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Das Spiel beginnt

Das Spiel beginnt

Titel: Das Spiel beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und schloss die Augen, das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, wie begegne ich ihm in den nächsten fünf Tagen?
    Verstecken konnte sie sich nicht. Selbst wenn das möglich gewesen wäre, hätte Serenas Stolz es nie zugelassen. Nein, sie musste mit ihm fertig werden … und mit sich selbst. Die Vorstellung, ein wenig Zeit mit ihm zu verbringen, ihn etwas besser kennenzulernen, konnte nicht mehr als harmlos eingeordnet werden. Serena war ehrlich genug, sich einzugestehen, dass an Justin Blade absolut nichts harmlos war. Damit war sie wieder am Ausgangspunkt. Bei dem, was ihn so attraktiv machte. Und das ist keine Lösung, beschloss sie und drehte sich auf den Bauch.
    Ihr blieben nur noch wenige Tage an Bord der »Celebration«, bevor sie zu einem längeren Besuch nach Hause fuhr. Arbeitslos. Sie rümpfte die Nase und rutschte hin und her, bis sie es auf der Liege bequem hatte. Jetzt, wo sie eine Entscheidung über den Rest ihres Lebens zu treffen hatte, durfte ein umherstreifender Glücksspieler nicht die erste Stelle in ihren Gedanken einnehmen. Das tat er nur, weil sie es zuließ. Jetzt hatte sie sich eingestanden, dass sie Justin sowohl attraktiv als auch interessant fand. Damit hätte die Sache eigentlich erledigt sein müssen.
    Eigentlich war es ganz einfach. Sie würde ihn wie jeden anderen Passagier behandeln. Höflich und freundlich. Nun ja, dachte sie und ließ die Sonnenbrille aufs Deck fallen, nicht zu freundlich. Und keine privaten Spiele mehr, beschloss sie, bevor sie die Augen schloss. Der Mann hatte einfach phänomenales Glück.
    Die Sonne war viel zu warm, das Deck viel zu ruhig, um über Komplikationen nachzudenken. Seufzend legte sie den Kopf auf die Hände und schlief ein.
    Warm und entspannend … diese Empfindungen drifteten in ihr und ließen Serena seufzen. Verschwommene Bilder davon, wie sie nackt auf einem Floß trieb, während die Sonne ihre Haut streichelte, brachten einen leisen Laut auf ihre Lippen. Sie hätte endlos weitertreiben können, ohne Ziel. Sie spürte eine Freiheit, nein, eine Enthemmung. Sie war allein auf einer blauen See, vielleicht auch in einem dichten grünen Dschungel. Ein geheimer einsamer Ort, an dem es keine Beschränkungen gab. An dem die Sonne ihren Körper liebkoste wie die Hände eines Liebhabers.
    Sie fühlte das Streicheln, das ihr wohliges, heißes Vergnügen bereitete … die gemächlichen Finger des Sonnenscheins … die sie erregten … auf delikate Weise verführten …
    Ein Schmetterling streifte ihr Ohr und brachte sie zum Lächeln. Serena lag reglos da, wollte ihn nicht stören. Sanft wie ein Tautropfen landete er auf ihrer Wange, verharrte dort einen Moment, als hätte er eine duftende Blüte gefunden. Mit einem letzten Flügelschlagen flüsterte er ihren Namen an ihrem Mundwinkel.
    Wie seltsam, dachte Serena mit einem leisen Seufzen, dass ein Schmetterling meinen Namen kennt. Sie hob die Schulter, um dem zarten Streicheln an ihrem Rücken näher zu sein, und befahl den Augen, sich zu öffnen, weil sie die Farbe der weichen Flügel sehen wollte. Sie sah nur das kühle unergründliche Grün von Justins Augen.
    Einen Moment lang starrte Serena hinein, zu zufrieden, um verwirrt zu sein. »Ich habe dich für einen Schmetterling gehalten«, flüsterte sie, als ihre Augen sich wieder schlossen.
    »Wirklich?« Lächelnd berührte Justin ihren Mundwinkel ein zweites Mal mit den Lippen.
    »Mmm-hmm.« Es war ein langes, genießerisches Seufzen. »Wie bist du hergekommen?«
    »Wohin?« Er genoss es, wie sie sich unter seiner flachen Hand streckte, und fuhr fort, ihren Rücken zu streicheln.
    »Wo immer wir sind«, murmelte Serena. »Bist du auf einem Floß hergetrieben?«
    »Nein.« Ihr schnelles Atmen und der kurze Blick in ihre dunklen, verschleierten Augen ließen ihn erkennen, dass sie bereits erregt war, orientierungslos genug, um alles mit sich geschehen zu lassen. Ihre absolute Wehrlosigkeit löste in ihm widersprüchliche Wünsche aus. Er wollte sie zugleich besitzen und beschützen. Während diese Wünsche miteinander um die Vorherrschaft kämpften, küsste er Serena sanft auf die Schulter. »Du hast geträumt.«
    »Oh.« Das war ihr egal. Hauptsache, diese herrlich warmen Zärtlichkeiten nahmen kein Ende. »Es fühlt sich gut an.«
    »Ja.« Justin strich mit der Fingerspitze an ihrer Wirbelsäule hinunter. »Das tut es.«
    Die Berührung brachte einen raschen Schauer, eine gebündelte Erregung. Serena riss die Augen auf. »Justin.«
    »Ja.«
    Serena war

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