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Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Titel: Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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nicht das Ende bedeutete.
    Aufseufzend sah Bellona ihnen nach. Ob wenigstens eine von ihnen über ihre Worte nachdenken würde? Sie zweifelte daran.
    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter.
    »Ihr geht jetzt besser zu Melisande«, sagte Drakonas leise.
    Sein Gesicht war sehr ernst.
    »Wieso?«, keuchte Bellona erschrocken auf.
    Er schüttelte den Kopf. Bellona schob sich an ihm vorbei und rannte zum Bett.
    Melisande lag auf den verschwitzten Betttüchern. Ihr Atem ging seltsam flach und rasselnd. Ihr Körper war steif, und die Hände waren zu Fäusten geballt. Ihr Gesicht, das nach der anstrengenden Geburt gerötet gewesen war, hatte eine geisterhaft weiße Farbe angenommen.
    Erst als Bellona neben ihr kniete, sah sie das Blut, das Bettzeug und Strohsack tränkte. Vorsichtig hob sie Melisandes Arm. Der Bolzen der Armbrust hatte sich seitlich in ihre Brust gebohrt. Aus der Wunde quoll dunkles Blut.
    In Bellonas Aufschrei lag so viel Trauer und Wut, dass Melisande erwachte. Sie wandte ihren Kopf der geliebten Stimme ihrer Freundin zu.
    »Bellona«, flüsterte sie.
    »Ich bin da, Melis.« Bellona zwang sich zu einem zuversichtlichen Lächeln. »Sprich nicht. Ruh dich einfach aus.«
    »Ich … kriege keine Luft mehr.« Melisande kämpfte um ihre Worte. Blutiger Schaum trat auf ihre Lippen. »Mein Kind!«
    »Zwei Kinder. Zwillinge«, teilte Bellona ihr mit.
    Melisande versuchte, die Schatten zu durchdringen. Sie griff nach Bellonas Hand.
    »Dieser Schrei«, drängte sie inständig. »Stimmt etwas nicht?«
    »Nein«, versicherte Bellona, die gegen die Tränen ankämpfte. »Es ist alles gut. Die Hebamme hatte nur Angst wegen des Angriffs. Sag jetzt nichts mehr. Ruh dich aus, Melisande. Komm, leg deinen Kopf auf meinen Arm. Schlaf jetzt.«
    Melisande lächelte, doch ihr Lächeln wurde starr. Mit großer Mühe brachte sie heraus: »Sorge für meine Söhne.«
    »Das werde ich, Melisande«, versprach Bellona, der nun die Tränen über die Wangen liefen. »Ich verspreche es.«
    Melisande schloss die Augen. Ein letztes Mal holte sie angestrengt Luft und atmete seufzend wieder aus. Ihr Kopf sank zur Seite. Die Augen klappten auf und starrten Bellona blicklos an. Sie schauten ins Leere.
    Mit einem erschütterten Aufschrei warf sich Bellona über ihre Freundin.
    Unter dem Bett lagen die Kinder im Blut ihrer Mutter und klagten, als ob sie alles verstünden.

32
    »Gott schütze uns!«
    Drakonas drehte sich um und sah Gunderson in der Tür stehen, der fassungslos auf das Blutbad starrte. Die aufgespießte Tote. Eine andere Frau, die in den letzten Zügen lag. Mehrere, die achtlos auf einem Haufen übereinander lagen. Das Blut, das sich auf dem gestampften Boden gesammelt hatte, färbte diesen dunkel. Der kleine Raum stank nach Tod und nach der Geburt.
    Der altgediente Soldat drehte sich abrupt um. Drakonas hörte, wie er sich draußen übergab.
    Dann kam Gunderson zurück. Er wischte sich noch den Mund ab. »Ich habe Eure Botschaft erhalten«, sagte er überflüssigerweise. Auf Drakonas' Wunsch hin war er in Bramfell geblieben, um erreichbar zu sein. »Was zum Teufel war hier los?«
    »Ein Überfall«, teilte Drakonas ihm mit. Eilig stieg er über die Leichen zum Bett hinüber. »Soldatinnen aus Seth.«
    »Wollten ihre Meisterin zurückholen, was?«
    »Nein, sie wollten sie töten.« Drakonas schüttelte den Kopf. »Und es ist ihnen gelungen. Habt Ihr sie noch gesehen?«
    Befremdet nickte Gunderson. »Ein paar sah ich davonschleichen. Ich glaube, denen ist der Kampfgeist vergangen.« Er warf einen Blick auf die Tote in Bellonas Armen. »Warum wollten sie ihren Tod?«
    »Weil sie die Wahrheit wusste«, erwiderte Drakonas. »Die Wahrheit über den Drachen. Ich weiß, dass Edward Euch eingeweiht hat. Oder habt Ihr ihm etwa nicht geglaubt?«
    »Ich glaube, dass er daran glaubte«, gab Gunderson kühl zurück. »Die arme Frau«, fügte er in weicherem Ton hinzu. »Was ist mit dem Baby?«
    Er trat einen Schritt vor.
    Warnend hob Drakonas die Hand.
    »Gebt Acht auf die Pfeile!«, mahnte er scharf. »Wir haben schon ohne Euch genug Tote in diesem Haus. Das Kind ist in Sicherheit. Bleibt, wo Ihr seid. Ich bringe es zu Euch.«
    Gunderson erhob keine Einwände.
    Bellona saß auf dem Bett. Sie hielt Melisande in den Armen. Beim Klang der Stimmen hatte sie nicht aufgeblickt. Das Einzige, was sie wahrnahm, war Leere, und was sie hörte, waren jene letzten geflüsterten Worte. Drakonas legte ihr eine Hand auf die Schulter. Ihre Muskeln waren so

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