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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Schild duckt, das linke Bein vorschiebt - dann mach einen schnellen Schritt zur Seite, und schlüpfe um den Schild herum, über das zustoßende Kurzschwert hinweg - oder unter ihm durch -, um dir die Armsehnen oder den ungeschützten Unterarm vorzunehmen.
    Corabb wusste, dass er Starr auf dieser Seite schützen musste, selbst wenn das bedeutete, Fiedlers Befehle zu missachten, der ihm aufgetragen hatte, dicht bei Buddl zu bleiben. Solange es aussah, als sei Buddl nicht in Gefahr, schob Corabb sich vor, denn er verstand Starr und dessen Art zu kämpfen. Starr war nicht wie Koryk, der mehr als jeder andere in diesen beiden Trupps einem Wüstenkrieger ähnelte, und was er brauchte, um seine Flanken zu schützen, war jemand wie Lächeln mit ihren schnellen Messern, Armbrustbolzen und all so was. Sie musste sich ein bisschen weiter hinten und zur Seite halten - außer Reichweite von Koryks Langschwert und den wilden Hieben, die er damit austeilte - und den Feind erledigen, der sich von den Flanken her an ihn heranmachte. Die beiden waren ein gutes Gespann.
    Krake, der trübselige alte Veteran, nun, der hatte seine Knaller, und wenn Buddl in Gefahr geriet, würde der Sappeur sich um die Sache kümmern. Außerdem konnte er verdammt gut - und schnell - mit der Armbrust umgehen, hatte Erfahrung darin, im Laufen zu schießen und nachzuladen.
    Es war kein Wunder, dass das Reich der Sieben Städte zum ersten Mal erobert worden war, als malazanische Seesoldaten im Einsatz gewesen waren. Von den T’lan Imass ganz zu schweigen. Die waren schließlich nur beim Aufstand in Aren losgelassen worden. Und wenn Fiedler die Wahrheit sagt, war das gar nicht der Imperator. Nein, es war Laseen, die den entsprechenden Befehl gegeben hat.
    Aber Gesler scheint nicht so recht überzeugt, also lautet die Wahrheit, dass niemand die Wahrheit kennt. Über Aren. Genauso, wie - wie ich vermute - schon bald niemand mehr die Wahrheit über Coltaine und die Kette der Hunde wissen wird, oder - bei den Geistern hienieden - über die Mandata und die Knochenjäger in Y’Ghatan und Malaz.
    Er spürte, wie ihn ein Schauer durchlief, als wenn er über etwas Tiefschürfendes gestolpert wäre. Über Geschichte. Darüber, wie man sich an sie erinnerte, wie man sie erzählte und aufs Neue erzählte. Wie Lügen an ihre Stelle traten, wenn die Wahrheit sich als zu unerfreulich erwies. Etwas, ja … Etwas … Verdammt - es ist weg!
    Auf der Trage hinter ihm murmelte Buddl im Schlaf und sagte dann plötzlich klar und deutlich: »Er sieht nie die Eule. Das ist das Problem.«
    Armer Kerl. Brabbelt im Wahn vor sich hin. Er ist erschöpft. Schlaf gut, Soldat, wir brauchen dich.
    Ich brauche dich. So, wieLeoman mich niemals gebraucht hat, so brauche ich dich. Weil ich jetzt ein Seesoldat bin, nehme ich an.
    »Frag die Mäuse«, sagte Buddl. »Sie werden es dir sagen.« Wieder murmelte er sehr leise etwas vor sich hin, seufzte anschließend und sagte: »Wenn du leben willst, achte auf den Schatten. Den Schatten. Den Schatten der Eule.«
    Am anderen Ende der Trage grunzte Krake und schüttelte die Haltestangen, bis Buddl erneut ächzte und sich auf die Seite drehte. Woraufhin der junge Magier nichts mehr sagte.
    Sie marschierten weiter durch die Nacht. Einige Zeit später hörten sie in der Ferne erneut Explosionen. Dieses Mal im Norden.
    Oh ja, sie hatten sie tatsächlich aufgeweckt.
     
    Shurq Elalles Kräuter wurden allmählich schlecht. Das war draußen auf der Unvergänglichen Dankbarkeit in Ordnung gewesen, auf einem windgepeitschten Deck oder in der Abgeschiedenheit ihrer Kajüte. Und in Gesellschaft eines Mannes ohne Nase. Aber jetzt befand sie sich mit einem halben Dutzend Fremder und Triller Brullyg, dem gleichnamigen König dieser erbärmlichen kleinen Insel, in einem beengten Kartenzimmer, und sie konnte sehen, dass vor allem die Frauen die Nase rümpften, wenn sie unangenehme Gerüche in der schwülen, überwarmen Luft auffingen.
    Nun gut. Wenn sie mit ihr handeln wollten, würden sie damit leben müssen. Und dankbar sein für den »lebendigen« Teil. Sie beäugte die Mandata, die sich anscheinend nie hinsetzen wollte; und obwohl sie hinter dem Stuhl stand, den sie am einen Ende des langen, zerkratzten Tischs beansprucht hatte, und die Hände auf seine Rückenlehne gelegt hatte, verriet sie nichts von der Ruhelosigkeit, die man von jemandem erwartet hätte, für den zu sitzen wie eine Gefangenschaft in einem Viehpferch auf dem Marktplatz war.
    Was das Aussehen

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