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Das Silmarillion

Das Silmarillion

Titel: Das Silmarillion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien , Christopher Tolkien
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Stimmen, die von Osten gen Westen schreien, von den Hügeln und aus den Tälern und von den dunklen Orten, die Melkor auf Erden eingerichtet hat. Von all den Großen, die in dieser Welt wohnen, ist Varda den Elben die Höchstgeehrte und Meistgeliebte. Elbereth wird sie genannt, und die Elben rufen ihren Namen an aus den Schatten von Mittelerde und lassen ihn in Liedern beim Aufgang der Sterne erklingen.
    Ulmo ist der Herr der Wasser. Er ist allein. Er bleibt nirgends lange, sondern zieht nach Belieben durch all die tiefen Wasser um die Erde oder unter der Erde. An Macht kommt er Manwe am nächsten, und ehe Valinor erbaut wurde, war er ihm am innigsten befreundet; danach aber ging er selten mehr in den Rat der Valar, es sei denn, große Dinge wurden besprochen. Denn er behielt ganz Arda im Sinn, und er braucht keinen Ruheplatz. Auch geht er nicht gern an Land,und nur selten kleidet er sich in eine Gestalt wie seinesgleichen. Große Angst erfüllte die Kinder Erus, wenn sie ihn erblickten, denn furchtbar war der König der See, wenn er aufstieg wie eine Woge, die sich an Land türmt, im dunklen, gischtgeschweiften Helm und einem Panzer, der schimmerte vom hellsten Silber bis in die tiefsten Schatten des Grüns. Laut sind die Trompeten Manwes, Ulmos Stimme aber ist tief wie die Tiefen des Ozeans, die nur er allein erblickt hat.
    Dennoch liebt Ulmo sowohl Elben wie Menschen, und nie ließ er sie im Stich, auch nicht, als der Zorn der Valar auf ihnen lag. Zuweilen kommt er an die Küsten von Mittelerde, ungesehen, oder wandert die Fjorde hinauf weit ins Landesinnere und spielt dort auf seinen großen Hörnern, den Ulumúri, die aus weißen Muscheln geschliffen sind; und jene, zu denen diese Musik dringt, die hören sie immerdar in ihrem Herzen, und nie mehr verlässt sie die Sehnsucht nach der See. Zu jenen aber, die in Mittelerde wohnen, spricht Ulmo zumeist mit Stimmen, die nur als Musik der Wasser vernommen werden. Denn alle Meere, Seen, Flüsse, Quellen und Brunnen sind sein Reich, so dass die Elben sagen, der Geist Ulmos fließe in allen Adern der Welt. So erhält Ulmo selbst in den Tiefen Nachricht von allen Nöten und Leiden Ardas, die anders Manwe verborgen blieben.
    Aule hat kaum weniger Macht als Ulmo. Er herrscht über alle Stoffe, aus denen Arda geschaffen ist. Zu Anfang schuf er vieles mit Manwe und Ulmo gemeinsam; er ist der Erbauer aller Länder. Er ist ein Schmied und ein Meister in allen Handwerken, und ihn erfreut jedes kunstreiche Gebilde, das kleinste ebenso wie das mächtige Bauwerk aus alter Zeit. Sein sind die Edelsteine, die tief in der Erde liegen, und das Gold, das in der Hand glänzt, ebenso wie die Wälleder Gebirge und die Becken des Meeres. Am meisten lernten von ihm die Noldor, und immer war er ihr Freund. Melkor war eifersüchtig auf ihn, denn ganz wie er selbst war Aule in Gedanken und Kräften; und lange währte zwischen den beiden der Streit, in dem Melkor immer wieder Aules Werke zerstörte oder verdarb, und Aule wurde es müde, immer wieder ausbessern zu müssen, was Melkor verwirrt und beschädigt hatte. Beide wollten sie auch eigene Dinge erschaffen, die neu und von anderen unerahnt sein sollten, und geschmeichelt waren sie, wenn man ihre Kunst pries. Aule aber hielt Eru die Treue und unterwarf all sein Werk Erus Willen; und er neidete anderen nicht ihre Werke, sondern suchte Rat und gab ihn. Während Melkors Gesicht sich in Neid und Hass verzerrte, bis er zuletzt nichts mehr schaffen konnte, es sei denn, er äffte nach, was andre erdacht hatten; und all ihre Werke vernichtete er, wo er nur konnte.
    Aules Gemahlin ist Yavanna, die Spenderin der Früchte. Sie liebt alle Dinge, die in der Erde wachsen, und all ihre ungezählten Formen hegt sie im Geiste, von den turmhohen Bäumen der längst entschwundenen Wälder bis zu dem Moos auf den Steinen und den winzigen und verborgenen Keimen im Moder. Nach Varda genießt Yavanna die höchsten Ehren unter den Königinnen der Valar. In Gestalt einer Frau ist sie hochgewachsen und grün gekleidet, bisweilen aber nimmt sie andre Gestalten an. Manche gibt es, die haben sie wie einen Baum unter dem Himmel stehen sehen, gekrönt von der Sonne, und aus all seinen Zweigen quoll goldner Tau auf die dürre Erde, und die Erde wurde grün von Getreide; die Wurzeln des Baumes aber reichten in die Wasser Ulmos hinab, und in seinen Blättern sprachen die Winde Manwes. Kementári, Erdenkönigin, ist Yavannas Beiname in der Eldarin-Sprache.
    Die Feanturi,

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