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Das Testament der Götter

Das Testament der Götter

Titel: Das Testament der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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bitte meinen nubischen Ordnungshüter, Euch die Hände zu binden.«
    »Ich werde nicht fliehen.«
     
    Das Verhör zwang den Gerichtsschreiber Iarrot, Mehrarbeit zu leisten, während seine Tochter doch, als beste ihres Tanzunterrichts, eine Vorstellung auf dem großen Platz des Viertels geben sollte. Mißmutig beugte er sich und mußte sich dennoch nicht ans Werk machen, da Scheschi auf keine einzige Frage antwortete und sich hinter beharrlichem Schweigen verschanzte. Geduldig drang Paser weiter in ihn ein. »Wer sind Eure Helfershelfer? Eisen von solcher Güte zu hinterziehen ist nicht das Werk eines einzelnen Menschen.«
    Scheschi blickte Paser durch seine halbgeschlossenen Lider an. Er wirkte wie eine der Mauern der Festung des Herrschers.
    »Irgend jemand hat Euch dieses kostbare Metall anvertraut. In welcher Absicht? Als Eure Forschungen greifbare Ergebnisse gezeitigt haben, habt Ihr Eure Gefolgsleute fortgeschickt und dabei Qadaschs versuchten Diebstahl zum Vorwand genommen, um sie der Unfähigkeit zu bezichtigen. Somit unterlagen Eure Tätigkeiten niemandes Aufsicht mehr. Habt Ihr dieses Dächselbeil hergestellt, oder habt Ihr es gestohlen?«
    Sethi hätte den Stummen mit dem schwarzen Schnurrbart liebend gern geschlagen, doch Paser wäre dazwischengetreten.
    »Qadasch und Ihr seid Freunde seit langem, ist es nicht so? Er wußte um das Vorhandensein Eures Schatzes und hat danach getrachtet, ihn zu entwenden. Es sei denn, Ihr hättet allen etwas vorgespielt, um als Opfer dazustehen und jeden hinderlichen Zeugen aus Eurer Wirkstätte zu vertreiben.« Auf einer Matte sitzend, die Beine unter sich angezogen, blieb Scheschi bei seinem Verhalten. Er wußte, daß der Richter nicht das Recht besaß, irgendeine Form von Gewalt anzuwenden. »Trotz Eurer Stummheit, Scheschi, werde ich die Wahrheit aufdecken.«
    Der Metallkundler schien nicht im geringsten erschüttert. Paser bat Sethi, ihm die Hände zu fesseln und ihn an einen Ring an der Wand zu binden. »Tut mir leid, Iarrot, doch ich muß Euch auffordern, auf diesen Verdächtigen achtzugeben.«
    »Wird es lange dauern?«
    »Wir werden vor Einbruch der Nacht zurück sein.«
    Der Palast von Memphis war ein Verwaltungssitz, der aus Dutzenden von Ämtern bestand, in denen eine Vielzahl an Schreibern arbeitete. Die Forscher unterstanden dem Aufseher der Königlichen Wirk-Stätten, einem großen und hageren Mann von ungefähr fünfzig Jahren, den des Richters Besuch erstaunte.
    »Ich werde vom Offizier der Streitwagentruppe, Sethi, einem Zeugen für meine Beschuldigungen, begleitet.«
    »Beschuldigungen?«
    »Einer Eurer untergeordneten Beamten, ein gewisser Scheschi, befindet sich in Haft.«
    »Scheschi? Unmöglich! Es muß sich um eine Verwechslung handeln.«
    »Benutzen Eure Metallforscher himmlisches Eisen?«
    »Selbstverständlich nicht. Seine äußerste Seltenheit bestimmt es für den Tempel und einzig zu rituellen Zwecken.«
    »Wie erklärt Ihr Euch dann, daß Scheschi eine bedeutende Menge davon besitzt?«
    »Das muß ein Irrtum sein.«
    »Ist er irgendeiner besonderen Aufgabe zugeteilt?«
    »Er steht in unmittelbarer Verbindung mit den Verantwortlichen der Bewaffnung und muß die Güte des Kupfers prüfen. Erlaubt mir, mich für Scheschis Redlichkeit, seine strenge Sorgfalt als Forscher und seine menschlichen Werte zu verbürgen.«
    »Wußtet Ihr, daß er in einer geheimen Wirkstätte arbeitet, die in einer Kaserne untergebracht ist?«
    »Das beruht auf einem Befehl des Heeres.«
    »Von wem unterzeichnet?«
    »Von einer Schar höherer Offiziere, die solche besonders befähigten Fachleute mit der Herstellung neuer Waffen beauftragen. Scheschi gehört dazu.«
    »Die Verwendung himmlischen Eisens war indes nicht vorgesehen.«
    »Dafür muß es eine einfache Erklärung geben.«
    »Der Verdächtigte weigert sich zu reden.«
    »Scheschi ist niemals gesprächig gewesen; er ist von eher verschlossener Wesensart.«
    »Wißt Ihr um seine Herkunft?«
    »Er ist in der Memphiter Gegend geboren, soweit ich weiß.«
    »Könntet Ihr es überprüfen?«
    »Ist das denn so wichtig?«
    »Es könnte sein.«
    »Dazu muß ich in der Schriftenverwahrung nachsehen.«
    Die Suche datierte länger als eine Stunde. »Wie ich gesagt habe: Scheschi stammt aus einem kleinen Dorf nördlich von Memphis.«
    »In Anbetracht seiner Stellung habt Ihr Euch dessen doch vergewissert?«
    »Die Streitkräfte haben dies übernommen und nichts Ungewöhnliches entdeckt. Der Prüfer hat sein Siegel den

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