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Das Teufelskind

Das Teufelskind

Titel: Das Teufelskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sah wieder diese Augen, die mich so sehr an die alte Nadine erinnerten.
    Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, daß mich mein Freund Bill Conolly von der Seite her beobachtete. Er wußte, was in mir vorging und welche Gefühle in meinem Innern tobten, deshalb sagte er nichts und hielt sich zurück.
    Schließlich entzog sich Nadine selbst meinem Griff, drehte sich und blieb neben mir sitzen. Ich nahm hastig einen Schluck und räusperte mir die Kehle frei.
    Bill meinte: »Ich glaube, John, daß der Kaffee bald fertig ist. Soll ich mal nachschauen?«
    »Laß mal. Sheila wird schon kommen.«
    »Wie du meinst.«
    Meine Zigaretten lagen griffbereit. Ich zündete mir ein Stäbchen an. Bill wollte keines. Wenn er rauchte, dann Pfeife. Wenigstens zu Hause, ansonsten qualmte er auch mal einen Glimmstengel.
    Wir sprachen noch über die letzten Fälle und kamen wieder zu dem Thema Dunkler Gral zurück Bis die Eßzimmertür zum zweitenmal aufgestoßen wurde.
    Diesmal erschien Sheila. »Darf ich die Herren dann bitten, am Tisch Platz zu nehmen?«
    »Sehr wohl, Gnädigste.«
    »Seit wann bist du so vornehm, John?«
    »Wenn es dein Mann schon nicht ist, muß ich es wenigstens sein.«
    Sheila lachte. »Sei du mal verheiratet.«
    »Da werde ich dich wohl kaum mit beglücken können.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sag das nicht. Also ich wüßte ja…«
    »Einen guten Platz, um Kaffee zu trinken«, stand Bill mir bei, bevor Sheila ihr Lieblingsthema noch weiter ausführen konnte.
    »Ihr haltet auch immer zusammen«, beschwerte sie sich und deutete auf die Stühle. Für drei Personen war gedeckt. Sheila hatte einen Schokoladenkuchen gebacken, denn sie wußte, daß ich ihn gern aß. Auf dem Tisch stand auch mein Blumenstrauß, den ich mitgebracht hatte, und ich zeigte mich ein wenig verwundert, was Sheila bemerkte.
    »Ist was?«
    »Kommt Johnny nicht?«
    Bills Frau verdrehte die Augen. »Er hat doch seine Freundin Lydia. Da ist er nicht mehr wegzubekommen. Aber keine Angst, du wirst ihn noch sehen, John.«
    Ich nahm Platz. »Ist er gewachsen?«
    »Und wie. Zudem ist er richtig frech geworden. Ein Lausebengel. Kommt auf seinen Vater raus.«
    »Alles Schlechte hat er von mir, das Gute von seiner Mutter. So ist das nun mal, John«, erklärte Bill und hob die Schultern. »Hättest du einen Sohn, wäre es nicht anders.«
    Sheila hatte Kaffee gekocht. Während sie einschenkte, schaute ich sie an. Bills Frau war schon frühlingshaft gekleidet. Sie trug eine weiße Bluse mit Matrosenkragen und einen weit geschwungenen roten Rock aus dünnem Leder. Ihr Haare hatte sie etwas schneiden lassen und sie hinter die Ohren gekämmt. So sahen die modernen Schnitte heutzutage wohl aus.
    Ich schaute auf meinen Kaffe und zog die Nase hoch.
    »Was ist denn mit dir?« fragte Sheila.
    »Herrlich der Kaffee.«
    Sheila setzte sich. Ihre Stirn hatte sich gerunzelt, und sie schaute mich skeptisch an »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    »Gera aber dein Mann ist dabei.«
    Bill ließ sich nicht stören. Er aß schon Schokoladenkuchen, und auch Nadine näherte sich und setzte sich neben meinem Stuhl auf den Boden.
    »Der Kaffee ist wirklich gut«, lobte ich Sheila noch einmal. »Er schmeckt so, wie ihn mir Glenda immer kocht.«
    Jetzt lächelte sie. »Hast du vergessen, daß Glenda einmal bei uns gewohnt hat?«
    Ich schlug mir gegen die Stirn. »Ja, daran habe ich nicht mehr gedacht. Deshalb also.«
    »Genau.«
    Ich nahm mir ebenfalls ein Stück Kuchen und hörte Bill fragen: »Von Jane hast du nichts mehr gehört - oder?«
    »Nein, in der letzten Zeit ist es ein wenig ruhiger geworden. Aber da braut sich etwas zusammen, dessen bin ich mir sicher.«
    »Und in der Teufelsschlucht wollte sie dich killen«, stellte der Reporter fest.
    »Nicht nur da. Ich denke an den lächelnden Henker. Aber lassen wir das, sonst schmeckt mir der Kuchen nicht mehr, bei dem sich Sheila so große Mühe gegeben hat.«
    Wir aßen mit gutem Appetit. Ich hatte auch Hunger, nahm ein zweites Stück und zusätzlich von dem Gebäck, das in einer Schale für uns bereitstand.
    Plötzlich knurrte Nadine.
    Da es ruhig war, hörten wir das Geräusch genau und erschraken auch. Nadine blieb nicht mehr liegen, stand auf, und ihr Fell sträubte sich. Ich schaute zuerst die Wölfin an, dann meinen Freund Bill. »Was hat sie nur?«
    »Keine Ahnung.«
    Sheila erhob sich. Sie legte die Serviette ab und schob den Stuhl zurück.
    »Wahrscheinlich kommt Johnny zurück«
    Sie hatte kaum ausgesprochen als der Gong

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