Das Teufelsweib von Chicago
an seinen Hals. Sie wollte, dass alles leicht und spielerisch und unbeschwert blieb. “Habe ich bestanden?”
Er lachte ein tiefes, raues Lachen, das ihn nach der körperlichen Anstrengung Kraft zu kosten schien. “Du lernst schnell.” Er schlug die Augen auf, um sie anzusehen. “Du hast definitiv eine Eins plus verdient.”
Sie konnte das kleine Lächeln, das ihre Lippen umspielte, nicht unterdrücken. “Du bist ein großartiger Lehrer”, entgegnete sie und gab das Kompliment zurück. “Dir ist doch klar, dass wir sicherstellen müssen, dass diese überdurchschnittliche Note auch weiterhin bestehen bleibt, oder?”
“Dann sollten wir uns einen Extrabonus verdienen, indem ich mich revanchiere.” Er zog an der Kordel, die ihre Jeans zusammenhielt.
Bevor er jedoch ihre Hose öffnen und sie mit geschickten, kunstfertigen Berührungen zum Dahinschmelzen bringen konnte, zog sie sich zögerlich aus seiner Reichweite zurück. “So verlockend das auch klingt, aber ich muss gehen.”
Stirnrunzelnd blickte er sie an und wirkte überrascht. “Wohin?”
“Einkaufen.”
Er zog seine Hose hoch und machte den Knopf zu. “Einkaufen?”, wiederholte er und klang entgeistert.
“Ja, einkaufen.” Sie reichte ihm sein T-Shirt, das neben ihr auf dem Sitz gelegen hatte. “Ich muss noch ein paar Dinge für heute Abend besorgen – vor allem etwas zum Anziehen.”
Er musterte sie bedächtig, heiß, als er sie mit seinen Blicken auszog. “Was ist, wenn ich mir wünsche, dass du gar nichts trägst?”
Hitze jagte durch ihren Körper, entfachte erneut ihre Lust und reizte sie, zu bleiben und sein Angebot, sich zu revanchieren, doch anzunehmen. “Aber wo bliebe da der Spaß?”, brachte sie schließlich hervor. “Ich möchte etwas kaufen, das dich verführt und wahnsinnig macht …”
Er stöhnte laut auf. “Aha, dann sind wir also wieder an diesem Punkt angelangt.”
Sie hauchte einen Kuss auf seine Lippen. “Ja.” Sie freute sich darauf, ein Outfit zu finden, das ihn vor brennender Begierde um den Verstand bringen würde. “Wenn du dich dann besser fühlst, verspreche ich dir, dass ich heute Abend ganz dir gehöre.”
Ein sündiges Lächeln umspielte seine Mundwinkel, und seine grünen Augen funkelten vor Vorfreude. “Worauf du dich verlassen kannst, Süße. Denn heute Abend bestimme
ich
, wo es langgeht.”
Wenig später kuschelte Jace sich an die Rückenlehne des Sofas und sah zu, wie Leah eine CD in die Stereoanlage schob. Einen Augenblick später erfüllten sanfte Klänge das Wohnzimmer und verstärkten die romantische, anregende Atmosphäre, die Leah für sie beide geschaffen hatte.
Leah hatte Wort gehalten. Als sie die Tür geöffnet und ihn begrüßt hatte, war Jace sofort heiß geworden. Das seidig schimmernde Oberteil aus purpurroter Spitze betonte ihre Brüste, und die passende Hose mit Kordel umspielte sinnlich ihre Hüften und schlanken Beine, wann immer sie sich bewegte. Sie nannte das zweiteilige Outfit einen “lässigen Wohlfühlanzug”, und er fand, dass es schlichtweg illegal sei, sexy Wäsche wie diese außerhalb des Hauses zu tragen.
Nicht, dass sie vorhatten, an diesem Abend das Haus zu verlassen – zum Glück, wie er fand. Denn er war nicht in der Stimmung, Leah mit irgendjemandem zu teilen.
Sie zündete ein halbes Dutzend Stumpenkerzen an, die verteilt auf den Tischchen, in der Schrankwand und auf den Regalen standen, und schaltete dann die Lichter aus. Nur in einer Ecke des Zimmers brannte eine kleine Lampe. Sie wandte sich ihm zu, und der leuchtende Glanz des Kerzenlichts ließ ihre nackte Haut warm schimmern. Ihre kastanienbraunen Haare fielen in sanften Locken über ihre Schultern. Sie blickte ihn aus verhangenen Augen an. Diese Frau wusste, wie die Nacht enden würde.
Es war eine berauschende Vorstellung, dass das Selbstvertrauen dieser aufregenden Frau zum Teil aus ihrem gemeinsamen Wochenende hervorgegangen war. Jace nahm an, dass sie diese sinnlichen Neigungen schon immer in sich gehabt hatte – sie hatte nur auf den richtigen Moment gewartet, um sie zu zeigen. Auf den richtigen Mann. Auf den Mann, der sich Zeit nahm, sich Mühe gab und ihr die Möglichkeit ließ, ihre hemmungslose Seite zu erkennen und sich ihren erotischen Stimmungen und Fantasien hinzugeben.
Und sie hatte ihn erwählt. Er war der glückliche Mann, der sie auf dieser Entdeckungsreise begleiten durfte. Jace hatte akzeptiert, dass dieses Abenteuer keine Verpflichtungen oder Erwartungen beinhaltete,
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