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Das unsterbliche Universum

Das unsterbliche Universum

Titel: Das unsterbliche Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Jesko von Puttkamer
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    CLARK DARLTON/JESKO VON PUTTKAMER
    Das unsterbliche Universum
    SCIENCE-FICTION ROMAN
     
     
1. Kapitel
     
    Ein leichter Ruck ging durch den Leib der großen Rakete, als die Teleskopstützen die Oberflächen des Mondes berührten. Staub erhob sich und fiel überraschend schnell wieder auf den von Spalten zerrissenen Felsboden zurück. Ein ganz klein wenig schwankte der schlanke Silbertorpedo, der aus dem Nichts gekommen zu sein schien, ehe er sich besann und reglos verharrte.
    Etwa in halber Höhe des schlanken Raumschiffes schwang eine Luke auf.
    Ein metallisch schimmerndes Ungeheuer trat auf die Schwelle des Ausstiegs. Ein Farbfilter schob sich vor die Sichtscheibe. Jetzt war auch der Mund deutlich zu erkennen: der zusammengekniffene, erwartungsvolle und triumphierende Mund eines Eroberers, der harte Mund eines Menschen.
    Die Augen hatten sich an die Helligkeit gewöhnt und benötigten nicht mehr so sehr den Schutz der Lider. Sie öffneten sich weiter, um auch die geringsten Einzelheiten der trostlosen Schönheit der Mondoberfläche in sich aufzunehmen. Die Sonne mußte erst vor wenigen Stunden aufgegangen sein; sie stand dicht über dem nahen Kraterrand. Aber der Rand war nur scheinbar so nah; in Wirklichkeit mochte er sich mehr als sieben Kilometer vom Schiff entfernt befinden. Die klare Sicht täuschte ungemein.
    „Allein dieser erste Blick auf diese groteske Kulisse lohnt den Flug, alle Anstrengungen und alle Entbehrungen!“ sagte der Mann begeistert und schwieg dann ergriffen. Er wagte es noch nicht, den eigenen Empfänger einzuschalten, denn er befürchtete nicht zu Unrecht, von den Anfragen der zurückgebliebenen Männer im Schiff überschwemmt und gewaltsam aus der ihn umgebenden erhebenden Ruhe gerissen zu werden. Aber dann entsann er sich seiner Aufgabe, ihnen sofort Nachricht zu geben, falls keine bislang unbekannte und daher nicht berücksichtigte Gefahr drohte. „Strahlung …“ – er sah auf den am Anzug angebrachten Zähler und gab den Wert durch. „Durchaus normal. Temperatur steigt wie berechnet. Materie oder Atmosphäre vorhanden, aber nicht dichter als im Raum. Praktisch also Vakuum. Ich glaube … keine Gefahr.“
    Er schaltete auf Empfang.
    Wie erwartet, stürmten gleich drei oder vier Fragen auf einmal auf ihn ein.
    „He, Nichelson, warum geben Sie keine Antwort? Sie reden, als wären Sie zum ersten Male in der Oper!“
    Das mußte Vitas Laudas, der litauische Funker, sein.
    „Was heißt Atmosphäre und gleichzeitig Vakuum?“ wollte jemand anderer wissen, vermutlich der deutsche Biologe Hader. „Glauben Sie, daß Pflanzenwuchs möglich ist?“
    „Können wir ’rauskommen, zum Teufel noch mal?“ fragte dagegen Kommandant Gorma sehr sachlich. „Oder besteht irgendeine Gefahr – trotz Ihrem Glauben?“
    Nichelson entschloß sich, die letzte Frage als die wichtigste zu beantworten. Alles andere würde Zeit haben.
    „Soweit ich auf Anhieb feststellen kann, ist alles wie erwartet. Ich glaube auch jetzt noch nicht, daß wir ein Risiko eingehen, wenn wir die Oberfläche betreten. Die Strahlungsmesser außerhalb und innerhalb des Schutzanzugs weisen eine beruhigende Differenz auf.“
    „Na ja“, murmelte Laudas. „Bei den Bleimengen, die sie uns in die Taucheranzüge eingebaut haben!“
    Die Stimme des Kommandanten übertönte die anderen, als sie sagte:
    „Laudas, Sie bleiben im Schiff und halten die Verbindung mit der Erdstation aufrecht. Dr. Hader, Sie begleiten mich.“
    Nichelson drückte auf den Knopf innerhalb der Luftschleuse, und die metallene Leiter schob sich aus der Luke, glitt auseinander und berührte mit ihrem unteren Ende die Mondoberfläche. So gerne Nichelson jetzt auch hinabgeklettert wäre: er entsann sich der Befehle, zuckte bedauernd die Schultern und trat zurück. Lautlos schloß sich die Luke, und Luft begann in die Kammer einzuströmen.
    Gorma und Hader hatten indessen die Raumanzüge angelegt – ungefüge Dinger aus Metall und Plastik – und betraten vom Schiff her die Schleuse. Sie hatten die Helme bereits geschlossen und die drahtlose Sprechverbindung eingeschaltet. Auch Laudas konnte sich jederzeit am Gespräch beteiligen, wenn er dazu Lust verspürte, was vorerst jedoch nicht der Fall zu sein schien.
    „Benötigen wir Waffen?“ fragte Gorma.
    Nichelson schüttelte den Kopf.
    „Wenn ich nichts mit Gewißheit sagen kann, so doch einzig und allein dies: Hier gibt es kein Leben, auch kein feindliches. Der Mond ist genauso tot und verlassen,

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