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Das Titanic-Attentat

Das Titanic-Attentat

Titel: Das Titanic-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Wisnewski
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»Ermittler« auf die Druckanzeige der Presse – und siehe da: Die Nieten versagen bereits bei einem Druck von 690 bar! Quod erat demonstrandum! »Das Experiment war erfolgreich«, konstatiert die Dokumentation zu Bildern des in Zeitlupe daherschreitenden Ermittlers Penoyer. Bleiben nur noch zwei Fragen:
    Wie kam das NIST eigentlich auf die enorm hohe Stabilitätsanforderung von 965 bar? Das sind knapp zehn Millionen Kilogramm auf jedem einzelnen Quadratmeter, also 10 000 Tonnen!
Welchem Druck waren die Seitenwände der
Titanic
im Moment des Ereignisses überhaupt ausgesetzt, und woher will man das wissen? Das hing schließlich von vielen Faktoren ab, u.a. der Geschwindigkeit von
Titanic
und Eisberg, dem Aufprallwinkel und der Aufprallfläche (je geringer die Fläche, desto höher der Druck). Das heißt: In Wirklichkeit kennt diesen Druck kein Mensch.

Beweiskraft: null Komma null
    Nach dieser Simulation sei die Ursache für den Untergang der
Titanic
nun jedoch klar, behauptet die Dokumentation. Ja, mehr noch: Jetzt könnten die letzten Minuten vor der Katastrophe gar »rekonstruiert« werden: Als auf der
Titanic
-Beplankung bei der Kollision ein Druck von 965 bar entstanden sei, seien die Nieten gebrochen und fünf Abteilungen des Schiffes voll Wasser gelaufen. Nach dem Motto: Nicht derjenige, der mit 100 km/h über eine Kreuzung rast, hat Schuld, sondern das dumme Auto, dessen Struktur bei einem Aufprall versagt.
     
    In Wirklichkeit ist die Beweiskraft dieses beeindruckenden Experiments null Komma null – und zwar, weil fast sämtliche Daten fehlen, die man bräuchte, um diesen Vorfall vernünftig zu berechnen. Das Experiment und die Milchmädchenrechnungen sollen beim unbedarften Zuschauer lediglich Eindruck schinden. Dabei stellt sich jedoch nach wie vor die Frage: Warum hat es der Untergang der
Titanic
nötig, auf diese plumpe Weise erklärt zu werden?
    Die zehn dümmsten Ausreden
für den Untergang der
Titanic
    Zusammenfassend habe ich hier einmal die zehn dümmsten Ausreden für den Untergang der
Titanic
zusammengestellt, die mir begegnet sind:
    Der Ausguck hatte keine Ferngläser, weil diese in einem Schränkchen weggeschlossen waren und den Schlüssel jemand mitgenommen hatte.
Die Leute im Ausguck konnten nichts sehen, weil ihnen die Augen tränten (ein Problem, das sicher leicht zu vermeiden gewesen wäre).
Es ist einfach sicherer, in ein Eisfeld hineinzusteuern, als außen herumzufahren.
Man fährt immer mit Volldampf durch ein Eisfeld, um schneller wieder herauszukommen.
Man kümmerte sich damals nur um Hindernisse, die groß genug waren, ein Schiff zu versenken, alle anderen Schäden waren egal.
Der Kapitän hielt die
Titanic
für unsinkbar (und sich selbst wohl für unsterblich), deshalb achtete er nicht weiter auf die Eisberge (siehe auch Nr. 5).
Der Funker der
Titanic
kümmerte sich nicht um Eiswarnungen, wenn sie nicht ausdrücklich an die Brücke adressiert waren (» MSG «), und glaubte demnach wohl, dass »nicht korrekt adressierte« Eisberge unschädlich seien.
Obwohl er seine Eiswarnung noch nicht richtig an den Mann gebracht hatte (auf der
Titanic
), legte sich der Funker der nahe gelegenen
Californian
in die Koje und verschlief den Untergang der
Titanic
.
Der Kapitän hatte nicht etwa zu wenig, sondern zu viel Erfahrung, und das ist ganz schlecht.
Das Ruder der
Titanic
war viel zu klein.
    Wenn Sie mich fragen: eine Zumutung. Und da bin ich in bester Gesellschaft. Schon der weltberühmte Dramatiker George Bernard Shaw erregte sich über die wahre »Explosion an abscheulichen, romantischen Lügen« im Zusammenhang mit der
Titanic
-Katastrophe: »Mr. Shaw kritisiert die Geschichten über ›Frauen und Kinder zuerst‹ und die Ehrbezeugungen an Kapitän Smith, über den, wie er sagt, in den Zeitungen geschrieben wird, ›als sei er ein Nelson‹. Während das Einzige, was man wirklich über Kapitän Smith weiß, darin besteht, dass er ein Schiff verlor, indem er absichtlich und bewusst mit der höchsten Geschwindigkeit, welche die Kohle hergab, in ein Eisfeld hineindampfte.« [5]
    Der gebürtige Ire Shaw stand dem Gegenstand näher, als man denkt, kam er doch an derselben irischen Ostküste zur Welt wie die
Titanic
. Das Riesenschiff wurde nur etwa 100 Kilometer von seinem Geburtsort Dublin entfernt in Belfast gebaut. Es hat Shaw sicherlich geschmerzt, dass dieser Gegenstand des irischen Nationalstolzes offenbar mutwillig zu Schrott gefahren worden war.
     
    Fazit: In Wirklichkeit werden

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