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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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grinste und wollte einen Scherz hinsichtlich Stens allzu militärischer Auffassung des Wortes »entspannen« machen, ließ es dann jedoch sein, um Sten weitere Peinlichkeiten zu ersparen, und drehte sich um. Statt dessen zupfte er an seiner festlichen Kleidung herum und rümpfte angewidert die Nase. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich mir gerne etwas anderes anziehen. Ich stinke wie ein läufiges Schwein.«
    »Nein, alles in Ordnung, Sir«, antwortete Sten.
    »Dürfte ich jetzt –«
    »Sie enttäuschen mich, Captain«, dröhnte die Stimme des Imperators aus dem Ankleideraum. Sten zuckte zusammen und versuchte sich an irgendwelche Sünden zu erinnern. Hatte er etwas übersehen?
    »Sie sind jetzt schon … Wie lange sind Sie eigentlich schon in diesem Job?«
    »Vierundneunzig Zyklen, Sir.«
    »Genau, so was in der Richtung. Schon neunzig Tage und ein paar zerquetschte schnüffeln Sie in meinen Gemächern herum, fallen mir mit Ihren Sicherheitsbedenken auf den Wecker und haben mir dabei noch nicht einmal – kein einziges Mal! – angeboten, mir Ihr berühmtes Messer zu zeigen.«
    »Ein Messer, Sir?« Sten war einen Augenblick lang ehrlich verwirrt. Dann erinnerte er sich: das Messer in seinem Arm. »Oh, Sie meinen das Messer. Na ja, es ist in meinem Mantis-Profil vermerkt, Sir, und –«
    »In Ihrem Mantis-Profil sind viele Dinge vermerkt, Captain. Ich habe es mir erst vor wenigen Tagen durchgelesen. Wollte mal überprüfen, ob ich Sie noch länger auf Ihrem gegenwärtigen Posten belassen soll.«
    Er sah Stens besorgten Blick und erbarmte sich:
    »Abgesehen von dem Messer fiel mir auch auf, dass Sie gerne einen trinken.«
    Sten wusste nicht, was er darauf antworten sollte, also hielt er klugerweise den Mund.
    »Wie gut Sie trinken, muss sich jedenfalls noch herausstellen.«
    Der Ewige Imperator machte sich auf den Weg in das andere Zimmer. »Das war eine Einladung, Captain, kein Befehl. Ich nehme an, dass Sie jetzt dienstfrei haben.« Damit verschwand er durch die Tür.
    Steh hatte bei Sektion Mantis sehr viel gelernt. Er wusste, wie man auf unterschiedlichste Art und Weise tötete – und er hatte es auch getan. Er konnte Regierungen stürzen, strategische Angriffe und Rückzüge planen und sogar eine kleine Atombombe für den Hausgebrauch zusammenbasteln. Eines hatte er jedoch mehr als alles andere verinnerlicht: Wenn der befehlshabende Offizier eine Einladung ausspricht, dann ist das ein Befehl. Momentan war sein direkter Vorgesetzter eben der Big Boss höchstpersönlich.
    Also traf er sofort eine Entscheidung, die seiner Führungsposition gerecht wurde. Er übermittelte seinem Stellvertreter durch das Kehlkopfmikro einige Befehle und meldete sich vom Dienst ab. Dann nahm er all seinen Mut zusammen und trat in das Arbeitszimmer des Imperators.
     
    Die trübe Flüssigkeit glitt sanft durch Stens Kehle und zog sich in seinem Magen zu einer Kugel zusammen.
    Er setzte das Schnapsglas ab und blickte in die erwartungsvollen Augen des Imperators. »Das ist Scotch?«
    Der Imperator nickte und füllte die Gläser nach.
    »Was halten Sie davon, Captain?«
    »Nicht schlecht«, antwortete Sten und ließ dabei bewusst das »Sir« wegfallen. Er setzte voraus, dass die Regeln der Offiziersclubs auch in Gesellschaft des Ewigen Imperators galten. »Ich kann mir nicht vorstellen, warum Colonel – ich meine General – Mahoney immer solche Probleme damit hatte.«
    Der Imperator hob eine Augenbraue. »Mahoney hat von meinem Scotch erzählt?«
    »Ja, er mochte ihn«, wiegelte Sten ab. »Er meinte nur, man müsse sich erst daran gewöhnen.«
    Er kippte das zweite Glas, schmeckte der samtenen Weichheit nach und schüttelte den Kopf. »Nein, es bedarf überhaupt keiner Gewöhnung.«
    Zu diesem Zeitpunkt der Unterhaltung hätte er nichts Besseres sagen können; der Imperator versuchte schon seit Jahren, dieses Getränk aus seinen jungen Jahren zu perfektionieren.
    »Darauf genehmigen wir uns noch einen«, meinte der Imperator und goss großzügig nach. »Dann hole ich einige wirklich harte Sachen.« Vorsichtig nahm er Stens Messer, das zwischen ihnen lag, in die Hand, betrachtete es erneut und legte es wieder zurück. Es handelte sich um einen schmalen, zweischneidigen Dolch mit einer nadelfeinen Spitze und einem Skelettgriff. Sten hatte die nur zweieinhalb Millimeter breite Waffe, deren Schneide weniger als 15 Moleküle maß, eigenhändig aus einem unglaublich seltenen Kristall geformt. Allein mit ihrem Eigengewicht ließ sich

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