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Das Titanic-Attentat

Das Titanic-Attentat

Titel: Das Titanic-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Wisnewski
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Torpedowarnung des Ausgucks der
Lusitania,
der das Geschoss kommen sah, wurde glatt ignoriert. Ja, selbst die Deutschen hatten vor Abfahrt des Schiffes in den USA Zeitungsanzeigen geschaltet, in denen vor der Benutzung der
Lusitania
gewarnt wurde, weil sie verdächtigt wurde, Kriegsgüter zu transportieren und daher als potenzielles Ziel betrachtet wurde. Genau wie bei der
Titanic
absolvierte auch der
Lusitania
-Kapitän extra noch eine Kursänderung, die das Schiff erst in das Zentrum des Gefahrengebiets führte. Kurz: Die
Lusitania
wurde sehenden Auges direkt vor die Torpedorohre deutscher U-Boote geführt, um als Folge der Versenkung die USA in den Krieg mit Deutschland hineinzuziehen (was auch gelang).
    Allerdings wunderte sich selbst der deutsche U-Boot-Kapitän Walther Schwieger [256] über die Effektivität des Torpedos. Das Geschoss beschädigte jedoch einen Kohlebunker auf der Steuerbordseite, woraufhin eine massive, sekundäre Explosion den Schiffsrumpf komplett aufriss. Ob der Kohlebunker wohl brannte, um auf diese Weise dem Torpedotreffer eine interne Explosion hinzuzufügen und die maximale Propagandawirkung zu erreichen?

Das Ende der White Star Line
    Womit sich abzeichnet, dass zur konspirativen Versenkung solcher Schiffe immer wieder dieselben Methoden benutzt wurden: Zusammen mit eindringendem Wasser verwandelt sich ein brennender Kohlebunker in eine äußerst wirksame Bombe, die sogar in der Lage sein kann, ein Schiff auseinanderzureißen. Die Motive liegen jeweils auf der Hand: Propaganda, inszenierte Kriegsgründe oder Versicherungsbetrug – im Fall der
Titanic
möglicherweise verbunden mit einer gewissen Aversion gegen bestimmte bedeutende Passagiere.
     
    An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Das Ergebnis des Schiffskrieges zwischen J. P. Morgan und Großbritannien: Quasi als Verneigung und Anerkennung der Seemacht Großbritanniens wurde die
Gigantic
in
Britannic
umbenannt. Die
Olympic
und die
Britannic
fuhren im Ersten Weltkrieg für die britische Navy.
    »Nach Ende des Ersten Weltkrieges befand sich die IMM in desolaten Verhältnissen«, schreibt Zöllner. »Enorme wirtschaftliche Schwierigkeiten lasteten auf dem Konzern.« Schließlich sei man gezwungen gewesen, die White Star Line zu verkaufen. »In England hörte man dies sehr gerne. Sehr groß war dort das Interesse, die ehemals britischen Gesellschaften wieder zurückzuholen und, natürlich erfolgreicher als die Amerikaner, wieder zum Erfolg zu führen«. [257] Tatsächlich fand sich auch ein britisches Konsortium, das zum Kauf bereit war. Doch noch immer hielten die USA an ihren strategischen Überlegungen fest, die von Anfang an bei der Übernahme der britischen Schifffahrtskapazitäten eine Rolle gespielt hatten. Niemand geringerer als Präsident Woodrow Wilson verhinderte den Verkauf, da er gegen nationales Interesse sei. [258] Noch einmal entlarvten die USA auf diese Weise ihr strategisches Interesse an den britischen Schifffahrtslinien.
    Während die
Britannic
1916 unter ähnlich dubiosen Umständen wie die
Titanic
sank, wurde die
Olympic
(also die wirkliche
Titanic
) erst 1935 außer Dienst gestellt und 1937 verschrottet. Die White Star Line aber wurde bereits 1934 von der königlichen Cunard Line geschluckt. Wehte auf den von der White Star Line eingebrachten Schiffen anfangs noch die der White-Star-Flagge über der der Cunard-Flagge, wurde die Cunard-Flagge ab 1950 auf allen Schiffen über die White-Star-Flagge gesetzt.
     
    J. P. Morgan starb knapp ein Jahr nach dem Untergang der
Titanic
im Alter von 75 Jahren in Italien. Das lag nach allgemeiner Ansicht allerdings weniger an dem Schock über den Untergang der
Titanic,
sondern eher an dem Stress, dem er ab Herbst 1912 während peinlicher Befragungen im Kongress über seine Kartelle ausgesetzt war.
    Ab Dezember 1912 wurde Morgan vor dem Banken- und Währungsausschuss des Kongresses »gegrillt«. Ein scharfsinniger Anwalt namens Samuel Untermyer »wollte beweisen, dass die führenden New Yorker Banken – J. P. Morgan & Co., National City, First National, Bankers Trust und Guaranty Trust – das Kapital und das Kreditwesen des Landes fest im Griff hatten«, schreibt Morgan-Biograph Jeremy Byman. [259] Der Bildung des mächtigsten Trusts, der jemals unter seinen Händen geschaffen wurde, konnten die Untersuchungen jedoch nichts anhaben: der Zentralbank Federal Reserve (am 23. Dezember 1913).
    Erstaunlicherweise unterzeichnete Präsident Wilson als Folge dieser

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