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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Landefeld zurückzuerobern.
    Ich wünschte Alicia und Induan viel Erfolg.
    Nachdem Kayleen hinter ihr aufgestiegen war, ritt Ruth zügig durch das Dämmerlicht auf die Alte Straße zu. Ich beobachtete sie, bis die Kameras sie nicht mehr erfassen konnten, und stellte mir Alicia vor, die Ruth einst gehasst hatte und vielleicht immer noch hasste, und die seltsame und wunderschöne Induan, die sich unsichtbar in ihrer Nähe bewegte.
    In der Hand hielt ich den Datenspeicher mit dem Tagebuch meines Vaters, und das runde und feste Ding fühlte sich tröstlich an. Ich trug die blaue Hose, die Marcus mir gegeben hatte; sie fühlte sich genauso an. Vielleicht waren diese Dinge die einzigen, die mir in der nächsten Zeit Trost spenden würden.
    Ich sah die anderen im Raum an. Chelo lehnte sich an Liams Schulter und hatte die Augen geschlossen. Ich blickte zu Bryan. »Bring die beiden irgendwohin, wo sie sich ausruhen können. Auch du ruhst dich ein wenig aus.«
    Er nickte.
    »Sky, könntest du Tiala ablösen? Vielleicht haben sich die Gebras so weit beruhigt, dass sie nicht mehr bewacht werden müssen, aber falls doch, bleib bei ihnen. Schick Tiala zu Jenna, damit sie ihr hilft. Dann soll Jenna sich ausruhen, falls es ihr möglich ist. Ich werde sie später brauchen.«
    Sky zupfte an ihren Zöpfen und machte einen hilflosen Eindruck. »Wie komme ich dorthin?«
    »Dianne?«, fragte ich und fing mir einen müden und leicht vorwurfsvollen Blick ein. Sie war nicht glücklich über unseren Plan, aber sie wäre nur dann zufrieden gewesen, wenn wir unverzüglich abgeflogen wären. »Könntest du sie hinbringen?«
    »Klar.« Sie blickte sich zu Ming um. »Begleitest du uns?«
    Die drei Frauen zogen gemeinsam los, und ich hoffte, dass Dianne und Ming unterwegs nichts ausbrüteten, was mir nicht gefallen würde. Aber ich hatte hier noch genug Arbeit vor mir und musste ihnen einfach vertrauen.
    Ich tauchte wieder in die Netze ein und durchsuchte vorsichtig die Daten der Fremden. Die Illusion, die sie für Kayleen konstruiert hatten, würde meinen Fähigkeiten nicht standhalten.

Kapitel 55
    Die Schlacht beginnt

    Kayleens geisterhafte Präsenz in den Netzen wartete still darauf, dass ich sie zur Kenntnis nahm. Ich zog mich aus den Tiefen der fremden Netze zurück. »Bist du bereit?«, fragte ich.
    Ich spürte ihre Antwort mehr, als dass ich sie hörte. »Ja.«
    »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Erst, wenn wir hiermit fertig sind. Auch die anderen sind bereit. Alle.«
    »Gutes Mädchen.« Ich kam ihr so nahe, wie ich konnte, um ihr Zuversicht zu vermitteln. Eine wirkliche Berührung war ja in einer virtuellen Umgebung nicht möglich, aber Emotionen ließen sich gut kommunizieren.
    Sie hatte Angst.
    Ich hüllte sie in Hoffnung ein. »Wir werden Caro zurückholen. Wir werden dafür sorgen, dass diese Leute von hier verschwinden. Wir sechs werden uns nie wieder auseinanderreißen lassen.«
    Eine leichte Verstärkung ihrer Energie.
    »Wir fangen um Mitternacht an«, sagte ich zu ihr.
    »Heute ist eine Zweimondnacht.«
    Ich erinnerte mich an den Aberglauben, dass drei Monde Glück brachten. Also würden wir uns mit zweien begnügen müssen. »Welche Monde?«
    »Wunschstein und Schicksal.«
    Es wäre nett gewesen, wenn auch Hoffnung am Himmel stehen würde, aber vielleicht war Geschick für uns wichtiger als Hoffnung. »Dann wünschen wir uns, dass es das Schicksal gut mit uns meint. Ich werde mich bei dir melden, wenn wir bereit sind.«
    Ich streckte mich und machte mich auf die Suche nach den anderen.
    Jenna war schon in der Bordküche, als ich dort eintraf. Sasha hatte einen Verband am Kopf und einen weiteren am Arm und half Tiala, den Tisch mit Col, Beeren, Tomaten, Raumfahrerbrot und einem Teil unseres kleinen Vorrats an Nüssen zu decken. Jenna wirkte müde.
    »Wie geht es Paloma?«, fragte ich.
    »Sie wird wieder gesund«, sagte Jenna. »Aber ohne die medizinische Ausrüstung des Schiffs wäre sie verblutet. Was auch immer sie getroffen hat, es hat ihr einen schweren Schock versetzt, und sie ist noch nicht wieder aufgewacht. Ich habe ihr etwas gegeben, damit sie weiterschläft, bis wir hier fertig sind.«
    »Wir brauchen dich«, sagte ich.
    Sie nickte und griff nach einer Tasse Col. »Tiala hat mir alles berichtet. Sasha wird dann wieder zu Paloma gehen und auf sie aufpassen.«
    Ich betrachtete Sasha, und zum ersten Mal fiel mir auf, wie jung und zugleich hübsch sie wirkte. Zerbrechlich. Doch jedes Mal, wenn ich sie gesehen hatte, war sie

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