Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
Licht, ein ohrenbetäubendes Krachen, Rauch, und der Dämon taumelte rückwärts. Eine Seite seines tierischen Gesichts war nur noch eine breiige rote Masse.
    Doch Buddl spürte, dass die Kreatur bereits wieder zu Sinnen kam.
    »Rückzug! Alle Mann, Rückzug!«, brüllte Gesler.
    Buddl beschwor alles herauf, was er hatte, und griff das Gehirn des Dämons mit Mockra an. Spürte, wie es halb betäubt zurückschreckte.
    Der zweite Kenryll’ah fing an, sich aus den Ruinen des Bauernhauses freizuschaufeln.
    Lächeln warf einen weiteren Fetzer in das Durcheinander. Eine zweite laute Explosion, mehr Rauch, und noch mehr Teile des Gebäudes stürzten in sich zusammen.
    »Wir ziehen ab!«
    Buddl sah, dass Koryk und Starr zögerten; sie schienen entschlossen, auf den betäubten Dämon loszugehen. In diesem Augenblick tauchten Fiedler und Krake auf.
    »Bei den Eiern des Vermummten!«, fluchte Fiedler. »Beweg deinen Arsch, Koryk! Starr! Beweg dich!«
    Gesler machte eine merkwürdige Handbewegung. »Wir gehen nach Süden! Nach Süden!«
    Salzleck und Kurznase drehten sich in diese Richtung, aber Stürmisch zerrte sie herum. »So was nennt man Irreführung, ihr verdammten Idioten!«
    Die Trupps formierten sich neu, während sie im Laufschritt davoneilten, nach Osten. Der Schock über Uru Helas Tod und den Kampf, der darauf gefolgt war, hatte sie verstummen lassen; nur keuchende Atemzüge und das Rasseln der Rüstungen, das wie zerbrochenes Geschirr unter ihren Füßen klang, waren zu hören. Hinter ihnen stieg Rauch vom Bauernhaus auf. Ein axtschwingender Dämon, von dessen Schädel das Blut strömte, stolperte betäubt umher.
    Der verdammte Fetzer hätte den Schädel aufreißen müssen, wie Buddl nur zu gut wusste. Ich vermute, er hat dicke Knochen. Kenryll’ah, na klar, nicht ihre Unterlinge. Nein, Hochgeborene aus Aral Gameion, dessen war er sich sicher.
    »Dämonenbauern, die der Vermummte verdammen soll!«, fuhr Stürmisch auf. »Die haben hier verdammte Dämonenbauern, beim Vermummten! Dämonenbauern, die Saatgut aussäen, an Eutern zerren, Wolle spinnen - und Fremde in Stücke hauen! Gesler, alter Freund, ich hasse diesen Ort, hast du gehört? Ich hasse ihn!«
    »Sei still!«, knurrte Fiedler. »Wir haben Glück gehabt, dass die ganzen Fetzer uns auf der Straße nicht zu Hackfleisch gemacht haben - und jetzt blökst du hier rum und sagst den Dämonen genau, wo wir hingehen!«
    »Ich wollte keinen mehr verlieren«, antwortete Stürmisch verbittert. »Ich hatte es geschworen …«
    »Du hättest es besser wissen müssen«, unterbrach ihn Gesler. »Verdammt, Stürmisch, mach keine Versprechungen, die du nicht halten kannst - wir sind hier in einem Kampf, und es werden Leute sterben. Keine Versprechungen mehr, hast du verstanden?«
    Ein unwirsches Nicken war die einzige Antwort.
    Sie rannten weiter, das Ende einer langen, langen Nacht kippte allmählich in einen Tag um. Auf die anderen wartete irgendwo voraus eine Ruhepause, wie Buddl wusste. Aber nicht auf ihn. Nein, er würde Illusionen erschaffen müssen, um sie zu verbergen. Er würde im Wald von einer Kreatur zur anderen flitzen müssen, um zu überprüfen, wie es hinter ihnen aussah. Er musste diese Narren am Leben erhalten.
     
    Der Dämonenfürst krabbelte aus den Trümmern des Bauernhauses und spuckte einen Mundvoll Blut aus. Dann hockte er sich hin und blickte sich mit trüben Augen um. Ein kleines Stück weit entfernt stand sein Bruder; dessen ganzer Körper war von Wunden übersät und das halbe Gesicht weggerissen. Nun, es war sowieso nie ein besonders tolles Gesicht gewesen, und das meiste würde nachwachsen. Außer dem Auge, möglicherweise.
    Sein Bruder sah ihn und trat schwankend zu ihm. »Ich werde dir nie wieder etwas glauben«, sagte er.
    »Was meinst du damit?« Die Worte klangen rau, und es schmerzte, sie zu sprechen. Er hatte bei der zweiten Granate ein paar Flammen eingeatmet.
    »Du hast gesagt, das Leben als Bauer ist friedlich. Du hast gesagt, wir könnten uns einfach zur Ruhe setzen.«
    »Es war friedlich«, gab er zurück. »Sind etwa nicht alle unsere Nachbarn davongerannt?«
    »Die hier nicht.«
    »Das waren auch keine Bauern. Ich glaube, das kann ich mit einiger Gewissheit sagen.«
    »Mir tut der Kopf weh.«
    »Mir auch.«
    »Wo sind sie hingerannt?«
    »Nicht nach Süden.«
    »Sollen wir ihnen hinterher, Bruder? Nach Lage der Dinge muss ich mir erlauben, die Ansicht zu äußern, dass sie in dem kleinen Handgemenge die Oberhand behalten haben,

Weitere Kostenlose Bücher