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Das Testament der Götter

Das Testament der Götter

Titel: Das Testament der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Auskünfte über den ehemaligen Oberaufseher des Sphinx.«
    »Seine Dienstunterlagen sind in der Schriftenkammer der Kaserne abgelegt; folgt mir.«
    »Weshalb tut Ihr das?«
    »Falls Ihr einen belastenden Hinweis gegen Ascher findet, werdet Ihr ihn dann anklagen?«
    »Ohne Zögern.«
    »Dann kommt. Der Schriftenverwahrer ist ein Freund; auch er haßt den Heerführer.« Der Bogenschütze und der Schriftenverwahrer führten ein kurzes Zwiegespräch. »Um in die Schriftenkammer der Kaserne Einsicht nehmen zu können«, merkte letzterer an, »brauchtet Ihr eine Erlaubnis vom Amt des Wesirs. Ich entferne mich für eine Viertelstunde, um mir mein Mahl im Haus der Speisung zu holen. Falls Ihr noch im Raum seid, wenn ich zurückkehre, werde ich gezwungen sein, Meldung zu machen.«
    Fünf Minuten waren nötig, um die Ablageordnung zu verstehen, drei weitere, um Hand an die richtige Papyrusrolle zu legen, der Rest der Zeit, um das Schriftstück zu lesen, es sich einzuprägen, wieder einzuordnen und zu verschwinden.
    Die Laufbahn des Oberaufsehers war beispielhaft: Nicht der geringste Schatten lag darauf. Der Schluß des Papyrus bot eine beachtenswerte Kunde: Der Altgediente führte eine Rotte von vier Mann an; die beiden ältesten waren zu beiden Seiten des Sphinx und die beiden anderen am Fuße des großen, zur Pyramide des Chephren führenden Aufwegs außerhalb der Umfriedung aufgestellt worden. Da er ihre Namen kannte, würde ihre Befragung ihn wahrscheinlich der Lösung des Rätsels näherbringen. Erschüttert trat Kem ins Amtszimmer. »Sie ist tot.«
    »Von wem redet Ihr?«
    »Von der Witwe des Wächters. Ich habe heute morgen einen Rundgang durch das Viertel gemacht; Töter hat etwas Ungewöhnliches bemerkt. Die Haustür stand einen Spalt offen. Ich habe die Leiche entdeckt.«
    »Spuren von Gewalt?«
    »Nicht die geringsten. Sie ist dem Alter und dem Kummer erlegen.«
    Paser forderte seinen Gerichtsschreiber auf, sich zu versichern, daß das Heer sich um die Bestattung kümmern würde; falls dem nicht so wäre, wollte der Richter selbst für die Kosten aufkommen. Hatte er, ohne für das Hinscheiden der armen Frau verantwortlich zu sein, nicht ihre letzten Tage getrübt?
    »Seid Ihr weitergekommen?« fragte Kem. »In entscheidender Weise, hoffe ich; allerdings hat Heerführer Ascher mir kaum geholfen. Hier habt Ihr die vier Namen der unter dem Befehl des Oberaufsehers stehenden Altgedienten; ermittelt ihren Aufenthaltsort.«
    Der Gerichtsschreiber Iarrot traf in dem Augenblick ein, da der Nubier aufbrach. »Meine Frau setzt mir übel zu«, gestand Iarrot mit zerknirschtem Gesicht. »Gestern hat sie sich geweigert, das Nachtmahl zuzubereiten! Wenn das so weitergeht, wird sie mir ihr Lager verbieten. Zum Glück tanzt meine Tochter zusehends besser.« Schmollend und brummig begann er, die Tontafeln widerwillig zu ordnen.
    »Beinahe hätte ich es vergessen … ich habe mich mit den Handwerkern befaßt, die in der Werft arbeiten möchten. Ein einziger beunruhigt mich.«
    »Ein Straftäter?«
    »Jemand, der in einen Schleichhandel mit Amuletten verwickelt war.«
    »Frühere Vorfälle?« Iarrot setzte eine zufriedene Miene auf. »Sie dürften Eure Aufmerksamkeit wecken. Er übte bisweilen den Beruf eines Schreiners aus; er wurde als Verwalter auf den Ländereien des Zahnheilkundlers Qadasch beschäftigt.«
    In Qadaschs Wartezimmer, in das er nicht ohne Schwierigkeit vorgelassen worden war, saß Paser neben einem recht verkrampften Mann von kleinem Wuchs. Sein schwarzes, sorgfältig geschnittenes Haupt- und Schnurrbarthaar, seine matte Haut und sein herbes, längliches, von Muttermalen übersätes Gesicht verliehen ihm ein düsteres und abweisendes Äußeres.
    Der Richter grüßte ihn.
    »Ein beschwerlicher Augenblick, nicht wahr?« Der kleine Mann stimmte zu. »Leidet Ihr sehr?«
    Er antwortete mit einer ausweichenden Handbewegung.
    »Mein erster bohrender Zahnschmerz«, gestand Paser. »Seid Ihr schon einmal von einem Zahnheilkundigen behandelt worden?« Qadasch erschien.
    »Richter Paser! Solltet Ihr leidend sein?«
    »Leider, ja!«
    »Kennt Ihr Scheschi?«
    »Ich hatte noch nicht die Ehre.«
    »Scheschi ist einer der glänzendsten Wissenschaftler des Palastes; auf dem Gebiet der Stoff- und Metallkunde kann ihm niemand etwas streitig machen. Deshalb gebe ich bei ihm Heilmittel und Füllungen in Auftrag; er ist übrigens gerade gekommen, um mir eine Neuigkeit anzubieten. Seid beruhigt, es wird nicht lange dauern.«
    Trotz

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