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Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Tor zur Ewigkeit: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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schweren Herzens, nach draußen zu gehen und zu sehen, wen sie unauffällig nach Thomas’ Verbleib fragen konnte.
    »He!«, rief eine gedämpfte Stimme, als sie aus dem Gotteshaus ins helle Tageslicht hinaustrat.
    Catlin blinzelte, legte die Hand über die Brauen, um die Augen zu beschirmen, und sah sich fragend um.
    »Hier!«
    »Thomas!«, antwortete Catlin ebenfalls im Flüsterton und eilte auf den großen Lehmhaufen zu, neben dem der Freund kauerte. »Warum bist du nicht beim Singen?« Sie sah mit gerunzelter Stirn auf ihn hinab. »Was tust du da überhaupt?«
    Thomas stand ein wenig umständlich auf und klopfte sich den Staub aus der viel zu großen Kutte. »Ich darf einen ganzen Monat lang nicht singen. Ich soll arbeiten, um nachzudenken, hat der Novizenmeister gesagt. Er hält das für eine wirklich harte Strafe«, sagte er spöttisch und kniff verschwörerisch ein Auge zu.
    Thomas hatte eine wunderbare, klare Stimme und vertat sich nie im Ton, was man von den anderen Novizen eher nicht sagen konnte. Die Mönche glaubten daher, dass ihm das Singen etwas bedeutete und er sich die Strafe darum wohl zu Herzen nähme. Thomas aber war das Singen nicht nur vollkommen gleich, es war ihm gar Bürde, denn er hasste es, so lange in der Kirche still stehen zu müssen. Von klein auf war er an körperliche Arbeit gewöhnt und brauchte Bewegung wie die Luft zum Atmen.
    Als er bemerkte, dass Catlin auf seine schmutzigen Hände starrte, hob er die Rechte und tat so, als wolle er ihr das Gesicht beschmieren.
    »Igitt, das stinkt ja!« Catlin rümpfte erstaunt die Nase. »Was ist das denn?«
    »Lehm mit Pferdemist.« Thomas grinste zufrieden. »Ich soll dem Glockengießer helfen.« Er beugte sich zu ihr vor und senkte die Stimme. »Komm mit, ich zeige dir, wo er arbeitet.« Dann ergriff er den Eimer, der neben ihm stand. »Ich muss dann wieder!«, sagte er laut, winkte ihr zu, als verabschiede er sich, und wandte sich ab. Es sollte nicht auffallen, dass Catlin ihm folgte, darum nickte sie und tat, als schlendere sie noch ein wenig herum. Man konnte schließlich nie wissen, welcher der Brüder einen aus der Ferne beobachtete oder plötzlich hinter einem stand. Auch wenn jeder in der Abtei wusste, dass Catlin und Thomas schon seit Kindertagen befreundet waren, so sahen es die Mönche doch nicht gern, wenn die beiden allzu lange miteinander sprachen. Seit sein Vater ihn im Kloster untergebracht hatte, gehörte der Junge der Kirche, und die wachte strengstens darüber, dass keines ihrer Schäfchen vom rechten Weg abkam.
    Thomas war im Durchgang des steinernen Turmes verschwunden, den die Normannen einst errichtet hatten. Catlin blickte sich unauffällig um und folgte ihm. Ihr Freund stand in einer tiefen Grube in der Mitte des Turmes neben einer großen Form aus Lehm.
    »Wie geht das mit dem Glockengießen?« Catlin sah sich neugierig um. Es gab keinen Amboss, keine Esse und kaum Werkzeug. Nur Backsteine, Kellen und Hämmer lagen herum. »Ist das ein Ofen?« Sie deutete in die Grube.
    »Nein, das ist der Glockenkern.« Thomas strich über die Form und machte ein nachdenkliches Gesicht. »Darüber kommt die Falsche Glocke und dann …«
    »Falsche Glocke?« Catlin verstand nicht, was er meinte.
    Thomas lächelte nur geheimnisvoll.
    Fragen über Fragen stolperten in Catlins Kopf umher. »Geschmiedete Glocken klingen anders als gegossene. Woran das wohl liegt?«, überlegte sie. »An den Metallen, die der Glockengießer dazu auserwählt? Oder an der Form der Glocke? Und ihre Größe … ist nicht auch die Größe einer Glocke von Bedeutung für ihren Klang?« Sie legte den Kopf schief und sah Thomas mit großen Augen an.
    »Ist mächtig viel Arbeit, so eine Glocke«, behauptete Thomas, ihre Fragen geflissentlich überhörend, nahm eine Handvoll Lehm aus einem der Eimer und verteilte ihn geschäftig auf der Glockenform.
    »Wirst du wohl die Finger da wegnehmen!«, donnerte eine kräftige Stimme, und Thomas fuhr herum. »Ich habe dir verboten, den Kern anzurühren, oder nicht?«
    Catlin konnte das Gesicht des Mannes nicht erkennen, der in einem dunklen Winkel des Turmes stand.
    Thomas nickte schuldbewusst und sah aus wie das schlechte Gewissen persönlich. »Es tut mir leid, Meister, ich habe nur …«, versuchte er sich kleinlaut zu verteidigen, als der Glockengießer näher trat.
    »Ein falscher Handgriff kann alles zunichtemachen!«, blaffte der Glockengießer und stieg über eine Holzleiter in die Grube hinab. Zu erpicht darauf,

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