Das Tar-Aiym Krang
das anders, aber das hatte nichts zu bedeuten.) »Im Kampf der Worte hast du mich fair besiegt. Wenn du es beim Schach versuchen willst, werde ich dir eine Abreibung verpassen! Und doch...« Er sah den Minidrach an und dann wieder Flinx. »Du sagst, du fühlst dich unverändert? Keine Nachwirkungen?«
Flinx schüttelte den Kopf mit einem Selbstvertrauen, das Mutter Mastiff mit Stolz erfüllt hätte. »Nein, ich weiß wirklich nicht, was geschehen ist. Das war...« Er unterbrach sich, als die Außenbeleuchtung plötzlich erlosch. Das Shuttle war in seinen Hangar im Laderaum der Gloryhole geglitten.
»Und das wär's«, sagte Malaika unnötigerweise. Zur großen Befriedigung aller war seine Pfeife ausgegangen. »Ich würde mich gerne weiter über all das mit Ihnen unterhalten, aber das machen wir ein andermal, Ndiyo? Wenn ich jetzt nicht sehr bald etwas von der geeigneten flüssigen Konsistenz in die Kehle bekomme, werden Sie mich in den Orbit blasen können, dann bin ich nämlich zu Staub vertrocknet!«
Er ging den schmalen Mittelgang hinunter und öffnete die kleine Schleuse. Das blasse grüne Leuchten des Frachtballons drang ins Innere des Shuttle. Ganz in der Nähe hing ein Schlauchweg. Sissiph an der Hand führend, zog er sie in dem Schlauch nach oben. Anschließend kam Atha, gefolgt von den zwei Wissenschaftlern. Flinx pflückte sich Pip von der Sessellehne, um die er sich gewickelt hatte, und legte ihn sich um die Schulter. Er eilte aus dem Schiff. Selbst jetzt wollte er Wolf noch aus dem Wege gehen. Er folgte den anderen durch den Gang.
Als sie den Wohnteil des Schiffes erreicht hatten, ging jeder seiner Wege. Atha und Wolf ins Cockpit, Malaika und Sissiph in ihre Kabine. Der Händler hatte noch keinen Tropfen getrunken, aber es war ihm erspart geblieben, Lösegeld zu bezahlen, und er hatte einen Planeten gewonnen. Selbst wenn er keinen Cent seiner Investition realisieren konnte, reichte das alleine schon, ihn leicht trunken zu machen. Die beiden Wissenschaftler schickten sich an, ihr endloses Schachspiel fortzusetzen, als wären sie nie unterbrochen worden.
Flinx blickte auf seine Schulter. Der Minidrach, der wohl noch etwas unter den Nachwirkungen seiner jüngsten Erlebnisse litt, schlief tief. Er zögerte einen Augenblick und dachte nach. Dann zuckte er die Achseln und grinste. Ein munteres und herrlich unanständiges Lied vor sich hin pfeifend schlenderte er davon. Er würde sich jetzt das größte Pseudosteak zu Gemüte führen, das der Autokoch der Gloryhole produzieren konnte. Er hatte viel nachzudenken.
24
Rashallaila Nuaman lag in ihrem riesigen Bett und musterte die halbnackte, etwas mitgenommen aussehende Gestalt ihrer Nichte. Offenbar hatte das Mädchen dem Befehl von Madam, sie aufzusuchen, mehr Widerstand entgegengesetzt, als gut für sie gewesen war.
»Teleen«, sagte sie und seufzte, »ich bin schrecklich von dir enttäuscht, weißt du. Dummheit kann ich manchmal verstehen, aber Schlamperei ist unentschuldbar. Natürlich habe ich deinen amüsanten Plan, mich zu beseitigen, gekannt.«
Das Mädchen starrte sie an, dann flogen ihre Augen im Raum herum auf der Suche nach einem Fluchtweg. Selbst wenn es ihr gelang, den beiden Hünen zu entkommen, die reglos zu beiden Seiten von ihr standen, gab es auf dem atmosphärelosen Mond keinen Ort, an den sie hätte fliehen können.
»Ach, mach dir nichts daraus, Kind. Mir hat es ja auch nichts gemacht. Tatsächlich hielt ich das Ganze für einen recht bewundernswerten Versuch. Du hast endlich mal etwas Mumm gezeigt. Aber daß du dich in die Geschäfte einmischst – das, meine Liebe«, und ihre Stimme wurde gefährlich leise, »war sehr unklug. Vielleicht hätte ich mehr Sympathie für dich empfunden, wenn du Erfolg gehabt hättest. Und ausgerechnet mit den AAnn. Nein doch! Ich vermute, es ist dir bekannt, daß sie so etwas wie ein Erbfeind der Menschheit sind?«
Teleens Stimme klang bitter und sarkastisch. »Jetzt komm mir bloß nicht mit dem patriotischen Quatsch!
Du würdest selbst dem Teufel Babys verkaufen, wenn du an ihn glauben würdest – und genügend Profit damit machen könntest.«
»Jetzt redest du aber absurd, Mädchen. Und unverschämt. Das würde ich ganz bestimmt nicht. Zumindest nicht aus Zorn, wie du. Es muß schon viel mehr herausspringen als das, was du im Auge hattest, um zu riskieren, daß das Commonwealth einen als Feind abstempelt und die Kirche einen exkommuniziert. Und außerdem hat deine kindische Tollpatschigkeit jetzt
Weitere Kostenlose Bücher