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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Allmählich begann Wynn sich zu fragen, ob er möglicherweise halluzinierte – dass er am Ende unter Koreleis Folter zusammengebrochen war und den Verstand verloren hatte. »Das kann nicht Euer Ernst sein.«
    »Oh, und ob das mein Ernst ist … mein absoluter Ernst.« Kem griff nach dem Arm der Frau, die sie mitgebracht hatte, und schob sie dann nach vorn, sodass sie neben der Pritsche stehen blieb. »Gewiss erinnern Sie sich noch an Leutnant Lydea Pagorski?«
    Pagorski … natürlich! Sie war die imperiale Geheimdienstoffizierin, die sich während des Mordprozesses gegen Tahiri Veila des Meineids schuldig gemacht hatte. Wynn nickte und wandte sich der Frau zu. »Durchaus«, sagte er. »Tut mir leid, Sie ebenfalls hier zu sehen.«
    Pagorskis Gesicht wurde noch blasser, und sie warf Kem einen nervösen Blick zu.
    Die Staatschefin verdrehte bloß die Augen. »Es gibt keinen Grund, Mitleid mit dem Leutnant zu haben«, erklärte sie. »Das Imperium verlangt ihre Auslieferung, und ich wüsste gern, ob ich ihrem Gesuch stattgeben soll oder nicht.«
    »Ihr wollt, dass ich diese Entscheidung treffe?«, fragte Wynn, jetzt noch argwöhnischer als zuvor.
    »Ich möchte Ihre Meinung dazu hören, ja«, sagte Kem. »Sie selbst besitzen keinerlei Entscheidungsgewalt.«
    Wynns Bedenken bezüglich dieses Arrangements schwanden ein wenig. Immerhin waren Kem und ihre Sith im Großen und Ganzen kaum mit der Galaxis vertraut. Es barg durchaus eine gewisse Logik, dass sie jemanden wie ihn brauchten, der ihnen dabei half, sich mit den Tausenden diplomatischer Anträge zu befassen, die tagtäglich auf dem Schreibtisch der Staatschefin landeten. »Was hat das Imperium denn im Gegenzug für die Auslieferung von Leutnant Pagorski angeboten?«, fragte er.
    Kem runzelte die Stirn. »Nichts.«
    »Nicht einmal den Abzug ihrer Spezialeinheiten?«
    » Überhaupt nichts «, sagte Kem. »Ich werde ihr Gesuch ablehnen.«
    Wynn schüttelte den Kopf. »Ihr solltet ihm stattgeben.«
    »Ich soll ihm stattgeben, obwohl sie mir nichts dafür anbieten?« Jetzt, wo die Möglichkeit einer Gegenleistung angesprochen worden war, schien Kem verärgert darüber, dass ihr kein entsprechendes Angebot unterbreitet worden war. »Und wenn sie mir etwas geboten hätten, was hätte ich dann tun sollen? Bloß die Hälfte davon annehmen?«
    »Nein«, entgegnete Wynn. »Ihr hättet es generell ablehnen müssen, den Leutnant auszuliefern, um Pagorski dann in eine militärische Verhöreinrichtung zu schaffen, bevor die Gelegenheit dazu hätten, sie zu ermorden.«
    Nun schaute Kem ernsthaft verwirrt drein. »Weil das Angebot eine Beleidigung war?«
    »Weil es bedeutet hätte, dass Leutnant Pagorski wertvoll für sie ist«, erklärte Wynn, »und Ihr zunächst versuchen solltet, in Erfahrung zu bringen, aus welchem Grund sie für das Imperium so wertvoll ist, bevor Ihr auch nur in Erwägung zieht, sie ihnen zu überlassen.«
    »Und weil sie nichts für sie anbieten, ist die Frau für sie ohne Wert?«
    »Das ist richtig – dieses Gesuch ist lediglich Routine.« Wynn wandte sich an Pagorski. »Sie haben Familie auf Bastion, nicht wahr? Jemanden mit Einfluss?«
    Pagorskis Augen weiteten sich. »Mein Vater ist Admiral bei der Flottenreserve«, antwortete sie. »Woher wussten Sie das?«
    »Er setzt das diplomatische Korps unter Druck«, entgegnete Wynn. »Sie haben das Auslieferungsgesuch eingereicht, damit sie ihm sagen können, sie würden etwas unternehmen.«
    »Ich kann einem solchen Gesuch nicht entsprechen«, wandte Kem ein. »Das würde meine Position untergraben.«
    Wynn schüttelte den Kopf. »Ihr vergesst Euer Bild in der Öffentlichkeit«, sagte er, überrascht darüber, dass die Anführerin der Sith einen solchen Fehler beging. »Für die Galaxis seid Ihr Rokari Kem, das weise, teilnahmsvolle Staatsoberhaupt von B’nish – nicht Rokari Kem, die habgierige, machthungrige Sith-Lehensherrin.«
    »Ja, ich verstehe, worauf Sie hinauswollen«, meinte Kem. Bei den Adjektiven, die er benutzt hatte, um sie zu beschreiben, blitzten ihre Augen auf. Sie seufzte und wandte sich an Pagorski. »Ich kann Ihnen nicht gestatten, ins Imperium zurückzukehren, da Sie meine wahre …«
    »Ich werde es niemandem verraten!«, fiel ihr Pagorski sichtlich verängstigt ins Wort. »Ich gebe Ihnen mein Wort als …«
    »Besäße Ihr Wort irgendeinen Wert, wären Sie gar nicht erst in einem GAS -Inhaftierungszentrum gelandet«, gab Kem scharf zurück. »Allerdings besteht kein Anlass, Sie zu

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