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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Vordersten sind. Wie auch immer, die am weitesten entfernten Rauchwolken waren fast am Horizont, also sind wir immer noch breit aufgefächert, ganz so, wie es sein sollte. Und der Rauch sagt uns nur, wo größere Kämpfe stattgefunden haben, aber nichts von all den anderen kleinen Hinterhalten und solchen Sachen. Stimmt was nicht, Faust?«
    »Die Trupps sollen ein Lager aufschlagen«, erwiderte Keneb und drehte sich um. Oh, ja, klar, es fanden Kämpfe statt. Aber keine ausgeglichenen. Seine Seesoldaten waren in der Unterzahl; keine Chance, die Verbündeten zu bekommen, von denen sie geglaubt hatten, dass sie sie kriegen würden. Klar, sie hatten reichlich Moranth-Munition dabei, aber je mehr Magier mit den Truppen der Letherii und der Edur ankamen, desto mehr würde sich das schiere zahlenmäßige Ungleichgewicht auswirken. Seine Trupps konnten keine Verluste verkraften, selbst wenn sie paarweise unterwegs waren. Waren erst vier oder fünf Mann tot, würden sie jede Wirksamkeit verlieren. Dann würden sich die Trupps einander nähern und die Überlebenden sich zusammenschließen müssen - und die sich über etliche Längen erstreckende Linie, auf der sie vorrückten, würde mehr und mehr ausgedünnt werden. Statt an Stärke und Schwung zu gewinnen, je weiter sie vorrückten und dabei der Hauptstadt dieses Imperiums immer näher kamen, würden die malazanischen Seesoldaten schwächer werden.
    Natürlich bestand diese Invasion nicht nur aus dem verdeckten Vormarsch von Kenebs Seesoldaten. Es gab andere Truppenteile - die reguläre Infanterie der Mandata und Blistigs, die, wenn die Zeit kam, von dem furchterregenden, aber fähigen Hauptmann Gütig ins Feld geführt werden würde. Es gab die Verbrannten Tränen der Khundryl und die Verender - auch wenn die im Augenblick weit weg waren. Es war wirklich eine komplizierte Invasion.
    Was uns hier angeht… eigentlich sollen wir nichts weiter tun als Verwirrung stiften, die Versorgungslinien in die Hauptstadt unterbrechen, wann immer wir können, und den Feind erschüttern, so dass er im Ungewissen bleibt und reagiert, statt zu agieren. Die tödlichen Schläge werden von woanders kommen, und das muss ich mir immer wieder in Erinnerung rufen. Damit ich nicht versuche, zu viel zutun. Was zählt, ist dafür zu sorgen, dass so viele meiner Seesoldaten wie möglich am Lehen bleiben - nicht, dass unser Platz im taktischen Konzept der Mandata mir dafür gute Aussichten bieten würde. Ich glaube, ich fange allmählich an zu begreifen, wie sich die Brückenverbrenner gefühlt haben, als sie wieder und wieder in alle möglichen Alpträume geworfen wurden.
    Vor allem am Ende. Fahl, Darujhistan - und dann noch diese Stadt namens Schwarz-Korall.
    Aber nein, das hier ist anders. Die Mandata will nicht, dass wir ausgelöscht werden. Das wäre Wahnsinn, und sie mag ein verdammt kaltes Biest sein, aber sie ist nicht wahnsinnig. Zumindest nicht so, dass man es erkennen könnte.
    Keneb verfluchte sich. Die Strategie war verwegen gewesen, ja, aber sie gründete auf vernünftigen Prinzipien. Auf traditionellen Prinzipien, genauer gesagt. Auf denen von Kellanved höchstpersönlich, auf der Absicht, die hinter der Erschaffung der Seesoldaten gestanden hatte; auf der Art und Weise, wie Sappeure zu überragender Bedeutung aufgestiegen waren, seit es Moranth-Munition gegeben hatte, die die malazanische Art der Kriegsführung revolutioniert hatte. Dies war tatsächlich die alte, ursprüngliche Art, die Seesoldaten einzusetzen, auch wenn das Nichtvorhandensein von Nachschublinien - egal, wie dürftig und lang sie auch sein mochten - ein Maß an Einsatzbereitschaft erforderte, das keine Abweichung, keine Möglichkeit eines Rückzugs zuließ - sie hat die Transportschiffe verbrannt, und weit und breit sind keine Quorls in Sicht - wodurch eine Situation geschaffen worden war, bei der der Imperator sich innerlich gewunden hätte.
    Oder auch nicht. Kellanved hatte gewusst, wie wertvoll Wagnisse sein konnten, er hatte gewusst, wie leicht ein ganzer Krieg aufgrund einer einzelnen unerwarteten, ungeheuerlichen Tat kippen und das Kriegsglück sich wenden konnte - durch einen Regelverstoß, der den Feind ins Taumeln brachte und ihn dann schlagartig besiegte.
    Solche Taten waren es, die militärische Genies ausmachten. Kellanved, Dassem Ultor, Sher’arah von Korel, Fürst K’azz D’avore von der Karmesingarde. Caladan Bruth. Coltaine. Dujek.
    Gehörte auch Mandata Tavore zu dieser illustren Gesellschaft? Bis

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