überflog ihn und manipulierte die einzige Kamera, die dort installiert war. Nun sendete sie eine Endlosschleife,

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