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Das verbotene Tal

Das verbotene Tal

Titel: Das verbotene Tal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Schroeder
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gründlich mit ihr schelten müssen!“
    „Ich?“ grinste Dave. „Tu du es nur —
sie ist ja auch deine Tochter!“
    „Dave, du wirst wohl nie vernünftig!“
Scherzend drohte sie ihm mit dem Finger, dann aber schaute sie die Straße
entlang und wurde kreideweiß. „Sieh doch, Dave!“
    Er fuhr herum, und auch er entfärbte
sich. Da trabte Taffy heran, offenbar sehr stolz und selbstsicher. Mähne und
Schweif flatterten im Wind, er war bis zum Bauch hinauf voller Schlamm, der
Sattel war verrutscht, und die Zügel schleiften hinterher.
    „Dem Kind ist etwas zugestoßen!“ Es sah
so aus, als würde Meta jeden Augenblick zusammenbrechen. Fest legte Dave den
Arm um sie.
    „Nimm dich zusammen, Meta!“ mahnte er
die schluchzende Frau. „Vielleicht ist Letty nur abgestiegen, und da ist Taffy
davongelaufen. Du weißt doch, daß er ein verschlagener Bursche ist.“
    „Aber sieh doch nur, der Sattel ist
verrutscht... Oh, bestimmt liegt Letty irgendwo schwer verletzt im Graben.“
    „Das ist noch längst nicht gesagt!“ Er
versuchte, sie zu beruhigen, mußte aber dabei seine eigene Angst gewaltsam
zurückdrängen.
    „Ich suche sie!“ Meta wollte sich
losreißen.
    Aber Dave hielt sie eisern fest. „Warte
doch, Kind! Wir wissen nicht, aus welcher Richtung das Pony gekommen ist, und
können doch nicht einfach aufs Geratewohl loslaufen. Warte, ich hole den Wagen,
und dann versuchen wir, Taffys Hufspuren zu verfolgen. Vielleicht kommt uns
Letty schon zu Fuß entgegen!“
    „Hoffentlich!“ Meta eilte ins Haus, um
die Wagenschlüssel zu holen. Als sie wenig später wiederkam, sah sie gerade
Paul Martin und Onkel Petrie im Lieferwagen auf den Hof fahren.
    „Letty ist verschwunden!“ rief sie
ihnen entgegen.
    „Verflixt, Paul, du hattest doch recht!“
flüsterte Onkel Petrie seinem erschrockenen Neffen zu. „Sie ist lieber mit dem
Pony auf und davon, als daß sie sich von ihm trennte!“
    Paul nickte ernst. „Nur keine Sorge,
Frau Brunson!“ tröstete er die Frau, die inzwischen heran war. „Wir werden sie
schon wiederfinden.“ Er sprang aus dem Wagen und rief Onkel Petrie zu: „Hole
sofort den Sheriff und ein paar Mann. Wir müssen ganze Arbeit leisten.“
    Auch er hatte den verrutschten Sattel
bemerkt und fürchtete, Metas Sorge, dem Kind sei etwas zugestoßen, könne sich
bestätigen.
    „Ich komme mit!“ sagte Meta.
    Aber Paul schaute Dave an und
schüttelte warnend den Kopf. Der Mann verstand, legte ihr den Arm um die
Schultern und bat mit fester Stimme:
    „Bleib hier und warte, Meta! Du wärest
draußen nur im Weg!“
    „Richtig, Frau Brunson!“ Onkel Petrie
beugte sich aus dem Wagen und zwang sich zu einem zuversichtlichen Lächeln. „Na,
wenn ich mir den Gaul ansehe, dann könnte ich mir vorstellen, daß die Kleine
dringend ein warmes Bad braucht, wenn wir mit ihr zurückkommen.“
    „Ich mache Wasser heiß und lege frische
Kleidung zurecht!“ Meta schien von Onkel Petries Ruhe angesteckt zu werden.
    Wenig später fuhr der Lieferwagen zur
Stadt, um den Sheriff zu holen, während Paul und Dave versuchten, die Fährte
des Ponys rückwärts zu verfolgen. Deutlich führte sie zunächst in den Wald
hinein — dort aber verlor sie sich sehr schnell im nassen Laub. Die beiden
Männer blieben unschlüssig stehen. Paul Martin legte die Hände um den Mund.
    „Letty!“ schrie er. „Letty!“
    Aber sosehr sie nach allen Seiten
lauschten, es kam keine Antwort. Nein, so leicht war das Kind nicht zu finden!
    Tief im dichten Unterholz, durch ein
paar flache Hügel von den suchenden Männern getrennt, saß Letty noch immer auf
ihrem besonnten Felsblock. Nun war ihr wieder warm, und sie hegte neue
Hoffnung, den Heimweg zu finden. Bestimmt war Taffy, dieser verschlagene
Bursche, schnurstracks nach Hause gelaufen! Ob ihn nun der Mann doch noch
mitgenommen hatte? Letty war überzeugt davon. Sie schniefte, und eine Träne
rollte ihr über die Wange. Der liebe Taffy!
    Da krachte es im Unterholz! Das Mädchen
sprang auf und sah sich entsetzt um. Es mußte etwas schrecklich Großes sein...
ein Bär vielleicht? Hastig überlegte sie... konnte sie sich vielleicht noch
verstecken? Sie raffte einen Ast auf. Es war nur ein sehr kleiner Ast, aber nun
fühlte sie sich doch etwas sicherer. Sie lief hinter einen Felsblock und duckte
sich ganz tief ins grüne Buschwerk. Immer näher kam der Lärm; am liebsten hätte
Letty überhaupt nicht aufgeschaut. Aber einen Blick riskierte sie doch.
    Ein großer Mann brach durchs

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