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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Rauferei - ein einziges Durcheinander aus Beißen, Kratzen und zahllosen unbeabsichtigten Schnitten durch die Waffe selbst - hatte am hinteren Ende des Hauptdecks begonnen und bewegte sich jetzt hinauf aufs Vorderdeck.
    Hier und da standen Seeleute - immer auf Abstand bedacht - und wetteten darum, welcher Dämon am Ende gewinnen würde - eine Angelegenheit, die von unzähligen Wortwechseln begleitet war, denn es war schwierig, die drei Biester auseinanderzuhalten.
    »… der mit dem Schnitt quer über der Nase - nein, warte, bei Maels salzigem Schlick! Jetzt hat ein anderer genau den gleichen Schnitt! Na gut, also dann der ohne …«
    »… welcher hat gerade das Ohr da verloren? Also dann, Schnitt auf der Nase und fehlendes Ohr!«
    Dicht neben Shurq Elalle sagte eine Stimme: »Nichts davon ist wirklich, versteht Ihr?«
    Sie drehte sich um. »Ich dachte, sie hätte Euch unter Deck angekettet.«
    »Wer, die Mandata? Warum …«
    »Nein. Eure Frau, Withal.«
    Der Mann runzelte die Stirn. »So sieht es aus, was?«
    »Erst in letzter Zeit«, antwortete Shurq. »Sie hat Angst um Euch, nehme ich an.«
    Er gab keine Antwort.
    »Eine Barkasse kehrt zurück«, bemerkte Shurq und straffte sich. »Ich hoffe, es ist die Mandata - ich bin nämlich gewillt, Eure gesegnete Gesellschaft zu verlassen. Nichts für ungut, Withal, aber ich bin ein bisschen nervös, was meinen Ersten Maat angeht - und das, was er womöglich mit der Unvergänglichen Dankbarkeit anstellt.«
    Der Waffenschmied aus dem Volk der Meckros drehte sich um und spähte hinaus in die Dunkelheit des Hauptkanals. »Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, hatte er noch keinen Anker geworfen, sondern ist immer hin und het gesegelt.«
    »Ja«, sagte Shurq. »Manche Leute wandern in ihrer Kajüte auf und ab. Skorgen geht mit dem ganzen verdammten Schiff auf und ab.«
    »Warum so ungeduldig?«
    »Ich vermute, dass er ein gutes Stück vor der Ankunft der Armee in Letheras anlegen will. Und dass er vorhat, panische Adlige mit all ihren weltlichen Gütern an Bord zu nehmen. Und dann hauen wir wieder ab, bevor der malazanische Sturm kommt, schmeißen die Adligen über Bord und teilen die Beute.«
    »Wie es jeder anständige Pirat tun würde.«
    »Genau.«
    »Gefällt Euch Euer Beruf, Kapitän? Wird das alles nicht etwas schal mit der Zeit?«
    »Nein, ich bin diejenige, die mit der Zeit etwas schal wird. Und was den Beruf angeht, nun, ja, mir gefällt er, Withal.«
    »Selbst Adlige über Bord zu werfen?«
    »Bei all ihrem Geld hätten sie sich Schwimmunterricht leisten können.«
    »Ein verspäteter finanzieller Rat.«
    »Bringt mich nicht zum Lachen.«
    Ein plötzlicher Aufschrei von den Seeleuten. Auf dem Vorderdeck hatten die Dämonen es irgendwie geschafft, sich auf dem Schwert aufzuspießen, und nun heftete die Waffe sie alle drei ans Deck. Sie wanden sich. Blut floss aus ihren Mündern, während der unterste begann, den in der Mitte von hinten zu erwürgen, der das Gleiche mit dem obersten versuchte. Der Dämon in der Mitte begann dem untersten seinen Hinterkopf ins Gesicht zu schlagen, zerschmetterte ihm die bereits zerschnittene Nase.
    Shurq Elalle wandte sich ab. »Hol mich der Abtrünnige«, murmelte sie. »Ich hätte es da beinahe verloren.«
    »Was verloren?«
    »Das würdet ihr nicht wissen wollen.«
    Die Barkasse war da, stieß gegen den Rumpf; Augenblicke später kam die Mandata an Bord geklettert. Sie warf den aufgespießten Dämonen einen kurzen Blick zu und nickte Shurq Ellale grüßend zu, während sie an Withal herantrat.
    »Ist es so weit?«, fragte er.
    »Beinahe«, antwortete sie. »Kommt.«
    Shurq sah, wie die beiden nach unten gingen.
    Withal, du armer Mann. Jetzt habe ich auch Angst um dich.
    Verdammt, ich habe vergessen, sie zu fragen, ob ich gehen darf. Sie dachte kurz daran, den beiden zu folgen, entschloss sich jedoch, es nicht zu tun. Tut mir leid, Skorgen, aber mach dir keine Sorgen. Wir können einer marschierenden Armee immer noch davonsegeln. Und die Adligen gehen schließlich nirgendwo hin, oder?
     
    Kurze Zeit später, während die Seeleute sich noch darum stritten, wer was gewonnen hatte, bewegten sich die drei Naechts - die reglos dagelegen hatten, als wären sie tot - und zogen sich geschickt das Kurzschwert heraus. Einer von ihnen trat die Waffe in den Fluss und hielt sich beim leisen Platschen die Ohren zu.
    Dann umarmten und betätschelten sich die drei.
    Banaschar, der letzte Halbdrek des Wurms des Herbstes, der mit dem Rücken an

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