Das Teufelsweib von Chicago
Sekretärin Lynn und ging dann weiter in das Hinterzimmer, wo Jace für sich selbst ein kleines, aber gut ausgestattetes Büro eingerichtet hatte. Außer seinem Schreibtischstuhl gab es keine weitere Sitzgelegenheit, aber sie war innerlich sowieso viel zu aufgewühlt, als dass sie untätig hätte herumsitzen können. Und so lief sie rastlos auf dem schmalen grauen Teppich vor seinem Schreibtisch auf und ab und probte stumm noch einmal ihre Bitte.
Ein paar Minuten später kam er ins Büro. Er trug ein sauberes T-Shirt und eine frische Jeans, und alle Ölspuren von seinen Armen und Händen waren verschwunden. Der vertraute erregende Geruch von Orangen und Zitronen umgab ihn. Dieser Duft stammte von einem speziellen Reinigungsmittel, mit dem er den Schmutz entfernte, der sich beim Arbeiten mit Motoren und Autoteilen an den Händen festsetzte.
Er reichte ihr eine Flasche mit stillem Wasser und öffnete eine Dose Cola für sich. “Also, was führt dich hierher?”, fragte er und warf ihr einen warmherzigen Blick zu. “Nicht, dass ich mich nicht freuen würde, dich zu sehen, aber du scheinst etwas … in Gedanken zu sein. Als würde dich etwas beschäftigen.”
Sie waren schon so lange Freunde, dass er ihr an der Nasenspitze ansah, in welcher Stimmung sie war. “Mich beschäftigt tatsächlich etwas”, gab sie zu. Geduldig wartete er darauf, dass sie fortfuhr. Sie drehte die kühle Wasserflasche in ihren Händen. “Ich brauche deine Hilfe. Das heißt, wenn du bereit bist, mich zu … unterstützen.”
Er stellte sein Getränk auf den Schreibtisch, wandte sich Leah zu und packte sie behutsam an den Schultern. Seine ganze Aufmerksamkeit galt ihr. Die Art, wie er mit den Daumen träge über ihre nackten Arme strich, löste ein warmes Gefühl in ihr aus, das sich bis in den Bauch ausbreitete.
Sie hatte schon immer geahnt, dass eine bloße Berührung von Jace ausreichen würde, um ein ganzes Feuerwerk in ihr zu entzünden. Was sie nur noch deutlicher daran erinnerte, was zwischen ihr und Brent fehlte; dieser offensichtliche Unterschied ließ sich nicht leugnen. Und genau das machte die Frage, die sie Jace jetzt stellen wollte, noch umso bedeutender.
Besorgt runzelte Jace die Stirn. Zum Glück saß die Seidenbluse locker genug, dass er nicht sehen konnte, wie sich ihre Brustspitzen aufgerichtet hatten. Und wenn ihm die Gänsehaut aufgefallen war, die durch seine Berührung auf ihren Armen entstanden war, so erwähnte er dieses verräterische Zeichen nicht.
“Süße, was auch immer es ist, du weißt, dass ich für dich da bin”, sagte er und rief ihr damit wieder ins Gedächtnis, warum sie eigentlich da war. “Du musst mir nur sagen, was du brauchst.”
Sie erwiderte Jaces Blick, holte tief Luft und nahm all ihren Mut zusammen. Und mit dem Gedanken an die Fantasie aus
Sexcapades
, die sie auf diesen Weg gebracht hatte, wagte sie zum zweiten Mal an diesem Tag etwas Außergewöhnliches: “Ich möchte, dass du mir zeigst, was einen Mann anmacht und wie man ihn im Bett verwöhnt.”
Jace blinzelte verwirrt und sah die Frau an, die vor ihm stand. Er musste träumen. Eine andere Erklärung gab es nicht. Die Worte, die gerade über diese wundervollen Lippen gekommen und an seine Ohren gedrungen waren, mussten Teil eines Traums sein, eines lang gehegten, inbrünstigen Traum.
Leah war alles andere als eine offenherzige Frau. Ein solch unmoralisches Angebot hätte er von ihr niemals erwartet. Nein, Leah war eher der klassische, konventionelle Typ Frau – innerlich und äußerlich. Die schlichte cremefarbene Bluse und der blaue Rock, die sie trug, unterstrichen das Bild, das er von ihr hatte, und sagten ihm außerdem, dass sie geradewegs aus dem Ingenieurbüro kam, in dem sie als Sekretärin arbeitete. Doch so konservativ sie sich auch kleidete, konnte er nicht abstreiten, einige angenehme Stunden damit zugebracht zu haben, sie sich unter ihrer hochgeschlossenen Kleidung nackt vorzustellen. Er hatte sich ausgemalt, wie es sein würde, mit seinen Händen über ihre kleinen festen Brüste zu streichen, die köstlichen Kurven ihrer Taille und Hüften zu erkunden, die seidige Zartheit ihrer nackten Haut zu spüren …
Energisch schüttelte er den Kopf. Offensichtlich ging seine Fantasie mit ihm durch. Niemals würde ein nettes, vernünftiges Mädchen wie Leah Burton ihm die Bitte antragen, ihr Lehrer für Verführungskünste zu werden – egal, wie sehr er sich das auch wünschte.
Als er die Schwester seines Freundes zum
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