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Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Titel: Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Pflicht gewesen.« Er deutete auf die Berater des Inquisitors. »Ihr alle, wie ihr hier steht, habt euch des Verbrechens gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht.« Claudius spürte, wie die Wut ihn übermannte. »Glaubt ihr wirklich, es tickt ein Plan in seinem kranken Hirn? Oder habt ihr nur nach einem Vorwand gesucht, um ungehindert weiter brennen und morden zu können? Das ist es doch, was du willst, nicht wahr, Marcus? Die Welt brennen sehen. Sie weiter mit deinem Hass überziehen. Aber warum? Was hat dich zerbrochen? Die Liebe zu einer Frau, deine Sehnsüchte, deine Begierden? Oder war es das Eingeständnis, dass du auch nur ein Mensch bist, fehlbar und schwach? Wir alle haben unsere Begierden, wir sind Menschen. Sie zu unterdrücken oder zu bekämpfen, macht uns krank. Wir alle tragen blutige Gedanken in uns, es ist nur eine Frage, ob wir ihnen erlauben, Besitz von uns zu ergreifen. Dein Bedürfnis, mit einer Frau zusammen zu sein, entspringt nicht irgendeinem verdrehten göttlichen Plan. Es ist deine Natur. Du bist ein Mann, sieh das endlich ein. Ein Mann mit Bedürfnissen. Und du hast einen Sohn. Da steht er. Und jetzt mach endlich die Augen auf und betrachte die Welt, wie sie ist, und nicht, wie du sie dir zurechtzimmerst, verdammt noch mal!« Er schenkte David ein Lächeln.
    »Nein!«
    Er hörte den Schuss, noch ehe er ihn spürte. Ein scharfer Knall, der ihn einen Moment lang taub werden ließ. Erst jetzt sah er, dass Marcus Capistranus in die Innenseite seiner Soutane gegriffen und etwas hervorgezogen hatte. Eine Pistole.
    Der Schmerz war vernichtend. Die Kugel hatte Claudius im Bauch getroffen. Dort, wo das Loch war, konnte er einen dünnen Rauchfaden aufsteigen sehen. Dann trat Blut aus der Öffnung.
    Er stöhnte.
    Seine Hände wurden merkwürdig kraftlos. Die Waffe entglitt ihm und fiel scheppernd zu Boden. Auf Marcus Capistranus’ Gesicht war ein teuflisches Lächeln erschienen. Noch einmal hob er die Pistole.
    »Erkennst du sie wieder?« Das Grinsen wurde breiter. »Ist das nicht eine Ironie? Bens Waffe. Wenn das nicht göttliche Fügung ist!«
    Der zweite Schuss traf Claudius in die Brust. Es fühlte sich an, als hätte ihn ein Pferd getreten. Benommen taumelte er nach hinten. Der Schmerz war unvorstellbar. Als habe ihm jemand ein glühendes Eisen in die Brust gerammt. Er fühlte, wie das Leben ihn verließ. Noch stand er auf zwei Beinen, aber ihm blieb nicht mehr viel Zeit.
    Mit einer fließenden Bewegung griff er an seinen Gürtel, zog sein Jagdmesser und stürzte sich auf seinen ehemaligen Freund. Marcus Capistranus zog fieberhaft am Abzug, aber es fiel kein Schuss. Ladehemmung.
    Die Klinge drang direkt ins Herz. Es gab einen Punkt des Widerstands, dann sank sie bis zum Heft in die Brust.
    Der Inquisitor stieß einen überraschten Laut aus.
    »Ben … sagte mir … die Waffe habe eine Fehlfunktion«, keuchte Claudius. »Zwei Schuss … nicht mehr.« Schwarze und weiße Flecken zuckten durch sein Blickfeld. Seine Finger begannen, taub zu werden. Er hatte den Geschmack von Blut in seinem Mund. Mit allem, was ihm noch an Kraft blieb, zwang er den Inquisitor zu Boden.
    Marcus Capistranus stieß ein Röcheln aus. Ein Zucken durchlief seinen dürren Körper.
    »Nein … wehre dich nicht«, murmelte Claudius. »Es hat keinen Sinn. Die Welt … ist besser dran … ohne uns.« Und mit einem gequälten Lächeln fügte er hinzu: »Wenigstens … treten wir die Reise gemeinsam an, mein … alter Freund.«
    Seine tauben Hände ließen das Messer los, als er auf die Knie sank. David und seine Tochter standen Hand in Hand an der Treppe und sahen entgeistert zu ihnen herüber. Seid nicht traurig, wollte er ihnen zurufen, doch ihm fehlte die Kraft. Es ist in Ordnung. Ihr seid die Zukunft. Ihr werdet das Gleichgewicht wiederherstellen, davon bin ich überzeugt.
    Und mit einem letzten Gedanken an seine geliebte Arkana starb er.

60
    J una war wie zur Salzsäule erstarrt. Sie war so voller Verzweiflung, Zorn und Wut, dass sie nicht mal in der Lage war, zu weinen. Sie riss sich aus Davids Umarmung los, rannte zu ihrem Vater und sank neben ihm auf die Knie. Aus seinem Augenwinkel rann eine einzelne Träne. Sie nahm seinen Kopf und bettete ihn auf ihren Schoß. Noch immer konnte sie nicht weinen. Wieder und wieder beschwor sie in Gedanken diese letzten Augenblicke herauf, besessen von dem Wunsch, zu begreifen, was eben vorgefallen war. Doch die Situation war zu unwirklich, um sie mit dem Verstand zu

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