Das Totenhaus
Polizisten.«
»Ja, aber ihr habt seit der Entführung des Lindbergh-Babys keinen verdammten Fall mehr gelöst.«
»Bart ist einer von uns, ob Sie ihn mochten oder nicht. Der arme Kerl dachte mit seinem Penis anstatt mit seinem Gehirn. Mit dieser Dakota-Dame in die Kiste zu steigen war dumm, aber es braucht schon mehr, um mich davon zu überzeugen, dass er eine Frau umgebracht oder einen Fall absichtlich verloren hat.«
»Tony, ich schätze Ihre Gefühle für Bart. Und ich verstehe, warum Sie mit uns unzufrieden sind. Aber er hatte Informationen, die wir brauchten.« Ich versuchte, mich vor der Aussage zu drücken, dass uns der Staatsanwalt nicht die Wahrheit gesagt hatte. Dieser Detective musste darüber nicht Bescheid wissen, und angesichts Barts Zustand wollte ich diese Tatsache nicht an die große Glocke hängen.
Obwohl es denkbar war, dass er Lola, so wie er behauptet hatte, zu Hause abgesetzt hatte, schien es schwer zu leugnen, dass er danach in ihrem Büro im King's College gewesen war. Es konnte sogar sein, dass er etwas Wichtiges von ihrem Schreibtisch weggenommen hatte. Etwas, so hoffte ich, das uns das Mordmotiv verraten würde.
»Hören Sie, Miss Cooper, das hier ist nicht Ihr Zuständigkeitsbereich. Und außerdem glaube ich nicht, dass irgendjemand, der Bart kannte, Sie auf dieser Seite des Tunnels auch nur sehen will.«
»Alex ist höflich, Kumpel. Sie erzählt Ihnen nur die halbe Geschichte. Der Stellvertretende Bezirksstaatsanwalt Bart Frankel log uns beiden ins Gesicht.«
Parisi war unbeeindruckt.
»Er log uns darüber an, was an dem Nachmittag, an dem Lola umgebracht wurde, passiert ist. Nicht nur die Tatsache, dass er mit ihr schlief. Wo er war, als sie starb, was er tat. Er hat sogar eine Woche lang nicht mit dem Namen des Kerls rausgerückt, mit dem sie ins Haus gegangen ist.«
Parisi biss sich auf die Lippen, da er Chapman nicht vertrauen wollte. »Was wollen Sie von mir?«
»Ich will mir sein Büro anschauen, so wie er Lolas -«
»Sind Sie völlig durchgeknallt oder was? Sprechen Sie den Satz gar nicht erst zu Ende. Sie glauben also, ich nehm Sie beide mit hinüber in Sinnelesis Behörde, während sein Mitarbeiter im Krankenhaus an den Schläuchen hängt, schmuggle Sie rein und verliere womöglich meinen Job, falls mich jemand dabei erwischt, nur weil Sie denken, Sie könnten etwas finden, womit Sie Bart noch tiefer reinreiten können? Nicht mit mir, Baby.«
»Wir beeilen uns. Sie können die ganze Zeit dabei sein.«
»Und wer wird einen heruntergekommenen ehemaligen Ermittler von Vinny Sinnelesi anheuern, wenn man mich rausschmeißt? Chapman, Sie haben in Ihrem Leben schon viel Mist erzählt, aber damit kommen Sie bei mir nicht durch.«
»Warum tun Sie nicht ausnahmsweise mal was für die Allgemeinheit?«
»Sie können mich mal. Ich recycle.«
»Tony, als wir bei Lily - Lolas Schwester - waren, sagte sie uns, dass sie eine Vollmacht unterzeichnet hat, damit Vinny Lolas Hab und Gut aus ihrem Büro holen konnte. Wer ist tatsächlich in Lolas Büro gewesen, und wer hat die Sachen abgeholt? War es Bart?«
Parisi wurde nervös.
»Sie haben Scheuklappen vor den Augen. Glauben Sie mal einen Augenblick meinen Fakten. Bart fuhr an dem Tag, an dem Lola umgebracht wurde, zum Campus. Vielleicht wusste er da schon, dass sie tot war. Er hat nach etwas gesucht. Alex und ich können das beweisen. Falls er fand, was er suchte, oder falls er einige Tage später mit juristischer Befugnis zurückkam, dann hat er vielleicht, was er wollte. Und gehen Sie nur mal eine Minute davon aus, dass das, was er in Lolas Büro entdeckt hat, der Grund ist, warum man ihm heute Vormittag gefolgt ist und ihn getötet hat.«
»Wie wär's, wenn Sie mal davon ausgehen, dass ich das selbst herausfinden werde, falls es stimmt, was Sie sagen. Dafür kassier ich schließlich hier die dicke Kohle.« Parisi hatte keine Lust, auch nur noch eine Sekunde länger mit uns zu verschwenden, also machte er auf dem Absatz kehrt und ging zur Tür.
»Tony, Sie wissen, wonach Sie suchen müssen, richtig? Sie werden alle Beteiligten erkennen? Charlotte Voight, Skip Lockhart, Sylvia Foote, Freeland Jennings, das Blackwell's-Projekt ...«
Chapman zählte jeden Namen auf, den er in den letzten acht Tagen gehört hatte, wohl wissend, dass keiner davon dem Detective aus Jersey etwas sagen würde. Parisi hatte keine Veranlassung, sie zu kennen, aber es funktionierte hervorragend, um ihn noch stärker zu verunsichern. Seine Schritte
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