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Das Spektakel des Schreckens - Labyrinth der Geheimnisse ; 4

Das Spektakel des Schreckens - Labyrinth der Geheimnisse ; 4

Titel: Das Spektakel des Schreckens - Labyrinth der Geheimnisse ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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sondern ich!“
    Einen Augenblick lang stand er wie erstarrt da. Dann verfiel Jago in Hektik.
    „Wir müssen es anhalten!“, rief er. „Jetzt gleich!“
    Entschlossen hob er eine Eisenstange vom Boden auf und rammte sie zwischen zwei Zahnräder. Die Räder blockierten. Die Stangen gerieten aus dem Takt. Einzelne Teile fielen polternd herunter.
    „Oh, oh“, machte Phil. „Ob das so eine gute Idee war?“
    „Vorsicht!“, schrie Jago. „Der Hammer!“
    Der mächtige Hammer zuckte erneut. Dann rutschte er aus der Verankerung und sauste wie eine aus dem Fenster geworfene Waschmaschine nach unten.
    Der Holzboden gab splitternd nach. Und riss Jago, Phil und Kresse mit sich in die Tiefe.

Phils Kleidung war völlig durchnässt und er bibberte. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals in einer so ungemütlichen Lage gesteckt zu haben: auf zwei Brettern schwimmend, die kaum sein Gewicht trugen. Eingesperrt in einem hohen dunklen Raum und unter ihm kaltes, schmutziges Wasser.
    Auch Kresse und Jago trieben auf losen Brettern. Das waren die Überreste des Fußbodens, den der Hammer mit seinem Gewicht durchschlagen hatte. Das zackige Loch lag mindestens fünf Meter über ihnen. Unerreichbar hoch.
    Seit einer gefühlten Ewigkeit suchten sie nach einem Ausgang. Bisher ohne Erfolg. Jago hatte seine Taschenlampe beim Sturz fest umklammert gehalten. Ein Glück, so konnten sie wenigstens etwas sehen.
    Immer zielloser ließ er das Licht über die dunklen, feucht glänzenden Wände wandern.
    „Wieso gibt es hier keine Treppe?“, fragte er stöhnend. „Oder irgendein Keilloch … Sonst gibt es doch immer irgendwo einen Hinweis!“
    „Vermutlich, weil das hier gar kein richtiger Raum ist, sondern ein hohler Brückenpfeiler“, antwortete Phil zitternd.
    Die Kutte hatte er ausgezogen. Sie hatte sich sofort mit Wasser vollgesogen und war untergegangen. Es reichte Phil schon, dass sein T-Shirt und die Jeans kalt an seinem Körper klebten.
    „Uuuah, ich komme mir vor wie in einem Verlies!“, beschwerte sich Kresse.
    Jago brummte: „Bestimmt hausen hier Ratten in den Wänden.“
    „Glaubst du?“ Phil stieß sich hastig von der nächsten Wand ab.
    Derweil schnaufte und ratterte der uralte Mechanismus über ihnen weiter und weiter.
    „Was ich nicht kapiere: Wenn ich das Ganze angeschaltet habe, wieso hat es dann so lange gedauert, bis es losging?“, sagte Jago nachdenklich.
    „Hast du gesehen, wie verrostet das da oben alles war?“, erwiderte Phil. „Das hat seit Jahrhunderten keiner mehr gewartet. Bestimmt hakt und klemmt es überall. Wahrscheinlich hat die Brücke deshalb so gebebt: Der Mechanismus musste sich erst mal warmlaufen …“
    „Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was da oben gerade passiert“, sagte Kresse. „Was, wenn die Kugeln und der Nebel erst der Anfang waren?“
    Ja, was dann? Auch Phil fragte sich, welche Schrecken die Brücke wohl noch bereithielt. Vielleicht begann genau jetzt die nächste, noch schlimmere Stufe. Und die Einzigen, die Bescheid wussten, saßen in der Falle.
    Jago seufzte schwer. „Ich bin echt ein toller Löwenritter. Statt die Leute zu beschützen, bringe ich sie in Gefahr.“
    Phil hätte ihn gerne aufgemuntert, aber seine Gedanken waren wie blockiert.
    Dafür sagte Kresse plötzlich: „Grütze.“
    „Was?“, fragte Jago.
    „Entengrütze!“ Kresse fischte mit glänzenden Augen im Wasser herum.
    „Oh Mann! Schon dreht die Erste durch“, sagte Jago.
    „Quatsch! Entengrütze ist eine Wasserpflanze. Leuchte mal zu mir rüber!“
    Zwischen Kresses Fingern klebte ein grün­licher Glibber. „Seht ihr: Sie ist grün !“ Kresse lächelte von einem Ohr zum anderen. „Wisst ihr, was das bedeutet?“
    „Na klar!“, rief Phil aus. „Kein Grün ohne Fotosynthese. Und keine Fotosynthese ohne Sonne!“ Jetzt machte es wohl auch bei Jago klick. „Ach sooo“, sagte er, „du meinst, sie kommt von draußen ! Das heißt, es gibt hier irgendwo ein Loch!“
    Phil schöpfte Hoffnung. „Es muss unter Wasser liegen, sonst hätten wir es längst entdeckt.“ Er versuchte, in der dunklen Brühe etwas zu erkennen.
    Derweil ging Jago die Sache praktisch an. Er schwang sich von seinem Brett und tauchte ab.
    Die Taschenlampe war offenbar wasserdicht. Wie der leuchtende Köder eines Anglerfischs huschte sie unter Phil herum.
    Kurz darauf tauchte Jago auf. Er schnappte nach Luft und rief: „Ich hab’s gefunden! Ein Spalt, da rechts! Ich hab ihn schon ein Stück weiter

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