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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Licht der Sterne zu verlöschen, und zwei Schlachtschiffe der Hero -Klasse schwebten heran.
    Aus ihren kilometerlangen Silhouetten zwischen Laserstrahlen und aus den Raketenluken blitzte Mündungsfeuer. Schließlich verstummte der »feindliche Beschuss«, und die Transporter entschwanden in einem lang gezogenen Bogen im Himmel und in den gähnenden Schotten der Schlachtschiffe. Mit reduziertem Yukawa-Antrieb stiegen die Schiffe danach senkrecht auf – und verschwanden plötzlich mit einem gewaltigen Schallmauerknall aus der Sicht der Zuschauer und aus der Atmosphäre der Erstwelt.
    Das Publikum drehte fast durch.
    Der Ewige Imperator goss sich einen großen Drink ein und befand, dass die 12. Garde nicht in den Draco-Sektor musste.
     
    Godfrey Alain sah zu, wie die Schlachtschiffe hoch droben verschwanden, und erschauerte ein wenig. In seiner Vorstellung stiegen die gleichen Schlachtschiffe von den Ruinen seines eigenen Planeten auf, eine Invasion, die nach seinen persönlichen Berechnungen bereits in weniger als einem Jahr stattfinden würde. ›Tod im Namen des Friedens‹ dachte er.
    Alain hatte schon früher mit Imperialen Gardisten zu tun gehabt, sowohl persönlich als auch strategisch – er kannte die Macht des Imperiums durchaus. Doch der Anblick dieser Schlachtschiffe und des reibungslosen Abtransports einer ganzen Division von 12 000 Mann ging doch ein ganzes Stück tiefer.
    ›Und ich bin der einzige, der verhindern kann, dass diese Invasion stattfindet. Die Tahn werden nichts unternehmen. Mein eigenes Volk wird einfach sterben.
    Und meine Sache wird für viele zukünftige Generationen verloren sein.‹
    Alain war kein Egoist. Sämtliche Planspiele bewiesen, dass er der einzige war, der eine solche Invasion aufhalten konnte.
    Leider hatte Godfrey Alain nur noch knapp vierundzwanzig Stunden zu leben.
     
    Clowns und Akrobaten sind überall beliebt. Fast tausend davon tummelten sich auf dem Paradeplatz und vollführten die tollsten Zirkusnummern:
    Eine Gruppe »betrunkener Soldaten« entschloss sich, den Imperator zu grüßen, wusste jedoch nicht so recht, wie. Sie fingen an, sich zu streiten, was in einer Menschenpyramide gipfelte, bei der der betrunkenste von allen die Spitze einnahm, perfekt salutierte und sich dann einfach hinunterfallen ließ, sich dabei dreimal überschlug und perfekt auf den Fußsohlen landete.
    Männer in Fässern rollten umher und entgingen nur knapp immer neuen Zusammenstößen; Akrobaten, die Hunderte von Metern auf den Händen liefen; Turner, die sich in immer spektakuläreren Mustern und Abläufen durch die Luft schleuderten; Boxer, die majestätisch ausholten, vorbeischlugen und sich dann in wüsten Zuckungen wieder erholten, um sich erneut in den Schaukampf zu stürzen; kreuz und quer springende Akrobaten, deren Körper dicht an dicht über- und untereinander rollten, glitten und Saltos schlugen.
    Die Menge tobte vor Vergnügen.
    Der Text des Platzsprechers besagte, dass die eintausend Clowns Teil des »Imperialen Gymnastik Corps« waren, doch diese Abteilung existierte überhaupt nicht. Von allen Anwesenden wusste der Imperator allein, dass diese Clownsvorführung die einzig denkbare Art war, in der sich seine Leute von der Sektion Mantis – der am besten ausgebildeten Superelite, die die geheimsten und gefährlichsten Aufträge des Imperators erledigte – in der Öffentlichkeit präsentieren konnten.
    Abgesehen davon liebten vor allem die Kinder – zu denen auch der Imperator zählte – diesen Programmpunkt.
     
    In normalen Zeiten hätte Dr. Har Stynburn dem Imperialen Siegestag von seiner privaten Loge aus beigewohnt. Zumindest hätte er im zweiten Kreis Platz genommen. Sehr wahrscheinlich wäre er als Gast in die erste Manege geladen worden, als Gast eines seiner Patienten, die zu den einflussreichsten Leuten überhaupt zählten.
    Aber die Zeiten waren nicht normal.
    Stynburn saß sehr weit an einem Ende des Landefeldes auf einem der ungepolsterten Sitze ohne Rückenlehne, die für die einfachen Bewohner der Erstwelt reserviert waren.
    Bürger. Bauern.
    Stynburn war bekennender Rassist. Doch manchmal bewiesen selbst die Götter einen gewissen sardonischen Sinn für Humor. Die gesamte Reihe vor Stynburn war mit Hafenarbeitern besetzt; genauer gesagt, mit achtbeinigen, krakenhaften Raumhafenarbeitern. Noch genauer gesagt, mit betrunkenen, achtbeinigen, krakenhaften Raumhafenarbeitern, die mit Fahnen, unaussprechlichen Nahrungsmitteln und noch unaussprechlicheren

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