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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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zurückziehe, lasse ich damit die Siedler, die sich mit vollstem und blindem Vertrauen in mich und meinen Schutz dorthin aufgemacht haben, in der Luft hängen. Das ist absolut unmöglich! Selbst wenn ich diese Hinterwäldler davon überzeugen könnte, ihren Kram wieder zusammenzupacken und sich woanders anzusiedeln.
    Fakt B: Alains Dissidenten, die überhaupt nichts davon wissen können, dass eine Übereinkunft mit den Tahn womöglich bedeutet, dass sie sofort aufgelöst werden – oder zumindest alles, wofür sie die ganze Zeit gekämpft haben, hinfällig wird –, kommen ebenfalls nicht in Betracht. Korrigieren Sie mich bitte, Admiral.«
    »Soweit ich es beurteilen kann, machen Sie keine Fehler, Sir.«
    »Die einzige Lösung, die mir bleibt, liegt also darin, herauszufinden, wer Godfrey Alain umgebracht hat – und ich kann nur hoffen, dass es niemand aus dem Imperium war, und mich dann mit diesen Tahn zu treffen. Auf ihrem Gebiet. Und einen Haufen Dreck zu schlucken. Ist das wirklich der einzige Ausweg?«
    »Kein Kommentar, Sir.«
    »Sie sind wirklich eine große Hilfe. Mahoney wäre bestimmt etwas eingefallen.« Der Imperator funkelte Admiral Ledoh an; dann entspannte sich sein wütender Gesichtsausdruck wieder. »Entschuldigung. Das war ein unfaires Argument. Ich meine nur, dass ich damals, als ich noch Raumschiffingenieur war, die Dinge ganz anders angegangen bin.«
    »Das würde mich wirklich sehr interessieren.«
    »Damals hätte ich sämtlichen erreichbaren Alk in mich hineingeschüttet und anschließend alle Beteiligten verprügelt.«
    »Sehr humorvoll«, sagte Ledoh.
    »Sie sind wirklich eine riesengroße Hilfe, Admiral«, zischte der Imperator, erhob sich und rauschte durch die Tür in seine Privatgemächer.
    Bevor Ledoh den Raum verließ, stellte er die beiden Flaschen sorgfältig in ihre Vitrine zurück.

 
Kapitel 28
     
    Der Gurion kam direkt auf ihn zu. Sein blutroter Magen streifte sein Gesicht und hinterließ eine Spur von Verdauungssaft, die sich durch die oberste Schicht seiner Haut brannte. Dynsman schrie vor Entsetzen und warf sich nach hinten. Aus dem Augenwinkel sah er, wie der Wachmann eine Stange ins Maul der Kreatur stieß, dann wurde das Boot vom Gewicht des Gurion und Dynsmans panischen Fluchtbewegungen umgeworfen.
    Er sank bis auf den Meeresboden hinab. Er war total hysterisch, die Luft entwich aus seinen Lungen, und doch hatte er zu viel Angst, um wieder aufzutauchen.
    Blindlings griff er nach einem messerscharfen Auswuchs, spürte, wie die Kanten tief in seine Hände schnitten, und hielt sich trotzdem daran fest, solange er konnte. Er spürte die Turbulenzen im Wasser ringsumher, und er schmeckte den süßen, rostigen Geschmack von Blut. Etwas berührte ihn, und Dynsman schrie wieder auf und verlor das letzte bisschen Kontrolle über seinen Verstand. Wasser drang in seine Lungen ein; jetzt musste er hinauf an die Oberfläche.
    Ein schneidender Schwall Luft empfing ihn. Dynsman sah, wie der Wachmann auf ihn zukam, eine blutige Masse tropfte von dem silbrigen Blitz in seiner Hand.
    Voller Panik schlug Dynsman nach dem Mann. Die Messerhand bewegte sich in Zeitlupe auf ihn zu.
    Dynsman war hilflos und sah in schrecklicher Faszination zu, wie das Messer in einer Öffnung an der Unterseite des Arms verschwand, dann legte sich die Hand über seinen Kopf. Ein plötzlicher, heftiger Druck zwischen Schulterblättern und Nacken, und Dynsman fühlte, wie er starb … starb … starb …
    Sein Körper bäumte sich in den Halteriemen auf, die ihn auf dem Tisch festhielten. Eine große Flosse bediente sachte einen Schieberegler, und sofort tröpfelte ein Beruhigungsmittel in seine Venen.
    Dynsmans Körper wurde wieder ganz ruhig.
    Rykors Gesicht war ein Bild des Elends und des Bedauerns. Sie kaute an ihren tropfenden Barthaaren und strich sie dann mit einer eleganten Bewegung der Vorderflosse zur Seite. Rykor seufzte und lehnte sich in ihrem A-Grav-Sessel zurück. Der Robot-Mechanismus reagierte mit protestierendem Kreischen auf ihre enorme Körpermasse.
    »Nicht ganz einfach, Sten«, sagte sie. »Der Mann spielt immer wieder das gleiche Erinnerungsmuster ab.«
    Rykor gehörte zu den besten Psychologen des Imperiums, Spezialgebiet Imperiales Militär. Ihre zweite, öffentlich jedoch nie genannte Spezialität war die Durchleuchtung von Leuten für das Mercury Corps – den Geheimdienst der Garde – und für die geheimen Mantis-Teams. Gelegentlich übernahm sie auch ein besonderes Projekt, wie etwa

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