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Das Testament

Das Testament

Titel: Das Testament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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irgendeines Medikaments, einer Droge oder von Alkohol?«
    »Nein.«
    »Besitzen Sie irgendein schmerzstillendes Mittel?«
    »Noch nicht.«
    Wieder Zadel: »Mr. Phelan, vor drei Monaten hat die Zeitschrift Forbes Ihr Nettovermögen mit acht Milliarden Dollar beziffert. Kommt diese Zahl der Wirklichkeit nahe?«
    »Seit wann steht Forbes für Genauigkeit?«
    »Die Angabe entspricht also nicht der Wahrheit?«
    »Der Wert meines Vermögens liegt zwischen elf und elfeinhalb, je nach Marktlage.« Ich sage das betont langsam, aber meine Worte klingen scharf, meine Stimme hat Gewicht. Niemand zweifelt daran, dass meine Angabe stimmt.
    Flowe beschließt, die Frage nach dem Geld noch ein wenig zu vertiefen. »Mr.
    Phelan, können Sie ganz allgemein den Aufbau Ihres Unternehmens skizzieren?«
    »Ich denke schon.«
    »Wollen Sie das tun?«
    »Nun ja.« Ich mache eine Pause und lasse sie weiter schwitzen. Stafford hat mir versichert, dass wir nicht ins Detail zu gehen brauchen. Nur ein Gesamtbild, hat er gesagt.
    »Die Phelan-Gruppe ist eine privatrechtliche Gesellschaft, in deren Besitz sich siebzig verschiedene Firmen befinden, von denen einige an der Börse notiert werden.«
    »Ein wie großer Anteil der Phelan-Gruppe befindet sich in Ihrem Besitz?«
    »Etwa siebenundneunzig Prozent. Der Rest gehört einer Handvoll Firmenangehöriger.«
    Auch Theishen nimmt jetzt die Fährte auf. Lange hat er dazu nicht gebraucht.
    »Mr. Phelan, ist Ihr Unternehmen an der Firma Spin Computer beteiligt?«
    »Ja«, sage ich langsam, während ich Spin Computer im Dschungel meiner Unternehmungen einzuordnen versuche.
    »Wie viel davon besitzen Sie?«
    »Achtzig Prozent.«
    »Und Spin Computer ist eine Aktiengesellschaft?«
    »So ist es.«
    Theishen macht sich an einem Stapel amtlich aussehender Papiere zu schaffen, und ich kann von hier aus sehen, dass er den Jahres-Abschlußbericht und einige Vierteljahresberichte vor sich liegen hat, Dokumente, die sich jeder des Lesens und Schreibens halbwegs kundige College-Student beschaffen kann.
    »Wann haben Sie Spin erworben?« fragt er.
    »Vor etwa vier Jahren.«
    »Wie viel haben Sie dafür bezahlt?«
    »Zwanzig Dollar pro Aktie, insgesamt dreihundert Millionen.« Eigentlich möchte ich diese Fragen langsamer beantworten, bringe es aber nicht fertig. Ich brenne mit meinen Blicken Löcher in Theishen, so ungeduldig warte ich auf seine nächste Frage.
    »Und was ist das Unternehmen jetzt wert?«
    »Nun, gestern bei Börsenschluss wurden die Aktien mit dreiundvierzigeinhalb notiert, sie waren gegenüber dem Vortag um einen Punkt zurückgegangen. Seit ich das Unternehmen gekauft habe, ist es zweimal zu einem Aktiensplit gekommen, so dass es inzwischen rund achtfünfzig wert ist.«
    »Achthundertfünfzig Millionen?«
    »Richtig.«

    An dieser Stelle ist die Befragung im großen und ganzen vorüber. Wenn es mir meine geistigen Fähigkeiten erlauben, die gestrigen Schlusskurse an der Aktienbörse mitzubekommen, sind meine Widersacher sicherlich zufrieden. Ich kann schon fast ihr dämliches Grinsen sehen und ihr gedämpftes Hurragebrüll hören.
    Gut gemacht, Troy, gib ihnen Saures!
    Zadel greift in die Vergangenheit zurück. Damit will er wohl die Grenzen meines Gedächtnisses ausloten. »Mr. Phelan, wo sind Sie zur Welt gekommen?«
    »In Montclair, im Staat New Jersey.«
    »Wann?«
    »Am 12. Mai 1918.«
    »Wie war der Mädchenname Ihrer Mutter?«
    »Shaw.«
    »Wann ist sie gestorben?«
    »Zwei Tage vor dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor.«
    »Und Ihr Vater?«
    »Was ist mit dem?«
    »Wann ist er gestorben?«
    »Das weiß ich nicht. Er hat sich aus dem Staub gemacht, als ich ein kleiner Junge war.«
    Zadel sieht zu Flowe hinüber, der auf einem Notizblock eine ganze Reihe Fragen stehen hat. Flowe fragt. »Wer ist Ihre jüngste Tochter?«
    »Aus welcher Familie?«
    »Äh, der ersten.«
    »Das müsste Mary ROSS sein.«
    »Stimmt-«
    »Natürlich stimmt es.«
    »Und welches College hat sie besucht?«
    »Tulane, in New Orleans.«
    »Was hat sie studiert?«
    »Irgendwas Mittelalterliches. Dann hat sie schlecht geheiratet, wie die anderen auch. Das Talent dazu haben sie wohl von mir geerbt.« Ich kann richtig sehen, wie sie erstarren und alle Stacheln ausfahren. Und ich kann fast sehen, wie die Anwälte und die derzeitigen Lebensgefährten und/oder Ehepartner ein leichtes Lächeln unterdrücken, weil niemand bestreiten kann, dass ich in der Tat schlecht geheiratet habe.
    Und mit meinem Nachwuchs habe ich mich

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