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Das Testament des Satans

Das Testament des Satans

Titel: Das Testament des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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Richtung blicken, rufen und winken. »Sie haben uns bestimmt vom Kreuzgang aus gesehen.«
    Ich taste nach meinem Dolch, doch er legt mir die Hand auf den Arm und deutet nach vorn. »Da ist Lucien, siehst du? Er kommt zum Ende des Piers.«
    Tatsächlich, einer der Mönche kämpft sich in geduckter Haltung vorwärts und hält sich am Poller fest. Yannic hat recht: Es ist Lucien.
    Sobald wir auf eine Bootslänge an die Mole herangekommen sind, stürmen die Fratres herbei, um Lucien zu helfen, das Boot festzumachen.
    Während Yannic mit Ruder, Schot und Segel kämpft, um die Enez Eusa gegen die Böen an die Pier heranzusteuern, krieche ich nach vorn, um Lucien die Kette zuzuwerfen.
    Das Boot stößt mit den Korkfendern gegen die Granitfelsen der Pier. »Wir sind dran!«, brüllt Yannic.
    »Das war nicht zu überhören!«
    Er grinst müde. »Festmachen!«
    »Aye.« Mit letzter Kraft schleudere ich die Kette auf die Pier. In diesem Augenblick bricht sich eine Woge an den Felsen, schleudert das Wasser in die Höhe und droht, die Kette wegzureißen.
    Lucien springt nach vorn und packt sie, bevor sie in den Fluten verschwindet.
    »Hab sie!«, brüllt er und schleppt sie zum Poller, wo er sie festmacht. Dann wendet er sich wieder um und breitet die Arme aus. »Na los, spring! Ich fang dich auf!«
    Ich lande in seinen Armen. »Willkommen zu Hause!« Ich folge ihm über die Mole zum Felsenstrand, wo die anderen auf uns warten. Irgendjemand legt mir eine Decke um die Schultern.
    Yannic taucht neben mir auf und umarmt Lucien.
    Dann blickt er zu den anderen und bedankt sich mit einem Nicken, als auch ihm eine Decke um die zitternden Schultern gelegt wird. »Ist alles in Ordnung?«
    Lucien wischt sich den Regen aus dem Gesicht. »Leider nein.«
    Yannic runzelt die Stirn. »Was soll das heißen?«
    »Corentin ist entkommen, während ich mit den anderen geredet habe.«
    »Er ist tot. Die Saint-Benoît ist im Sturm gesunken.«
    Lucien nickt langsam.
    »Das Testament des Satans ist vernichtet«, sagt Yannic.
    Lucien seufzt erleichtert auf. »Grâce à Dieu et Saint-Michel!«
    »Und an Alessandra.« Yannic wirft mir einen Blick zu.
    Nach und nach fällt die Anspannung von mir ab, die Schmerzen und die Erschöpfung kehren mit der Wucht eines Brechers zurück und reißen mich beinahe von den Füßen.
    Ich denke an Corentin. Ich habe seinen Leichnam im Meer zurückgelassen. Ich habe nicht versucht, ihn zu bergen und in die Abtei zurückzubringen. Für ihn wird es kein Gebet geben. Keine Vergebung. Yannic und ich haben niemals gegen übernatürliche Mächte gekämpft. Wenn es einen Dämon gab, dann war es Corentin, der glaubte, er sei von Saint-Michel zu seiner heiligen Mission berufen worden. Dem Satan sind wir nie begegnet, dafür aber Corentin de Sévérac, seinem Stellvertreter auf Erden.
    Das Testament des Satans war nicht nur ein geheimnisvolles und gefährliches Schwert, das Tod und Verderben gebracht hat, nicht nur eine Inschrift mit erschreckenden apokalyptischen Prophezeiungen, die angeblich von Satan selbst in die Klinge geritzt wurden – nein, das Vermächtnis des Satans ist das Böse selbst, ein wucherndes Krebsgeschwür, das aufbricht und sich in Gewalt entlädt. Das Böse steckt in jedem Menschen. Mein Vater, der Inquisitor, wusste das.
    Yannic wendet sich wieder an Lucien. »Wie geht es Robin?«
    »Er schläft jetzt. Er ist nicht schwer verletzt, er hat aber sehr viel Blut verloren und ist noch schwach. Piccolet hat ihm ein Schmerzmittel gegeben. Er lässt ihn nicht aus den Augen.«
    »Ich sehe gleich nach ihm. Bevor ich ins Bett falle.«
    »Du kippst gleich um, ich mach’s kurz. Ein Blitz hat in den Kirchturm eingeschlagen, aber die Kirche ist nicht niedergebrannt.«
    »Grâce à Dieu et Saint-Michel!«
    »Die beiden Bücher habe ich verbrannt, wie du gesagt hast. Ebenso die Blutskizzen aus dem Geheimarchiv.«
    »Wer hat den Schlüssel zum Archiv?«
    »Ich.«
    »Gut.«
    »Die Lade steht in der keltischen Felsengrotte. Notre-Dame-sous-Terre ist wieder verschlossen. Der Hokuspokus vor dem Portal ist verschwunden.«
    »Gut.«
    »Die Totenfeier für Padric, Conan und die anderen findet morgen statt. Du willst dich sicher in aller Ruhe von deinen Freunden verabschieden.« Als Yannic nickt, legt Lucien ihm die Hand auf den Arm. »Ich weiß, wie nahe Padric und du euch gestanden habt.«
    Yannic senkt den Blick und murmelt: »Danke.«
    »Da ist noch etwas, das du wissen solltest.«
    »Mach’s nicht so spannend, Lucien!«
    »Wir

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