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Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition)

Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition)

Titel: Das stille Qi Gong nach Meister Zhi-Chang Li: Innere Übungen zur Stärkung der Lebensenergie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Olvedi
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beeinflusst sowohl Körper als auch Energie und hängt gleichzeitig vom Zustand beider ab … Es ist sehr wichtig, die gegenseitige Abhängigkeit von Geist und Energie zu verstehen … Es gibt Fälle, in denen es nicht möglich ist, den Geist durch Meditation zur Ruhe zu bringen. Dann wird es notwendig, Bewegungen und Atmungen des Yantra Yoga auszuführen, um die Energie wieder zu kontrollieren. [1]  
    »Energie« – war dies der Mittler zwischen Körper und Geist? Und gab es diesseits der unzugänglichen Hoheitsgebiete von Schamanen, Geistheilern und Höhlen-Yogis einen methodischen Zugang zu dieser Energie?
    Fragen bei meinen tibetischen Lehrern nach solchen Energie-Übungen führten nicht weit. Ich wurde belehrt, dass Methoden des Tsa Lung (»Energie-Yoga«) zwar in den tibetisch-buddhistischen Traditionslinien existieren, innerhalb der meditativen Schulungswege jedoch nur nach einer langen und gründlichen Vorbereitung vermittelt werden; im anderen Fall sei ihre Anwendung viel zu gefährlich. Immer wieder stieß ich in der tibetisch-buddhistischen Literatur auf Hinweise auf diese Methoden, aber stets nur in theoretischer Form. Erst seit kurzem beginnen tibetische Lehrmeister den Zugang zur tibetischen »Meditation subtiler Kanäle und Energien« zusehends zu öffnen.
    Als ich eines Tages die Ankündigung eines Qi-Gong-Seminars las, hatte ich kaum eine Vorstellung davon, was Qi Gong beinhaltet, außer, dass es wohl so etwas Ähnliches sei wie Taijiquan [1]   . Trotzdem meldete ich mich – völlig gegen alle meine Gewohnheiten – ohne nachzudenken für dieses Seminar an. Schon bei meinen ersten Versuchen mit dieser klassischen Energiearbeit kam ich zu der Überzeugung, etwas gefunden zu haben, das eine gewaltige Lücke füllte. Es war zunächst der Aspekt der Heilmöglichkeiten auf der körperlichen Ebene, der mich besonders beeindruckte. Ein Leben mit den allzu vielen Verpflichtungen einer alleinstehenden Mutter begann zunehmend seinen Tribut zu fordern – meine vitale Energie nahm rapide ab.
    Meiner buddhistischen Ausbildung gemäß war ich immer davon ausgegangen, dass der Geist über dem Körper steht. Wenn ich es also nicht fertigbrachte, meinen Geist zu einem besseren Herrn und Meister meines Körpers zu machen, so war das eben mein Fehler! Inzwischen ist mir jedoch klargeworden, dass eine heimliche, aber katastrophale Körperverachtung in dieser Haltung liegt, die ich nur mit Einschränkungen dem Buddhismus anlasten möchte. In meinem Fall ist sie auf dem Boden einer extrem körperfeindlichen christlichen Erziehung gewachsen. Der tibetische Buddhismus, in dem ich später meinen geistigen Weg fand, wurde traditionell hauptsächlich in Klöstern praktiziert. Vielleicht ist dies der Grund, weshalb im tibetischen Energie-Yoga die Verbindung zur körperlichen Ebene so wenig Gewicht hat im Verhältnis zur Verbindung mit der geistigen Ebene.
    Namkhai Norbu, ein Meister der Nyingma-Traditionslinie, wendet sich hingegen ausdrücklich gegen solche Einseitigkeit:
Wir haben einen sehr empfindlichen materiellen Körper mit vielerlei Bedürfnissen, die wir beachten müssen. Wenn wir Hunger haben, müssen wir essen, wenn wir müde sind, müssen wir uns ausruhen usw. Tun wir das nicht, können daraus ernsthafte gesundheitliche Probleme entstehen, denn die Grenzen unseres Körpers sind konkret. Die (buddhistische) Lehre spricht zwar immer davon, die Anhaftung an den Körper zu überwinden, aber das bedeutet nicht, willkürlich seine Grenzen zu überschreiten und seine Bedürfnisse zu verleugnen. Der erste Schritt, die Anhaftung zu überwinden, ist, die Lebensbedingungen des Körpers zu verstehen und entsprechend zu respektieren. [2]  
    Gerade dies, so war mein spontaner Eindruck, war es, was durch Qi Gong möglich wurde: den Lebensbedingungen des Körpers wirklich gerecht zu werden und ihn so zu einem Freund und Helfer des Geistes zu machen anstatt zum vernachlässigten »Bruder Esel«. Die Existenz einer umfassenden »Lebensenergie« erschien mir nicht im Geringsten zweifelhaft. Längst hatte ich die Erfahrung gemacht, dass ich die Atemarbeit mit einer ganz präzisen geistigen Steuerung der »Atemenergie« (Skrt.: Prāna, griech.: Pneuma ) verbinden konnte: Eine Nierenerkrankung hatte ich einmal erfolgreich damit behandelt, dass ich mir vorstellte, die »Atemenergie« in meine Nieren zu lenken. Auch Knochenbrüche, so konnte ich feststellen, heilten schneller durch dieses »Hinatmen«. Dass Mütter mit

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