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Das Teufelsspiel

Das Teufelsspiel

Titel: Das Teufelsspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Schülerin. Die Errichtung der Falle ging zügig, aber gründlich vonstatten. Am Computer wurden sogar ein paar falsche Fotos angefertigt, auf denen Dellray mit Bill Clinton und Rudy Guiliani zu sehen war. Ashberry sollte auf keinen Fall vorzeitig Verdacht schöpfen und die Flucht ergreifen.
    Dann schilderte Rhyme, was in Mathers’ Büro geschehen war. Er schüttelte den Kopf. »Ich hätte selbst darauf kommen müssen, dass der Täter irgendwie mit einer Bank zu tun hatte. Er war in der Lage, große Bargeldbeträge abzuheben und die vorgeschriebenen Meldungen zu frisieren. Aber« – Rhyme nickte Cole zu – »was, zum Teufel, hatte er nur vor? Soweit ich weiß, sind Mitglieder einer Episkopalkirche nicht unbedingt Befürworter des fundamentalistischen Terrorismus.«
    Niemand lächelte. Typisch Banker und Anwälte – kein Sinn für Humor, dachte Rhyme. »Daher habe ich mich noch einmal eingehend mit den Beweisstücken beschäftigt und bin auf etwas Merkwürdiges gestoßen: Es gab keinen Funksender, um die Bombe zu zünden. Im Wrack des Lieferwagens hätte einer sein müssen, aber da war keiner.
    Wieso nicht? Eine mögliche Erklärung war, dass Boyd und seine Partnerin die Bombe dort versteckt und den Sender behalten hatten, um den arabischen Lieferanten zu töten und uns vom wahren Motiv für den Mord an Geneva abzulenken.«
    »Okay«, sagte Hanson. »Das wahre Motiv. Was war es?«
    »Ich musste lange darüber nachdenken. Geneva hat bis vor kurzem für eine Baufirma gejobbt und Graffiti von alten Häusern abgeschrubbt. Anfangs vermutete ich, sie habe gesehen, wie einige Mieter illegal aus ihren Wohnungen vertrieben wurden. Aber bei genauerer Überprüfung stellte sich heraus, dass die Sanford Bank nichts mit diesen Sanierungsprojekten zu tun hatte. Was blieb noch? Ich konnte lediglich auf unseren ursprünglichen Verdacht zurückkommen …«
    Er berichtete von der alten Ausgabe der Coloreds’ Weekly Illustrated, die Boyd gestohlen hatte. »Mir war entfallen, dass jemand schon seit längerem nach Exemplaren dieser Zeitschrift gesucht hatte – noch bevor Geneva angeblich den Lieferwagen und den Terroristen sah. Ich glaube, Ashberry ist zufällig auf den besagten Artikel gestoßen, als letzten Monat das Archiv der Sanford-Stiftung renoviert wurde. Dann hat er weitere Nachforschungen angestellt und etwas wirklich Beunruhigendes herausgefunden, das seine ganze Existenz zugrunde richten konnte. Er hat das Exemplar der Stiftung beseitigt und kam zu dem Schluss, auch alle anderen Ausgaben des Magazins müssten vernichtet werden. Im Laufe der letzten Wochen spürte er die meisten der Exemplare auf – aber eines fehlte noch: Der Bibliothekar im afroamerikanischen Museum in Midtown hatte den entsprechenden Mikrofilm aus dem Archiv bereits angefordert und muss Ashberry erzählt haben, dass sich zufällig auch ein junges Mädchen für dieselbe Ausgabe interessierte. Ashberry wusste, dass er sowohl den Artikel als auch Geneva aus dem Weg räumen musste; und den Bibliothekar ebenfalls, denn der konnte eine Verbindung zu ihm herstellen.«
    »Aber ich verstehe immer noch nicht den Grund«, sagte Cole, der Anwalt. Seine mürrische Laune war zu einer starken Verärgerung angewachsen.
    Rhyme fügte das letzte Puzzleteil ein: Er erzählte die Geschichte von Charles Singleton, von der Farm, die er von seinem ehemaligen Besitzer erhalten hatte, von dem Diebstahl bei dem Bildungsfonds für Freigelassene – und von der Tatsache, dass der einstige Sklave ein Geheimnis hatte. »Das war die Ursache dafür, dass man Charles im Jahre 1868 diesen Einbruch angehängt hat. Und auch die Ursache für Ashberrys Versuche, Geneva zu ermorden.«
    »Ein Geheimnis?«, fragte Stella, die Assistentin.
    »O ja. Ich habe letztendlich herausbekommen, worum es sich handelte. Mir fiel ein, was Genevas Vater mir erzählt hatte: dass Charles an einer Schule für freie Schwarze unterrichtet und Apfelwein an Arbeiter verkauft habe, die in der Nähe seiner Farm Boote bauten.« Rhyme schüttelte den Kopf. »Ich wagte eine Vermutung. Es hieß, seine Farm habe im Staat New York gelegen … und das stimmte auch. Nur dass sie nicht außerhalb der Stadt lag, wie wir die ganze Zeit gedacht hatten.«
    »Nein? Wo denn?«, fragte Hanson.
    »Das lässt sich leicht bestimmen, wenn man weiß, dass es hier im Stadtgebiet bis zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts zahlreiche Farmen gegeben hat.«
    »Soll das heißen, seine Farm befand sich in Manhattan?«, fragte Stella.
    »Nicht

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