Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
jetzt; es war einer dieser abschätzenden Blicke, die sie immer dann auf Shurq Elalle richtete, wenn die untote Piratin etwas sagte. Genau genommen war Shurq selbst daran schuld - sie hatte Skorgen zurück auf die Unvergängliche Dankbarkeit geschickt. Die unglückselige Mischung der Leiden ihres Ersten Maats hatte sich für alle anderen als viel zu ablenkend erwiesen, bis ihr klar geworden war, dass er zu einer Belastung wurde, die die … Ernsthaftigkeit zu unterminieren begann, mit der sie ihren Beruf ausübte. Ja, das ist das Wort, nach dem ich gesucht habe. Ich muss hier ernst genommen werden. Ich habe den Verdacht, dass meine Existenz davon abhängt. Aber nun stellte sie fest, dass sie sein nässendes Loch im Gesicht vermisste, sein zerfleischtes Ohr, sein blindes Auge, seinen Armstummel und sein schlimmes Bein - alles, was Tavores Aufmerksamkeit immer dann ablenken würde, wenn sie wieder einmal so unklug gewesen war, eine Meinung oder Bemerkung von sich zu geben.
    Gurgelschlitzer, der Shurq gegenübersaß, räusperte sich jetzt - was eher wie ein eigenartiges Quieken klang - und lächelte sie an.
    Sie wandte bewusst und deutlich den Blick ab. Dieser Mann war kein netter Mann. Auf die Art, wie auch Gerun Eberict kein netter Mann gewesen war. Sie vermutete, dass er zu viel Gefallen an seiner Tätigkeit fand. Und selbst für einen Soldaten war das nicht sinnvoll. Solche Leute neigten dazu zu verweilen, wenn Verweilen nicht gut war. Sie neigten dazu, andere Soldaten in Gefahr zu bringen. Neigten dazu, über die Stränge zu schlagen. Nein, sie mochte Gurgelschlitzer nicht.
    Doch durch das Wegsehen war ihr Blick unabsichtlich auf Korporal Totstink gefallen. Oh, was für ein lustiger Name. In mancherlei Hinsicht war der Mann sogar noch schlimmer. Vor dem hatte sie keine Geheimnisse, vermutete sie, ganz egal, wie schüchtern sie sich auch gab - ja, er konnte sie riechen, sie und nicht die alten Kräuter. Er hatte sie gerochen, von Anfang an. War der Dreckskerl, der den Fluch gewoben hat, unter dem ich jetzt leide, vielleicht so einer wie er? Nein, das war nicht richtig. Totstink verfügte über Begabungen, die hier in Lether unbekannt waren. Begabungen, die sie an jenen sterbenden Turm in Letheras denken ließen - und an Kessel und die Hügelgräber im Hof.
    Zum Glück döste er gerade. Das bärtige Kinn war ihm auf die breite Brust gesunken, und so blieb ihr sein wissender Blick erspart.
    Ach, wenn doch Tehol Beddict hier bei mir wäre - er würde sie alle aus dem Gleichgewicht bringen. Vor Verwirrung oder vor Lachen? Lachen wäre schlecht, ganz schlecht. Für mich. Und für jeden, der zu nah bei mir sitzt. Also schön, vergessen wir Tehol Beddict. Ich scheine allmählich den Verstand zu verlieren.
    Die Mandata richtete jetzt das Wort an sie. »Kapitän, ich habe mich lange mit Triller Brullyg unterhalten, um dieses letheriische Imperium besser verstehen zu können. Doch ich finde seine Antworten zunehmend unbefriedigend …«
    »Der arme Brullyg ist bedrückt«, sagte Shurq. »Und liebeskrank. Nun ja, in einem Zustand unerwiderter Begierde beschreibt seine schmutzige, wortkarge seelische Verfassung vielleicht besser.« Ha! Sie konnte Tehol Beddict doch glatt ausstechen! Und sogar ohne zu riskieren, dabei einen Lachanfall zu kriegen!
    Brullyg sah sie blinzelnd an.
    Sergeant Balsam beugte sich zu Gurgelschlitzer. »Was hat sie gerade gesagt?«
    »Der Imperator«, sagte Tavore.
    Shurq runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
    »Der Imperator der Tausend Tode.«
    »Der Titel ist eine Übertreibung, dessen bin ich mir sicher. Vielleicht ein paar Hundert. Meisterkämpfer. Letzten Endes sterben sie alle.«
    »Vermutlich ist er in seinem Palast durch die Edur gut geschützt.«
    Shurq Elalle zuckte die Schultern. »Aus dem Ewigen Domizil dringen nicht viele Einzelheiten nach draußen, Mandata. Der Kanzler und sein ganzer Stab - alles Letherii - wurden auch nach der Eroberung behalten. Außerdem gibt es inzwischen noch eine sehr mächtige Geheimpolizei, die ebenfalls aus Letherii besteht. Und was das ganze wirtschaftliche Instrumentarium angeht - nun, auch da ziehen Letherii die Fäden.«
    Die tätowierte Frau namens Lostara Yil schnaubte. »Aber was tun dann die Edur, im Namen des Vermummten? Wo passen die denn rein?«
    »Sie sind ganz oben«, antwortete Shurq. »Und wackeln.«
    Es folgte ein langer Augenblick der Stille.
    »Doch dieser Imperator der Edur«, sagte Tavore schließlich, »kann nicht getötet werden.«
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher