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Das Spiel geht weiter

Das Spiel geht weiter

Titel: Das Spiel geht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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griff nach dem Stapel Banknoten und reichte ihn ihr. »Gehen Sie einkaufen«, schlug er ihr vor. »Gehen Sie ins Casino. Lassen Sie sich eine Massage oder eine Gesichtsmaske verpassen, setzen Sie sich an den Pool. Amüsieren Sie sich. Essen Sie heute mit mir zu Abend.« Das hatte er nicht sagen wollen, es war ihm einfach so herausgerutscht, und er hatte keine Ahnung, wieso.
    »Oh.« Er sah sie mit gerunzelter Stirn an, was sie nur noch mehr verwirrte. »Ja, das würde ich gern.« Betreten stand sie auf und steckte die Geldscheine in ihre Hosentasche. Sie hatte die hübsche Handtasche, die ihr aus der Boutique hochgesandt worden war, nicht mitgebracht, aus dem einfachen Grund, weil sie nichts besaß, was sie hätte hineintun können. »Ich weiß gar nicht, was ich als Erstes machen soll.«
    »Das spielt keine Rolle, wenn Sie nur alles machen.«
    »Das ist eine wunderbare Einstellung.« Sie konnte sich nicht zurückhalten, sie strahlte ihn an. »Und jetzt werde ich Sie nicht mehr länger von Ihrer Arbeit abhalten.« Sie wandte sich ab, um zur Tür zu gehen, aber er überholte sie und öffnete sie ihr. Sie schaute ihn wieder an, suchte nach Worten. »Sie haben mein Leben gerettet. Ich weiß, dass das theatralisch klingt, aber so empfinde ich es.«
    »Sie haben es selbst gerettet. Jetzt passen Sie gut darauf auf.«
    »Das werde ich.« Sie streckte ihm die Hand hin, und weil er nicht widerstehen konnte, zog er sie an seine Lippen.
    »Wir sehen uns dann später.«
    »Ja. Später.«
    Mac schloss die Tür, schob die Hände in die Hosentaschen und starrte ins Leere. Darcy, die Bibliothekarin aus Kansas, dachte er. Nicht sein Typ. Absolut nicht. Dieses merkwürdige Gefühl, das er in ihrer Gegenwart verspürte, war nur besorgtes Interesse, wie er sich versicherte. Fast brüderlich.
    Fast.
    Es musste an den Augen liegen. Ja, das war es. Wie sollte ein Mann solchen großen Rehaugen auch widerstehen können? Und dann war da noch dieses unsichere Zögern in ihrer Stimme, direkt gefolgt von den kleinen Begeisterungsausbrüchen, und diese unglaubliche Zartheit und Wärme, nicht aufdringlich oder überladen, sondern einfach nur unschuldig, wie er vermutete.
    Was ihn wieder an den Ausgangspunkt zurückbrachte. Nicht sein Typ. Frauen waren sehr viel sicherer, wenn sie wussten, wie das Spiel gespielt wurde. Und Darcy Wallace aus Kansas hatte nicht einmal den Hauch einer Ahnung.
    Nun, er konnte ihr ja wohl nicht gut das Geld in die Hand drücken und sie anschließend der hungrigen Meute zum Fraß vorwerfen, oder?
    Er würde ihr nur einen kleinen Schubs in die richtige Richtung geben und sich dann von ihr verabschieden.
    Nachdem er diesen Entschluss gefällt hatte, ging er zu seinem Schreibtisch zurück und griff nach dem Telefonhörer. »Deb, verbinden Sie mich mit Caine MacGregors Büro in Boston.«

3. K APITEL
    Es war eine andere Welt. Vielleicht sogar ein anderer Planet. Und sie, Darcy, war jetzt eine andere Frau, als sie unsicher die glitzernde Boutique betrat.
    Die Darcy Wallace, die sich so oft die Nase an den Schaufenstern exklusiver Boutiquen wie dieser hier platt gedrückt hatte, stand jetzt in einer. Und sie konnte sich leisten, was immer sie wollte. Diese tolle Jacke zum Beispiel, mit der wunderbaren Perlenstickerei – sie wagte nicht einmal, die Jacke anzufassen –, oder dieses elegante Kleid aus fließender elfenbeinfarbener Seide.
    Sie könnte sie haben, beide Teile. Alle Teile. Denn die Welt hatte sich gedreht und stand Kopf, und Darcy war herausgeschüttelt worden und saß jetzt ganz obenauf.
    Sie machte noch einen Schritt weiter in den Verkaufsraum hinein, wagte einen Blick in die lange Glasvitrine. Glitzernde Kleinode lagen darin. Wunderschöne Belanglosigkeiten, prunkender Putz für Ohren und Finger und Handgelenke. Sie hatte sich schon immer gewünscht, solches Glitzerwerk zu tragen.
    Seltsam, aber bei Geralds Verlobungsring hatte sie das nie empfunden, selbst dann nicht, als sie den Ring am Finger getragen hatte. Seinen Ring, wie ihr jetzt bewusst wurde. Das war es. Denn dieser Ring hatte nie wirklich ihr gehört.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Darcy zuckte erschreckt zusammen und wäre fast schuldbewusst von der Auslage zurückgewichen. Unsicher schaute sie auf. »Ich weiß nicht.«
    Die Frau hinter dem Tresen lächelte nachsichtig. »Suchen Sie etwas Besonderes?«
    »Alles hier scheint etwas Besonderes zu sein.«
    Das Lächeln wurde noch wärmer. »Freut mich, dass Sie so denken. Wir sind sehr stolz auf unsere

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