Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spektakel des Schreckens - Labyrinth der Geheimnisse ; 4

Das Spektakel des Schreckens - Labyrinth der Geheimnisse ; 4

Titel: Das Spektakel des Schreckens - Labyrinth der Geheimnisse ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
Vom Netzwerk:
Kugel, klein wie ein Tennisball. An einer Straßenlaterne blieb die Kugel liegen. Und explodierte.
    Die Laterne zitterte wie eine riesige Stimmgabel.
    „Ach du Schande!“ Phil starrte entsetzt auf den schwarzen Brandfleck, den die Kugel hinterlassen hatte. Wenn die einen Menschen getroffen hätte …
    „So ein Ding muss auch das Gattertor erwischt haben!“, sagte Kresse aufgeregt. Nebenbei wehrte sie eine Ziege ab, die an ihrer Hose knabberte. „Was sind das für Teile? Und wo kommen die her?“
    Phil sah noch zwei Kugeln: Nummer eins brachte ein Weinfass zum Platzen, dessen Inhalt drei weiße Hühner rot färbte. Nummer zwei verwandelte einen Heuballen in einen Asche­haufen.
    „Da steckt dieser Lunte dahinter!“, rief Jago. „Jede Wette!“
    Phil kam ein Verdacht. Er zog Jago und Kresse noch dichter an sich heran. „Hört mal: Er ist bestimmt in der Brücke!“
    „Ah …“, machte Jago. „Na klar! So konnte er uns auch entwischen – durch eine Geheimtür!“
    „Genau“, sagte Phil ernst. „Die Kugeln waren in seinem Rucksack. Deshalb war der so ausgebeult.“
    „Und du meinst, er feuert sie aus dem Verborgenen heraus ab?“, fragte Kresse nervös.
    Phil nickte. „Ja, durch eine Luke oder so etwas.“
    Wieder ertönte ein Knall.
    „Nur warum macht er das?“, flüsterte Kresse.
    „Na, warum wohl?“, sagte Jago. „Um sich zu rächen, weil die ihn hier rausgeworfen haben!“
    Kresse riss die Augen auf. „Aber das ist ja völlig wahnsinnig!“
    Eins war Phil klar: Sie mussten Herrn Lunte so schnell wie möglich finden! Wer wusste, wozu der noch alles imstande war?
    Trotz der Aufregung versuchte Phil, logisch zu denken. „Die Luke kann nicht allzu weit weg sein. Die Kugeln kommen entweder aus dem Boden oder aus einer Hauswand – links oder rechts. Spätestens, wenn er wieder feuert, müssten wir die Luke sehen!“
    Sie begannen, die Gegend rings um das Tiergehege abzusuchen. Jago übernahm die Straße, Kresse die linke, Phil die rechte Häuserreihe.
    Phil lief von Haus zu Haus und beäugte jede Mauer genau. Noch zweimal knallte es.
    Danach herrschte Stille. Er hoffte schon, es wäre vorbei. Doch die Ruhe entpuppte sich als Ruhe vor dem Sturm.
    Als Phil gerade mit dem Kopf im Nacken einen Wasserspeier betrachtete – war das ein getarntes Abschussrohr? –, geschah etwas Gespenstisches. Vordächer, Straßenlaternen, Stände und Menschen waren auf einmal in feinen Nebel gehüllt. Und dieser Nebel wurde immer dichter. Phil überkam ein flaues Gefühl. Was ging hier vor sich?
    Jemand zog ihn an der Hand: Jago. „Hey, sag mal, hab ich ’nen Knick in der Optik oder siehst du auf einmal auch alles so krisselig?“
    Hinter Jago kam Kresse angelaufen.
    „Ich …“ Der Nebel brachte Phil zum Husten.
    „Wo kommt denn dieser Nebel her?“, rief Kresse.
    „Das ist Lunte!“, antwortete Phil. „Er muss eine Nebelmaschine haben.“ Tatsächlich fand er keine andere Erklärung. Der rachsüchtige Alte ging zur nächsten Stufe über. So musste es sein!
    „Jetzt übertreibt er’s aber!“, rief Jago und fing ebenfalls an zu husten.
    Die Menschenmenge geriet in Bewegung. Je stärker der Nebel über die Brücke wallte, umso aufgeregter liefen die Leute durcheinander.
    Phil erkannte sie nur als unscharfe Schemen. Immer wieder stießen welche zusammen. Phil hörte ihre erschrockenen Rufe wie durch Watte. Es war beklemmend – der reinste Albtraum.
    [ Lösung ]
    Phil wollte gerade vorschlagen, die Flucht zu ergreifen, als er etwas Seltsames bemerkte. Etwas, was noch seltsamer war als die ohnehin schon sehr seltsame Situation.
    Ein paar Schritte entfernt, sodass man ihn gerade noch erkennen konnte, kauerte jemand zwischen einem Haus und einem Stapel Heuballen. Während alle anderen panisch herumrannten, harrte dieser Jemand regungslos aus.
    Es war der grün gekleidete Gaukler, den sie am Tor gesehen hatten! Und er trug immer noch seine Maske. Nun fiel es Phil wie Schuppen von den Augen.
    „Jago! Kresse! Ich glaube, ich sehe ihn …“
    „Wen? Lunte?“, fragte Jago.
    Phil deutete auf den Gaukler. „Er ist nicht verschwunden, er hat sich nur verkleidet!“

    In Phils Kopf überschlugen sich die Gedanken. Also musste das Kostüm in dem Rucksack gesteckt haben. Aber was war dann mit den Kugeln? Und wieso war Herr Lunte nicht im Inneren der Brücke?
    Phil kam es vor, als wäre auch sein Hirn völlig vernebelt. Wie passte das alles zusammen?

Der Gaukler strich über eine Stelle an der Wand. Er wirkte

Weitere Kostenlose Bücher