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Das Sterneninferno

Das Sterneninferno

Titel: Das Sterneninferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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freigesetzt hatte, war in das Netz hineingegangen, und nur ein Bruchteil war bei der Orbitstadt, in der Schwarzen Festung und aus Hunderten kleinerer Transmitter im Sonnensystem wieder herausgekommen. Der größte Teil der Energie, die ausgereicht hätte, die Sonne in Stücke zu reißen, befand sich noch immer innerhalb des Hyperraumgeflechts, das die Transmittertore miteinander verband. Er konnte förmlich sehen, wie sich die einzelnen Verbindungsstränge dehnten und bis zum Zerreißen spannten, während die Schockwelle der Explosion sich im Netz ausbreitete. An einigen Stellen würde wie beim Nordpol vielleicht der Raum selbst aufreißen, und an anderen würden die Transmitter Hitze, Strahlung, Tod und Zerstörung ausspucken auf das, was auf der anderen Seite lag, so wie es bei der Orbitstadt geschehen war. Aber überall dort, wo die Transmitter abgeschaltet oder verschlossen waren, würde die Schockwelle zurückprallen, die Richtung umkehren und den Weg zurücklaufen, den sie gekommen war. Zurück zur Erde. Zurück zum Nordpol. »Ich hatte nicht damit gerechnet, daß die ersten Rückschläge so schnell kommen«, sagte der Zwerg nachdenklich, »oder so heftig. Es hängt von der Entfernung zu den nächsten Durchgängen ab und ob diese verschlossen sind oder nicht.« Er zuckte die Achseln und warf dem Gouverneur einen Blick zu. »Es wird eine Weile dauern, aber die richtig schweren Rückschläge kommen erst noch. Wenn wir das Loch nicht vorher geschlossen haben, dann schaffen wir es nie.« »Rückschläge«, wiederholte Stone verständnislos und dachte an den übermächtigen Mahlstrom, der zwei Gleiter zermalmt hatte, als wären es Fliegen, und den dritten Gleiter so zugerichtet hatte, daß er schrottreif war. Falls nur ein paar Prozent der Energie, die die Bombe in das Transmitternetz gepumpt hatte, zur Erde zurückgelangten, dann kam es nicht mehr darauf an, ob Moroni oder Jared den noch immer andauernden Krieg auf der Erdoberfläche und im Orbit gewannen. Die Erde würde einfach in einer unregelmäßigen Kette von Explosionen verschwinden, die zum Schluß die Sonne in eine Nova verwandeln würden. Der Gleiter schwankte erneut, und Stone mußte sich wieder an seiner ausgefallenen Funkanlage festhalten. »Der Pilot könnte sich etwas mehr Mühe geben«, sagte er mißmutig, »und uns davor bewahren, über die Eisfläche zu schrammen.« »Er tut seit einer Viertelstunde nichts anderes mehr«, erwiderte Gurk boshaft. »Seit die Triebwerke von einem Blitzschlag beschädigt worden sind.« Stone schluckte mühsam. Die schmutziggraue Eisfläche unter ihnen schien plötzlich viel näher herangerückt zu sein. Falls der Gleiter in dieser Einöde abstürzen würde, würden sie es nie schaffen, dem Wirbelsturm zu entkommen. Die Wetterbedingungen und die Bodenverhältnisse hätten eine gut ausgerüstete, durchtrainierte und erfahrene Polarexpedition aufgerieben, ganz zu schweigen von einem Zwerg, einer Ameise und einem Mann mit Nasenbluten. »Nur die Ruhe«, sagte Gurk, dem die Angelegenheit anscheinend ungeheuren Spaß machte. »Wir schaffen es.« »Bis nach Köln?« fragte Stone ungläubig. »Diese Nußschale kommt nicht einmal bis nach Island zurück.« »Bis zum Ring«, sagte Gurk. »Sehen Sie nach vorn.« Er kniff die Augen zusammen und starrte in die angegebene Richtung. Ein schwarzer, gleichmäßig geschwungener Streifen trennte das dunkelgraue Eis vom nicht viel helleren Wolkenhimmel. »Die Jared werden uns einen anderen Gleiter zur Verfügung stellen«, sagte Gurk. »Hoffentlich.« Stone rückte näher an die noch intakten Sichtscheiben heran und spähte zum Horizont. Das schmale Band rückte rasch näher, und während sich die Entfernung verringerte, erkannte er Einzelheiten. Der Ring war gewaltig, dreimal so dick wie der Ring, der in der Schwarzen Festung gestanden hatte. Berücksichtigte man allerdings den tausendfach größeren Durchmesser, dann war dieser Ring in Wirklichkeit fragil und zerbrechlich, verglichen mit den anderen Transmittern, die die Explosion nicht hatten eindämmen können. Er fragte sich unwillkürlich, ob die Jared nicht schon daran scheitern mußten, daß sie trotz vieler Millionen Tonnen Material aus den zerstörten Großstädten und den abgerissenen Moroni-Festungen gleichsam nur einen Hauch von Metall um das Loch herum aufbauen konnten. Winzige Gebilde bewegten sich zwischen den Maschinenhallen, die Läufer genannten Schrottsammler, die verschiedene Bauteile an ihren

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