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Das Teufelsweib von Chicago

Das Teufelsweib von Chicago

Titel: Das Teufelsweib von Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janelle Denison
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niemanden. Hastig schnappte sie sich ihren knielangen Mantel aus dem Garderobenschrank, um ihr knappes Outfit zu verbergen, und knotete den Gürtel zusammen. Ein flüchtiger Blick durch den Spion verriet ihr, dass Jace auf der anderen Seite der Tür stand.
    Überrascht über seinen unerwarteten Besuch, öffnete sie die Tür. Sofort fiel ihr sein angespannter Gesichtsausdruck auf. Sein dichtes Haar war zerzaust, als wäre er wiederholt mit den Fingern hindurchgefahren. Er sprühte vor Ungeduld und Energie.
    “Jace”, sagte sie atemlos und mit mehr als nur ein bisschen Unsicherheit in der Stimme. “Ich wollte dich gerade besuchen.”
    “Gut, dann habe ich dir den Weg erspart”, erwiderte er bestimmt und ging, ohne ihre Aufforderung abzuwarten, an ihr vorbei ins Apartment. Als würde sie ihm jemals den Zutritt zu irgendeinem Teil ihres Lebens verwehren.
    “Das hast du tatsächlich”, erwiderte sie, schloss die Tür und lehnte sich gegen den Rahmen. Ihr wollte einfach kein Grund einfallen, warum er wiedergekommen war.
    Also fragte sie ihn geradeheraus. “Was machst du hier?”
    Er stemmte die Hände in die Hüften und wirkte unerbittlich. “Du kannst Brent nicht heiraten.”
    Diese Worte waren so ziemlich das Letzte, was sie aus seinem Mund zu hören erwartet hätte. Doch zugleich fühlte sie sich überglücklich. Ihr Pulsschlag beschleunigte sich. Aber bevor sie Jace von seiner irrtümlichen Vermutung erlöste, wollte sie die Gründe für seine unnachgiebige Forderung hören.
    “Warum nicht?”, fragte sie.
    “Weil ich dich schon will, solange ich denken kann. Und nach diesem Wochenende kann ich dich nicht gehen lassen, damit du einen anderen Mann heiratest – vor allem keinen Mann, der dich nicht zu schätzen weiß.”
    Ihr stockte der Atem, und sie brachte kein Wort über die Lippen. Doch er schien noch eine Menge mehr zu sagen zu haben, also blieb sie, wo sie war, und hörte ihm einfach nur zu.
    “Ich bin vor jeder Art fester Bindung davongelaufen, seit ich ein Kind war – zuerst, weil mein Vater mich verlassen hat, dann, weil meine Mutter mich abgelehnt hat. Ich habe einfach nicht geglaubt, dass ich einem Menschen geben kann, was er braucht. Es war so viel leichter und einfacher, allein zu bleiben, als irgendjemanden an mich heranzulassen.” Er machte einen Schritt auf sie zu, verringerte den Abstand, der zwischen ihnen war, und erfüllte die Luft, die sie atmete, mit dem berauschenden Duft nach Orange. “Doch du warst immer für mich da”, murmelte er sanft. “Sogar als ich nicht wusste, wie sehr ich dich brauche.”
    Innerlich schmolz sie dahin. Seine Worte berührten sie tief. “Dafür sind Freunde doch da.”
    “Ja, du bist eine Freundin, aber du hast mich schon immer in Versuchung geführt, Leah. Jahrelang habe ich gegen die Anziehungskraft angekämpft, die du auf mich ausgeübt hast.”
    Mit großen Augen blickte sie ihn an. “Das hast du getan?”
    “Mehr, als du dir vorstellen kannst.” Er stützte sich mit der Hand am Türrahmen hinter ihr ab, neigte seinen Kopf und strich mit den Lippen über ihren Hals. Die wundervolle, innige Berührung ließ sie erschauern. “Du verstehst mich. Du weißt, wer ich war und woher ich komme, und du nimmst mich als den Menschen an, der ich geworden bin – sogar noch eher, als ich es konnte. Ich will für dich der Mann sein, den du dir wünschst und den du brauchst. Bitte gib mir eine Chance.”
    “Die Chance gehört dir”, flüsterte sie. Sie umschloss sein Gesicht mit beiden Händen und blickte ihm in die Augen. “
Ich
gehöre dir.”
    Er lehnte seine Stirn an ihre. “Dann antworte Brent mit einem Nein.” Seine Stimme klang abgehackt, verzweifelt.
    Sie lächelte und küsste ihn auf den Mund. “Das habe ich längst getan. Ich hatte schon vor unserem gemeinsamen Wochenende meine Zweifel, aber nachdem ich mit dir zusammen war, wusste ich, dass ich Brent nicht heiraten kann.”
    Er erschauerte, und seine Erleichterung war beinahe mit Händen greifbar. “Gott sei Dank.” Doch sein Blick verfinsterte sich wieder, als ihm weitere Zweifel kamen. “Deine Familie war so gut zu mir, und ich möchte deine Eltern oder deinen Bruder nicht enttäuschen, indem ich mit dir zusammen bin.”
    “Oh, Jace … sie zu enttäuschen dürfte wohl kaum möglich sein. Sie lieben dich genauso sehr wie ich, und du bist ein Teil der Familie.”
    Er tippte mit einem Finger an ihr Kinn und hob es an, damit er ihr tief in die Augen sehen konnte. Aufmerksam betrachtete er

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