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Das Skript

Das Skript

Titel: Das Skript Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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Thevis angesprochen, aber KHK Stohrmann antwortete: »Es wurde per UPS -Paket verschickt, an eine Studentin. Nina irgendwas, Geschwister-Scholl-Straße, Eppendorf. Fahren Sie hin und reden Sie mit ihr. Versuchen Sie rauszufinden, warum gerade sie dieses Paket bekommen hat. Irgendeine Verbindung muss es ja geben. Es stand ein Absender auf dem Paket, aber der ist erfunden, in Hamburg gibt’s weder den Namen noch die Straße.« Er schob eine Klarsichthülle über den Tisch zu ihnen herüber, in der einige Blätter steckten. »Hier, der Bericht der Kollegen, die das Ding bei ihr abgeholt haben.« Matthiessen zog die Hülle ganz zu sich heran und warf einen flüchtigen Blick darauf. »Gibt es sonst noch was? Einen Brief? Eine Forderung?«
    »Wenn es eine Forderung geben würde, hätte ich Ihnen das sicher schon gesagt, oder, Frau Matthiessen?«
    »Ja, das hätten Sie wohl.« Sie stand auf, Erdmann griff sich die Klarsichthülle. »Können wir los?«
    Als sie auf den Golf zugingen, hielt Matthiessen ihrem Kollegen den Schlüssel hin. »Ich möchte mir während der Fahrt den Bericht ansehen.« Erdmann nahm den Schlüssel an sich und reichte ihr dafür die Klarsichthülle.
    Sie nannte ihm die Adresse, zog ihr Handy aus der Gürteltasche und hängte es an das lange Ladekabel, das im Zigarettenanzünder steckte. Erdmann warf immer wieder einen schnellen Blick zur Seite, während er den Wagen durch den dichten Verkehr manövrierte. Er sah, wie Matthiessen eine Nummer eintippte, die sie von einem der Blätter auf ihren Oberschenkeln ablas. Nach einer Weile sagte sie: »Niemand da«, gab eine andere Nummer ein und hielt sich das Gerät wieder ans Ohr. Diesmal hatte sie mehr Glück, denn nur Sekunden später sagte sie: »Guten Tag, Frau Hartmann, Hauptkommissarin Andrea Matthiessen hier, ich rufe Sie an wegen dieses Pakets, das Sie heute Morgen bekommen haben … Ja, genau … Ich bin – Nein, ich bin mit einem Kollegen auf dem Weg zu Ihnen, wir würden uns gerne mit Ihnen unterhalten.« Kurze Pause, dann: »Ah, verstehe, ich habe eben schon versucht, Sie über Festnetz zu erreichen … Eine Feier? Hm … dürfen wir Sie trotzdem kurz stören? Es wird bestimmt nicht lange dauern, aber es ist sehr wichtig … Wo, Hochallee? Ja … in Harvestehude, gut. Und der Name Ihres – Schäfer? Dirk Schäfer, in Ordnung. Wir sind etwa in einer Viertelstunde da. Bis gleich.« Matthiessen ließ das Telefon sinken. »Sie ist bei ihrem Freund. Wir müssen in die Hochallee.«
    »Ja, ich hab’s mitbekommen. Steht in dem Bericht eigentlich was davon, ob sie eine Idee hat, warum dieses Paket ausgerechnet an sie geschickt wurde?«
    »Das kann ich Ihnen sagen, wenn ich den Bericht gelesen habe. Ich könnte jetzt damit anfangen, während Sie uns nach Harvestehude fahren.«
    Klugscheißerische Zicke
, dachte er und hätte eine passende Bemerkung für sie parat gehabt, die er sich aber verkniff. Stattdessen starrte er angestrengt auf den Verkehr vor sich. Kein Wunder, dass KHK Stohrmann sie nicht mochte. Wenn sie sich ihm gegenüber ähnlich benahm … Warum aber hatte er sie dann in die BAO geholt und sie sogar zu seiner Stellvertreterin gemacht? Das war doch völlig unlogisch. »Darf ich Ihnen mal eine Frage stellen?« Sein Blick war noch immer starr nach vorne gerichtet, und er hätte sich im gleichen Moment auf die Zunge beißen können, weil er ahnte, wie sie darauf reagieren würde.
    »Ich lese, Herr Erdmann«, sagte sie auch prompt, ohne dabei von dem Blatt aufzusehen, das sie in Händen hielt. Nur Sekunden später aber atmete sie geräuschvoll aus und sah ihn an. »Also los, fragen Sie.«
    »Es geht um Stohrmann. Kennen Sie ihn schon länger?«
    Sie zögerte, kurz nur, aber Erdmann bemerkte es. »Warum möchten Sie das wissen?« Ein schneller Blick zeigte ihm, dass sie die Brauen hochgezogen hatte, so dass sich auf ihrer Stirn Falten bildeten.
    »Warum antworten Sie mit einer Gegenfrage?«
    Wieder zögerte sie, dieses Mal jedoch deutlich länger. »Ja, wir kennen uns schon einige Zeit, etwa zehn Jahre. Es interessiert mich aber trotzdem, warum Sie das wissen wollen.«
    Erdmann zuckte mit den Schultern. »Ach, nur so, immerhin ist er der Leiter der BAO . Wie ist er so?«
    »Wie er so ist? Herr Erdmann, ich werde mit Ihnen sicher nicht über einen Vorgesetzten reden. Und nun würde ich gerne den Bericht weiterlesen, wenn Sie erlauben.«

II
    Zuvor
    »Bitte«, flüsterte sie und erschrak darüber, »können Sie bitte … bitte tun Sie

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