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Das Totenhaus

Das Totenhaus

Titel: Das Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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schüttelte den Kopf und sah Mike fragend an.
    »Ein kleiner goldener Schlüssel. Keine Markierungen, keine Nummer.«
    »War sonst noch was dabei?«
    »Nein. Er lag unter einigen Privatnotizen in seiner obersten Schublade. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wo er hineinpasst. Sorg dafür, dass einer deiner Klone schon mal einen Durchsuchungsbefehl vorbereitet.«
    Er ließ den Motor aufheulen und machte auf der ruhigen Straße eine Kehrtwende. »Und, last but not least, werden wir uns mit Dr. Claude Lavery unterhalten.«
    »Jetzt? Ist er zurück? Warum -«
    »Weil Bart Frankel heute Vormittag auf dem Weg zu ihm war, bevor er so unsanft von der Straße geschubst wurde.«
     
    24
     
    »Hat Tony Parisi dir von Lavery erzählt?«
    »Nein, er rief bei Bart zu Hause an. Ich hatte ihn schon fast so weit, dass wir anschließend dorthin gefahren wären, um zu sehen, ob wir was finden würden. Wenn Barts Leben so vermurkst war, wie es den Anschein hat, ist bei ihm wahrscheinlich einiges zu finden, was wir uns anschauen sollten. Wie dem auch sei, eines seiner Kinder war gerade kurz vom Krankenhaus heimgekommen und ging ans Telefon, was unserem Plan fürs Erste einen Strich durch die Rechnung machte.«
    Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es Barts drei Kindern mit alledem gehen musste.
    »Aber als Tony die Tochter fragte, warum ihr Vater das Haus so früh am Morgen verlassen hatte, sagte sie, dass ihn letzte Nacht ein Mann angerufen hatte und dass Bart ihr gesagt hatte, dass er nach New York fahren müsse, um sich mit ihm zu treffen. Neben dem Telefon lag ein Block, auf dem Laverys Name und Telefonnummer standen.«
    »Nicht schlecht für die kurze Zeit.«
    »Einfacher, als wenn ich dein Büro nach etwas Wertvollem durchsuchen müsste. Du hast vier Extrapaar Schuhe unter dem Schreibtisch, mit verschieden hohen Absätzen, je nach Anlass. Feinstrumpfhosen, Nagellack, Parfüm und extrastarke Kopfschmerztabletten in den Schubfächern. Wenn dich jemand aus dem Weg räumt, muss Battaglia als Erstes einen Flohmarkt veranstalten, um deine Kosmetika loszuwerden.« Mike war jetzt nicht mehr zu bremsen. Er hatte neue Anhaltspunkte und Puzzleteilchen, die er zusammenzufügen versuchte. »Aber wie sollen wir dahinter kommen, was der Schlüssel bedeutet? Und wie sollen wir herausfinden, zu welcher Tür er passt?«
    »Fang mit der Tatsache an, dass >Blackwell's< draufsteht.«
    »Ja, aber es sind nicht viele Gebäude von damals auf der Insel übrig. Und die, von denen noch Überreste existieren, haben keine Türen.«
    »Also ist es wahrscheinlich etwas, was mit dem Projekt zu tun hat.«
    »Kaum zwei Stunden in New Jersey, und schon einen Gehirnschaden. Was du nicht sagst, Coop! Als ob ich dich dafür gebraucht hätte, um das herauszufinden.«
    »Gibt es ein Inventarverzeichnis von den Sachen, die Sinnelesi mit Lilys Erlaubnis aus Lolas Büro geholt hat?«
    »Nein. Wärst du sehr überrascht, wenn ich dir sage, dass Bart Frankel zwei der hauseigenen Polizisten mitgenommen hat, selbst hingefahren ist und einfach alles eingepackt hat, um es sich später in aller Ruhe anzuschauen? Ungestört in seinem Büro. Irgendwie stinkt das zum Himmel, genau wie alles andere, was er getan hat.«
    »Wo sind die Sachen jetzt?«
    »Parisi weiß es nicht. Er muss erst die Typen finden, die mit Bart losgezogen sind, und herauskriegen, wo sie das Zeug abgeladen haben.«
    »Hoffentlich so bald wie möglich. Wir müssen sehen, was er gefunden hat.«
    »Trau mir wenigstens etwas zu, Coop. Ich glaube, dass ich Parisi genug Feuer unterm Hintern gemacht habe.«
    »Denkst du, dass Lola, als sie mit Bart ins Bett ging, wusste, dass er sein ganzes Geld in einem von Ivans Deals verloren hatte?«
    »Ich kann mir schwer vorstellen, dass es nicht zur Sprache gekommen ist. Dadurch hatten beide einen Grund, den Kerl zu hassen. Und Bart hatte einen zusätzlichen Anreiz, Ivan zur Strecke zu bringen.«
    Ich dachte einige Minuten lang nach. »Das ist eine Möglichkeit. Aber es gibt noch eine düsterere Version. Nehmen wir mal an, Ivan steht kurz davor, von Sinnelesis Behörde hops genommen zu werden. Die Nummer zwei steckt bis über beide Ohren in Schulden, und Ivan weiß, warum. Was, wenn er versucht hat, sich freizukaufen - sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen? Ich meine, wie konnte Bart Lolas Undercoveraktion so vermasseln? Schlimm genug, dass Ivan wieder auf freiem Fuß ist. Man muss sich schon wirklich verdammt anstrengen, sich selbst so reinzureiten.«
    Mike

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