Das Testament
aufgetrieben hat. Er hat auch die Bank aufgetrieben, die das Geld vorschießt, mit dem wir Snead kaufen können. Außerdem ist er bereit, die Papiere zu unterschreiben, während deine Leute Bedenken haben. Das ist eine hässliche Angelegenheit, TJ, und Hark weiß, wie man so was handhabt.«
»Ich halte ihn für einen korrupten Sauhund.« »Ist er auch! Aber er steht auf unserer Seite. Wenn wir uns zusammentun, bekommt er statt fünfundzwanzig nur zwanzig Prozent. Falls wir Mary ROSS auch mit auf unsere Seite ziehen können, geht er sicher auf siebzehneinhalb runter, und mit Libbigail auf fünfzehn.« »Die kriegen wir nie.« »Es besteht zumindest die Möglichkeit. Wenn wir zu dritt sind, ist vielleicht auch Libbigail bereit, sich die Sache anzuhören.«
»Und was ist mit dem Schlägertyp, mit dem sie verheiratet ist?« Troy Junior stellte diese Frage in vollem Ernst, als wäre nicht sein Bruder mit einer Stripperin verheiratet.
»Wir nehmen uns einen nach dem anderen vor. Erst müssen wir uns einigen, dann reden wir mit Mary ROSS. Ihr Anwalt Grit scheint mir keine besondere Leuchte zu sein.«
»Es hat keinen Sinn, sich zu streiten«, sagte Troy Junior betrübt.
»Das würde uns ein verdammtes Vermögen kosten. Höchste Zeit für einen Waffenstillstand.«
»Mama wird stolz sein.«
Das hochliegende Gelände am Xeco kannten die Indianer schon seit Jahrhunderten.
Es diente ihnen als Lager für Fischer, die bisweilen über Nacht fortblieben, und als Rastplatz bei Fahrten auf den Flüssen. Rachel, Lako und ein weiterer Indianer namens Ten drängten sich unter einem strohgedeckten Schutzdach aneinander und warteten auf das Ende des Unwetters. Das Dach war undicht, und der Wind blies ihnen den Regen von der Seite ins Gesicht. Das Kanu lag zu ihren Füssen. Sie hatten es vom Fluss hergeschleppt, nachdem sie eine entsetzliche Stunde lang gegen das Unwetter angekämpft hatten. Rachel war bis auf die Haut durchnässt, aber zumindest war das Regenwasser warm. Mit Ausnahme einer Schnur um die Hüften und einer Lederhülle für ihre Geschlechtsteile waren die Männer nackt.
Früher hatte sie ein hölzernes Boot mit einem alten Außenbordmotor gehabt. Es hatte den Coopers gehört, ihren Vorgängern. Wenn Benzin da war, hatte sie es für Fahrten zwischen den vier Ipica-Dörfern benutzt. Außerdem war sie damit nach Corumba gefahren, zwei lange Tage auf dem Hinweg und vier zurück.
Schließlich hatte der Motor den Geist aufgegeben, und Geld für einen neuen gab es nicht. Jahr für Jahr hatte sie, immer wenn sie bei der Missionsgesellschaft ihren bescheidenen Etat vorlegte, gebeten, ihr einen neuen Außenbordmotor oder zumindest einen guten gebrauchten zur Verfügung zu stellen. Sie hatte in Corumba einen gesehen, der für dreihundert Dollar zu haben war. Aber Geld war überall auf der Welt knapp. Was sie bekam, brauchte sie für Medikamente und religiöse Schriften. Beten Sie weiter, hatte es jedes Mal geheißen. Vielleicht im nächsten Jahr.
Sie hatte das widerspruchslos hingenommen. Wenn der Herr es wollte, würde sie einen neuen Außenbordmotor bekommen. Über das Ob und Wann zu entscheiden war nicht ihre Aufgabe. Das stand allein Ihm zu.
Da sie über kein Boot verfügte, zog sie zu Fuß zwischen den Dörfern umher, fast immer in Begleitung des hinkenden Lako. Und einmal im Jahr, jeweils im August, brachte sie den Häuptling dazu, ihr ein Kanu und einen Führer für die Fahrt zum Paraguay zur Verfügung zu stellen. Dort wartete sie auf ein Viehtransportboot oder eine chalana nach Süden. Zwei Jahre zuvor hatte sie drei Tage warten müssen und im Stall einer kleinen Fazenda am Fluss übernachtet. In diesen drei Tagen war aus der Fremden erst eine Freundin und dann eine Missionarin geworden, denn der Bauer und seine Frau hatten sich dank ihrer Lehre und ihres Gebets zum Christentum bekehrt.
Bei ihnen würde sie am nächsten Tag auf ein Boot nach Corumba warten.
Der Wind pfiff durch das Schutzdach. Sie hielt Lakos Hand, und sie beteten gemeinsam - nicht um ihre eigene Sicherheit, sondern um die Gesundheit ihres Freundes Nate.
Mr. Stafford ließ sich sein Frühstück aus Getreideflocken und Obst am Schreibtisch servieren. Er war nicht bereit, das Büro zu verlassen. Als er erklärte, er werde den ganzen Tag dableiben, machten sich seine beiden Sekretärinnen eilends daran, sechs Termine zu verlegen. Um zehn aß er ein Brötchen, gleichfalls am Schreibtisch. Er rief Senhor Ruiz an und erfuhr, dass er nicht in der Kanzlei
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