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Das Testament der Götter

Das Testament der Götter

Titel: Das Testament der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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und die Stunde seines Einschreitens sowie eine Ortsbeschreibung. »Öffnet!«
    »Das darf ich nicht.«
    »Ich schütze Euch.«
    Sethi half dem Hauptmann. Mit einer Lanze brachen sie den hölzernen Riegel auf. Paser und Sethi traten hinein. Kem und der Pavian bezogen Wache.
    Esse, Schmelzöfen, eine Vorratskammer für Holzkohle und Palmrinde, Schmelztiegel, Werkzeug aus Kupfer: Scheschis Forschungsstätte schien gut ausgestattet. Überall herrschten Ordnung und Sauberkeit. Schon nach kurzer Durchsuchung konnte Sethi die rätselhafte Kiste ausfindig machen, die von einer Kaserne zur anderen geschafft worden war. »Ich bin aufgeregter als ein unschuldiger Jüngling vor seinem ersten Mädchen.«
    »Einen Augenblick.«
    »Man hält nicht so kurz vor dem Ziel inne!«
    »Ich fasse zuerst meinen Bericht ab: Zustand der Örtlichkeit und Standort der verdächtigen Gegenstände.«
    Kaum hatte Paser zu schreiben aufgehört, nahm Sethi auch schon den Deckel der Kiste ab. »Eisen … eherne Barren! Und nicht irgendeines!« Sethi wog einen Barren mit der Hand ab, betastete ihn, benetzte ihn mit seinem Speichel, kratzte mit dem Fingernagel daran. »Es stammt nicht aus den vulkanischen Felsen der Wüste des Ostens! Das ist das Eisen aus der Überlieferung, von der man sich im Dorf erzählte, das Eisen des Himmels!«
    »Fallende Sterne {65} «, stellte Paser fest. »Ein wahrhaftiges Vermögen.«
    »Mit diesem besonderen Eisen schmieden die Priester des Hauses des Lebens die Ehernen Stricke, die PHARAO zum Himmelsaufstieg benutzt. Wie kann es nur im Besitz eines einfachen Metallforschers sein?«
    Sethi war wie gebannt.
    »Ich kannte dessen Eigenschaften, doch ich hätte nie gewagt, es mir in meinen Händen vorzustellen.«
    »Es gehört uns nicht«, erinnerte Paser. »Dies sind Beweisstücke; Scheschi wird sich über deren Herkunft auslassen müssen.«
    Auf dem Grund der Kiste lag ein eherner Dächsel. Das Schreinerwerkzeug diente dazu, den Mund und die Augen der Mumie zu öffnen, wenn der sterbliche Leib, durch die Rituale wiedererweckt, sich in ein Wesen aus Licht verwandelte. Weder Paser noch Sethi wagten, es zu berühren. War das Werkzeug geweiht worden, dann war es mit überirdischen Kräften behaftet.
    »Wir sind lächerlich«, meinte der Offizier der Streitwagentruppe. »Es ist doch bloß Metall.«
    »Du hast vielleicht recht, doch ich werde mich nicht daran wagen.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Die Ankunft des Verdächtigen abzuwarten.«
     
    Scheschi kam allein.
    Als er die Tür seiner Wirkstätte offenstehen sah, machte er sofort auf dem Absatz kehrt und versuchte zu fliehen. Er stieß jedoch auf den Nubier, der ihn in die Räumlichkeit zurücktrieb. Der Babuin knabberte währenddessen teilnahmslos Rosinen. Sein Verhalten zeigte an, daß sich kein Verbündeter des Forschers in der Nähe herumtrieb.
    »Es mißfällt mir nicht, Euch wiederzusehen«, sagte Paser. »Ihr habt eine gewisse Neigung zum Ortswechsel.«
    Scheschis Blick wandte sich der Kiste zu. »Wer hat Euch erlaubt …?«
    »Richterliche Durchsuchung.«
    Der Mann mit dem kleinen Schnurrbart hatte seine Regungen gut in der Gewalt. Er blieb ruhig, eisig kalt. »Die richterliche Durchsuchung ist eine außergewöhnliche Maßnahme«, bemerkte er gezwungen.
    »Wie Eure Tätigkeit.«
    »Dies ist nur ein Nebenraum zu meiner amtlichen Wirkstätte.«
    »Ihr habt eine Vorliebe für Kasernen.«
    »Ich schaffe die Waffen der Zukunft; deshalb auch habe ich die dementsprechenden Genehmigungen der Streitkräfte erhalten. Prüft es nach, und Ihr werdet feststellen, daß diese Räumlichkeiten genau vermerkt sind und meine Versuche gefördert werden.«
    »Das bezweifele ich nicht, doch Ihr werdet nicht zum Erfolg gelangen, indem Ihr das Eisen des Himmels verwendet. Dieser Stoff ist dem Tempel vorbehalten, das gleiche gilt für den auf dem Boden dieser Kiste versteckten Dächsel.«
    »Der gehört mir nicht.«
    »War Euch dessen Vorhandensein nicht bekannt?«
    »Man hat ihn hier ohne mein Wissen hinterlegt.«
    »Falsch«, griff Sethi ein. »Ihr selbst habt dessen Verlegung angeordnet. In diesem abgelegenen Winkel glaubtet Ihr ihn sicher.«
    »Bespitzelt Ihr mich?«
    »Woher stammt dieses Eisen?« fragte Paser. »Ich weigere mich, auf Eure Fragen zu antworten.«
    »In dem Fall seid Ihr wegen Diebstahls, Hehlerei und Behinderung des ordnungsgemäßen Gangs einer Ermittlung verhaftet.«
    »Ich werde alles abstreiten, und Eure Anklage wird verworfen.«
    »Entweder Ihr folgt mir, oder ich

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